September 2017 - Ein Rückblick

Als recht kühl und nass bleibt der September bei den meisten in Erinnerung. Wie "schlecht" war er im Vergleich zu anderen Jahren wirklich?

Der Monat September neigt sich seinem Ende zu. Dass er bereits zum meteorologischen Herbst gehörte, war in vielen Regionen Deutschlands deutlich zu spüren. Um zu ermitteln, ob ein Monat kälter, trockener oder sonniger war als sonst, kann man ihn mit den langjährigen Mittelwerten der Klimareferenzperiode von 1961 bis 1990 vergleichen.

Während eines großen Teils des Monats befand sich Deutschland unter dem Einfluss tiefen Luftdrucks. Das machte sich vor allem bei der Temperatur bemerkbar, da die Tiefdruckgebiete kalte Luft aus polaren Regionen nach Deutschland führten. Während dieser Zeit sowie unter Zwischenhocheinfluss gab es jedoch auch einige Schönwetterphasen.

Der September war zu kalt

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der September fast überall zu kalt war. Das langjährige Temperaturmittel wurde meist unterschritten, im Saarland und in Oberbayern war es um knapp 2 Grad kälter als im langjährigen Mittel. Die niedrigsten Temperaturen wurden dabei an der Messstation Zugspitze in 2.960 m ü. NN. registriert, hier sank die Temperatur auf kalte -8,4 Grad. In mittleren Höhenlagen, wie an der Station Königshütte im Harz, lag der Tiefstwert mit -0,1 Grad knapp unter dem Gefrierpunkt, und auf der Nordseeinsel Borkum wurden kühle 8,2 °C erreicht. Lediglich an den Küsten war es um knapp 1 Grad wärmer als normal. Der Tag mit den höchsten Temperaturen war der 5. September mit 28,5 Grad in Ihringen in Baden-Württemberg sowie mit 28,2 Grad in Rust.

Wenig Sonne, Regen sehr ungleich verteilt

In Bezug auf die Sonnenscheindauer lag der Monat durchwegs unterhalb des Mittelwertes. Die größte Abweichung zeigt sich in Hof, dort wurden nicht einmal die Hälfte der langjährigen Durchschnittsmenge erreicht. Im Bereich um Rostock wurde dagegen das Sonnensoll nur um wenige Prozentpunkte verfehlt.
Den meisten Sonnenschein registrierte die Station Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg mit 176 Stunden, in St. Bartholomä am Königssee schien dagegen nur 58 Stunden die Sonne.

Bei näherer Betrachtung der Niederschlagssummen zeigt sich in Deutschland eine sehr ungleiche Verteilung. Bezüglich des langjährigen Mittelwertes wurden in Schleswig-Holstein bisher bis zu 151% erreicht, auch im Saarland, in Hessen und im Allgäu wurden erhöhte Niederschlagsmengen gemessen. Am meisten regnete es an der Station Nebelhorn in Bayern, dort wurden bis zum 27.09. 259,2 Liter pro Quadratmeter gemessen. Direkt danach folgt Balderschwang in Bayern mit 252,6 l/m². Das andere Extrem bildete Thüringen, dort fiel nur etwas mehr als ein Drittel der sonst üblichen Septembermenge. Beispielsweise wurden in Rudolstadt lediglich 10,2 l/m² gemessen.

SEBASTIAN brachte Orkanböen

Im Hinblick auf hohe Windgeschwindigkeiten wurden unter dem Einfluss des Orkantiefs SEBASTIAN am 13.09. beeindruckende Werte erreicht. Orkanböen wurden mit 161,1 km/h auf Borkum, 152,7 km/h auf Helgoland und 148,2 km/h auf dem Brocken gemessen.

Fazit: Zusammenfassend fällt der September 2017 etwas zu kühl und zu wolkig aus. Der Norden und Südwesten hatte außerdem deutlich mehr Regen als der Rest Deutschlands.