April, April, er weiß nicht was er will

Zum Aprilstart gab es in Thüringen nochmals einen Wintereinbruch, es geht aber auch anders, der April kann auch Sommer.

"April, April, er weiß nicht was er will", dieser Spruch kommt nicht von ungefähr. Der April ist ja als launenhafter Wettermonat bekannt und hat es sogar in ein Kinderlied geschafft. Meteorologisch betrachtet ist dieser Monat ein Übergangsmonat zwischen Winter und Sommer, und so verhält er sich in diesen Tagen auch.

Kein Scherz, gestern am 1. April gab es bis zu 30 Zentimeter Neuschnee

In dieser Woche hat das Wetter nochmal für viel Trubel gesorgt. In der Nacht zum Freitag hätte man denken können, dass der erste April uns einen Streich spielen will. In der Mitte Deutschlands, vor allem im Osten kamen nochmal deutliche Schneemengen herunter. Besonders Thüringen hat davon viel zu spüren bekommen. Es fiel bis zu 30 Zentimeter Neuschnee, selbst in tiefen Lagen, also in Gera, Weimar oder Erfurt, gab es für ein paar Stunden eine geschlossene Schneedecke und Straßenglätte. Aber auch in den höheren Lagen der westlichen Mittelgebirge hat der Winter einen letzten Gruß hinterlassen, im Taunus, in der Eifel oder auch im Hunsrück schneite es teilweise bis auf 300 oder 400 Meter runter, das kommt aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit auch nicht alle Jahre vor.  Möglich war dieses nur in Kombination von stärkeren Niederschlägen und gleichzeitiger Anströmung von kalten Luftmassen.  Da aber gestern die Sonne am Nachmittag noch rauskam, schmolz die Schneedecke rasch weg, so dass am Abend nur noch in den höheren Lagen etwas Schnee übrig blieb.



Das der April aber auch anders kann, zeigt er uns bereits an diesem Wochenende. Hoch LEO beschert uns das erste richtige Frühlingswochenende mit viel Sonnenschein und deutlich ansteigenden Temperaturen. An den Nordrändern der Mittelgebirge könnte es durch lokalen Föhneffekt am wärmsten werden, dort ist der erste Sommertag (Höchsttemperatur von 25 Grad oder mehr) möglich. Das ausführliche Wochenendwetter haben wir bereits gestern an dieser Stelle beschrieben.

April 2007 und 2009 mit Abstand die wärmsten, sonnigsten und trockensten

Auch wenn wir an diesem Wochenende schon fast frühsommerliche Temperaturen erreichen, für Monatsrekorde wird es nicht reichen. Diese liegen teilweise bei über 30 Grad, z.B. an der Station Leipzig-Flughafen wurde am 22.04.1968 31 Grad gemessen, solche hohen Werte sind dann erst mit zunehmenden Sonnenstand in der zweiten Monatshälfte möglich.

Ziemlich außergewöhnlich war der April 2007, aber auch der April zwei Jahre später 2009. Beide Monate waren geprägt von längeren Hochdruckphasen, die so gut wie keinen Niederschlag zuließen, somit von extremer Trockenheit, Waldbrandgefahr und Niedrigwasser. Aber auch die Durchschnittstemperaturen waren extrem, mit 11,9 Grad war der April 2009 rund viereinhalb Grad "wärmer" als das Klimamittel von 1961 bis 1990. Aber auch Winterwetter ist im April möglich, genau das hat er gestern bereits bewiesen, aber es war nicht der erste späte Wintereinbruch. Erst letztes Jahr kam es nach dem Orkan "Niklas" ebenfalls Anfang April nochmals zu einen Kaltlufteinbruch und dieser sorgte zwar nicht im Flachland, dafür aber in den Mittelgebirgen für reichlich Neuschnee und die höchste Schneedecke der gesamten Saison.