Sturm- und Orkanböen: NIKLAS fast so stark wie KYRILL

Etliche Orkanböen traten am gestrigen 31.03. durch Orkantief NIKLAS auf. Es war einer der kräftigsten Stürme der vergangenen 20 Jahre.

Orkantief NIKLAS war einer der kräftigsten und flächendeckensten Stürme der letzten 20 Jahre. Zuletzt war es das Orkantief KYRILL am 18. Januar 2007, das ebenfalls ganz Deutschland in Mitleidenschaft zog und insgesamt noch etwas höhere Windspitzen brachte sowie auch länger andauerte.

Vergleich der Orkanböen auf den Bergen

Besonders viele Stationen mit Orkanböen im Flachland gab es am Dienstag bei NIKLAS in Bayern sowie in Niedersachsen, aber auch in fast allen anderen Bundesländern gab es zumindest vereinzelt Windstärke 12 oder mindestens Stärke 11. Die höchsten Windspitzen wurden jedoch auf den Gipfeln der Mittelgebirge sowie der Alpen registriert (in Klammern zum Vergleich jeweils die Windspitzen bei KYRILL) So führt die Zugspitze die Hitliste mit 192,6 (175,9) km/h an gefolgt vom Brocken mit 163 (187,1)  km/h. Windspitzen um 150 km/h oder etwas darüber wurden z. B. auf dem Hohenpeißenberg (163), dem Fichtelberg (183,3), dem Feldberg im Schwarzwald (164,8) und auf dem Großen Arber (163) registriert.  So gab es bei KYRILL damals auf den Bergen mit Ausnahme der Zugspitze die höheren Werte. Der Wendelstein meldete damals sogar eine maximale Böe von 202 km/h.

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Vergleich der Windspitzen im Flachland

Schauen wir uns noch einige Sturmstärken im Flachland genauer an. So brachte NIKLAS auf der Nordseeinsel Spiekeroog mit 140,8 (105,6 - Borkum 140,8) km/h die stärkste Windböe. Platz 2 nehmen die Stationen München-Museumsturm und Hopferau (120,4) mit 137 km/h ein, gefolgt von Altenstadt mit 133,3 (107,4) km/h. Windspitzen mit Werten um 120 km/h gab es beispielsweise auch an anderen Münchener Stationen (118,5) sowie in Eschlkam mit 125,9 (127.8) und in Ansbach mit 120,4 (137) km/h. In Baden-Württemberg meldete Wertheim 120,4 (127,8) km/h, in NRW Gütersloh/Ems 125,9 km/h, in Niedersachsen Bad Pyrmont 131,5 und  Wilhelmshaven 122,2 (129,6) km/h. In Berlin/Brandenburg führen Potsdam (111,1) und Berlin-Wannsee (131,5) mit 120,4 km/h die Hitliste an. In Thüringen meldete Erfurt-Flughafen (118,5) sowie in Sachsen-Anhalt die Station Halberstadt und in Sachsen der Flughafen Leipzig  jeweils 116,7 km/h – dies entspricht volle Windstärke 11 auf der Beaufort-Skala.

Bei diesen Windstärken ist es kein Wunder, dass es auch recht flächendeckend zu Schäden vor allem durch umgestürzte Bäume gab, wobei leider auch vier Tote und etliche Verletzte zu beklagen sind.   

Ausblick: Schneeschauer zu Ostern?

Bis Mittwoch früh ließ der Sturm deutlich nach, dafür gab es jedoch durch kräftige Schnee- und Graupelschauer mancherorts Verkehrsbehinderungen mit kurzzeitiger Straßenglätte. Mit „weißen Überraschungen“ ist auch am Donnerstag und Samstag zu rechnen. Selbst an Ostermontag könnte es im Osten und Südosten nochmals von der Ostsee her für Schneeschauer bis ins Flachland reichen, der April bleibt wettermäßig launisch- zumindest gibt es in Sachen Wind zu Ostern Entwarnung.