Wochenendwetter: Von "Aprilwetter" nicht viel zu spüren

Das erste Wochenende des vermeintlich unbeständigen Monats April zeigt sich alles andere als wechselhaft. Es wird sonnig und im Verlauf angenehm warm.

Nachdem am letzten Märztag in Süddeutschland örtlich fast ein offizieller Sommertag erreicht wurde und heute früh vor allem in Sachsen bis in tiefe Lagen Schneefall zu Verkehrsbeeinträchtigungen führte, steht ruhiges Wochenendwetter mit großzügigem Sonnenschein und milder Luft bevor.

Ausgangslage: Viel Bewegung in der Wetterküche

Am gestrigen Donnerstag (31.3.) zeigte sich eine weite Spanne dessen, was im Frühling möglich ist: Während im oberbayerischen Wielenbach westlich des Starnberger Sees mit einer Höchsttemperatur von 24,7 Grad das offizielle Kriterium für einen Sommertag nach meteorologischer Definition nur um 3/10 Grad verfehlt wurde, gab es von den westlichen Mittelgebirgen bis nach Sachsen und Brandenburg sowie gebietsweise in Norddeutschland lediglich einstellige Höchstwerte. So stieg die Temperatur in der Eifel teils noch nicht einmal auf 5 Grad. Bis heute früh, 8 Uhr, kam im rheinland-pfälzischen Brauneberg-Juffer eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 46 l/m² zusammen.

Heute zeigt sich das Wetter in Deutschland grob zweigeteilt: In der Südhälfte Deutschlands überwiegt starke Bewölkung als Überbleibsel der Frontensysteme des Tiefs KERSTIN über Weißrussland sowie eines weiteren Tiefs mit Kern über Lettland. Am Morgen gab es vor allem in Hessen, Thüringen und Sachsen teils bis in tiefe Lagen Schneefall, der entsprechende Verkehrsbehinderungen nach sich zog, wie die beiden Videos zeigen.

Um 8 Uhr wurde im hessischen Bad Hersfeld eine Schneehöhe von 4 cm gemessen, in den thüringischen Städten Eisenach und Gera 7 bzw. 6 cm, am Erfurter Flughafen sogar 13 cm und im sächsischen Chemnitz 3 cm. Die Niederschläge von Sachsen bis nach Baden-Württemberg lassen allmählich nach, und der spätwinterliche Spuk verwandelt sich schnell in Nässe. Vom Pfälzerwald über den Spessart bis zum Vogtland werden meist nur rund 7 Grad erreicht. Am Alpenrand und in Niederbayern werden mit zeitweiligen Auflockerungen 15 bis nahe 20 Grad erwartet. In Norddeutschland setzt sich dank des kleinen Hochdruckgebietes LEO zunehmend heiteres und trockenes Wetter durch. An den Küsten gibt es mit auflandigem Wind nur einstellige Höchstwerte; im Binnenland wird es mit 10 bis 13 Grad nur etwas weniger kühl.

Sonniger Samstag - kein Aprilscherz

Am Samstag bringt das Hoch LEO verbreitet Sonnenschein und trockenes Wetter. Oft werden 10 Stunden und mehr Sonne erwartet. Vor allem im Südwesten ziehen einige Wolken durch, die den positiven Gesamteindruck aber nicht trüben können. Vielerorts wird es mit dem steigenden Hochdruckeinfluss deutlich milder als zuvor. Auf Rügen und Helgoland wird es mit etwa 10 Grad eher frisch, in Hamburg und Berlin kann man sich auf rund 16 Grad freuen, am wärmsten wird es mit 22 Grad in Stuttgart und stellenweise auch am Alpenrand. Im Süden weht schwacher bis mäßiger Wind aus Ost, im Norden mäßiger bis frischer Südostwind. Dieser kann bei längerem Aufenthalt in der Sonne darüber hinwegtäuschen, dass bei empfindlichen Personen durchaus ein leichter Sonnenbrand möglich ist - immerhin liegt der UV-Index im Norden bei 4 und im Süden bei 5, örtlich 6.

In der Nacht zum Sonntag zeigt sich der Himmel von Bayern bis zur Ostsee oft gering bewölkt oder klar, in der Westhälfte ziehen mehr Wolken durch, die allenfalls westlich des Rheins ein paar Regentropfen bringen können. Wer klaren Himmel oder zumindest Wolkenlücken hat, sollte versuchen, die Internationale Raumstation (ISS) zu erspähen. Diese zieht momentan mit einer für Mitteleuropa günstigen Abendsichtbarkeit ihre Bahnen. Von 21:21 bis 21:25 Uhr zieht die Raumstation von Südwest nach Südost - sie ist nicht selbst beleuchtet, sondern reflektiert das Sonnenlicht. Die genauen Zeiten für den jeweiligen Beobachtungsort können im Internet auf der Seite heavens-above.com gefunden werden. Hier die Links für Berlin, Hamburg, Köln und München.

Sonntag noch wärmer, weiterhin freundlich

Am Sonntag zieht das Hoch LEO weiter nach Osten. Somit werden die Gebiete vom östlichen Bayern bis nach Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 10 Stunden Sonnenschein verwöhnt. Weiter westlich ziehen einige Wolken durch, jedoch reicht es dort immerhin zu 3 bis 8 Stunden Sonne. An den Küsten steigt die Temperatur meist auf rund 15 Grad (auf den Inseln ist es zum Teil kühler), sonst werden oft Werte um 20 Grad erwartet - also ideale Bedingungen, um etwas draußen zu unternehmen. Im äußersten Süden weht der Wind überwiegend schwach aus östlichen Richtungen, im Norden weht schwacher bis mäßiger Südwind. Den Regenschirm wird man tagsüber nicht brauchen, erst gegen Abend kann es in Rheinland-Pfalz und im Saarland einzelne Schauer geben.

Erst in der Nacht zum Montag zieht starke Bewölkung mit Schauern vermehrt in den Westen Deutschlands. Nach Osten hin ist es meist locker bewölkt und trocken. Das Wetter hält sich also dieses Mal mit seinem Zeitplan gut an das Wochenende. Wer nach der Internationalen Raumstation suchen will, sollte sich die Zeit von 22:05 bis 22.08 Uhr vormerken.

In der neuen Woche stellt sich leicht wechselhaftes, aber nicht unfreundliches Wetter ein, wobei das Temperaturniveau im angenehmen, für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Bereich bleibt.