Jahrhundertapril 2009

Nach einem kaltem Winter trumpfte der April richtig auf. Noch nie war es so warm, so sonnig und so trocken im April.

Was wir alle schon vermutet haben, können wir jetzt bestätigen, der April 2009 geht als wärmster April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Mit deutschlandweiten 11,9 Grad war dieser Monat sage und schreibe 4,5 Grad zu warm. Damit wurde der erst 2 Jahre alte Rekord aus 2007 noch um 0,3 Grad übertroffen. Allerdings fallen die Temperaturabweichungen recht unterschiedlich aus, die wärmsten Regionen waren eindeutig der Norden und Osten mit positiven Abweichungen bis 5,2 Grad z.B. in Hamburg. Im Südwesten wurde der Temperaturrekord vor allem in den letzten Tagen stark gebremst, hier viel der April im Schnitt „nur“ 3 bis 4 Grad zu warm aus.

Allerdings brachte der April 2009 keine neuen Höchsttemperaturrekorde wie der April 2007, wo im Südwesten teilweise über 15 Sommertage (Höchstwerte über 25,0 Grad) registriert wurden. Auch die 30-Grad-Marke wurde gleich an mehreren Stationen gebrochen. In diesem Jahr verteilte sich die Wärme besser, den höchsten Wert hatten wir mit 26,8 Grad in Bendorf am Rhein (Abb.1), 30 Grad wurden in diesem Jahr noch nicht gemessen.

Sonnenscheinrekorde im Nordosten

Auch beim Sonnenschein und Niederschlag waren die Unterschiede in Deutschland gravierend. Auch da ragen der Osten und Norden raus, besonders trocken und besonders sonnenscheinreich zeigte sich hier der Monat. In weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und Berlin/Brandenburgs wurden alte Sonnenscheinrekorde gebrochen. In Berlin-Dahlem war der April 1953 mit knapp 290 Stunden der sonnenscheinreichste April, in diesem Jahr sind es locker 300 Stunden Sonne, normal sind nur etwa 158 Stunden. Der sonnigste Ort in Deutschland war Grünow in der brandenburgischen Uckermark, hier schien die Sonne über 340 Stunden im gesamten Monat. Auch deutschlandweit brachte das meist sonnige Wetter 62% mehr Sonne, das sind 246 Stunden, im Schnitt bringt es der eher wechselhafte Monat April nur auf etwa 152 Stunden Sonnenschein.

Extreme Trockenheit und Waldbrandgefahr im Osten

Durch wochenlangen Hochdruckeinfluss war vor allem der Osten benachteiligt was den Regen betrifft. Mit gerade einmal 3 bis 5 Litern, wurden nicht einmal 10% der üblichen Niederschlagsmenge erreicht. Besonders schlimm traf es z.B. Boltenhagen an der Ostsee mit 1,5 Litern oder auch Angermünde in Brandenburg mit 1,1 Litern, hier leiden vor allem die Landwirte unter der extremen Trockenheit und auch die Waldbrandgefahr ist schon seit Wochen auf höchster Stufe. Im Westen und Süden sah es regentechnisch deutlich besser aus, zwar wurde auch hier das Monatssoll von etwa 50 bis 60 Litern auf den Quadratmeter nur selten erreicht, aber immerhin brachte Tief „Quirin" (Abb.2) und in den letzten Tagen Tief „Ullysses“ und „Volker“ (Abb.3 und 4) noch einmal eine ganze Menge Niederschlag, so dass zumindest verbreitet 50 bis 60% des Niederschlags gefallen sind.

Die höchste Niederschlagsmenge im April wurde im Fichtelgebirge gemessen, da fielen am 17. April innerhalb von 12 Stunden 50 Liter (Abb.2), so viel wie sonst im gesamten Monat. Doch dieses Ereignis blieb eher die Ausnahme.