Wetter Pfingsten 2015

Nach dem Trend in der letzten Woche folgt heute eine genauere Betrachtung. Wo muss man über Pfingsten mit Regen rechnen? Wo scheint die Sonne?

Pfingsten rückt immer näher, daher wollen wir uns heute noch einmal genauer dem Wetter an den Feiertagen widmen. Der Trend, den wir dabei in der letzten Woche bereits beschrieben haben, hat sich dabei nur wenig geändert, jedoch kann man am heutigen Tag bereits etwas detaillierter auf die Regionen eingehen. Denn teils braucht man einen Schirm, teils die Sonnenbrille, jedenfalls aber die Jacke. Die Details:

Wetterlage

Über die Wetterlage in dieser Woche haben wir bereits gestern an dieser Stelle geschrieben. Für die Pfingstfeiertage ist dabei zunächst vor allem wichtig zu wissen, dass es vier beteiligte Drucksysteme gibt, die am Wettergeschehen beteiligt sind: Zum einen befindet sich hoher Luftdruck bei den Azoren sowie über Osteuropa. Zum anderen befindet sich tiefer Luftdruck über dem Nordmeer sowie immer wieder über Italien. Dabei entsteht mal eine schwache Hochdruckbrücke und führt zur Wetterberuhigung, mal können die Tiefs miteinander Kontakt aufnehmen und vor allem den Osten Deutschlands unbeständig gestalten. Insgesamt halten sich dabei Luftmassen polaren Ursprungs, sodass wir uns überall auf ein kühles Pfingsten einstellen müssen.

Pfingstsonntag

Während am Samstag ein weiterer Kaltluftvorstoß in der Höhe in Richtung Mittelmeer gezogen ist, hat er dort dafür gesorgt, dass die Tiefdruckaktivität dort erneut angekurbelt wurde. Daher startet der Sonntag zwischen Bodensee, Mittelfranken und dem südlichen Sachsen bis zu den Alpen grau und nass (auf die Unwettergefahr durch Dauerregen sind wir gestern bereits eingegangen, Unwetterwarnungen unserer Unwetterzentrale sind bereits aktiv), ab etwa 1.500 m Höhe schneit es auch noch zeitweise. Insgesamt ist es jedoch so, dass von Westen her das Azorenhoch allmählich wieder an Einfluss gewinnt, und so zieht sich der Regen im Tagesverlauf immer weiter zu den östlichen bayerischen Alpen zurück, in Sachsen wird es nachmittags ebenfalls meist trocken sein, und die Sonne kann sich gelegentlich zeigen.

Im restlichen Deutschland sieht es für den Pfingstsonntag recht gut aus. Zwar gibt es in der höheren Atmosphäre einige Störungen, die vor allem für Wolkenfelder sorgen, die von der Nordsee über uns hinwegziehen. Der Hochdruckeinfluss am Boden sorgt jedoch dafür, dass sich die Schauertätigkeit sehr in Grenzen hält. Örtlich kann man zwar hier und da ein paar Tropfen nicht ausschließen, die meiste Zeit dürfte es aber trocken bleiben. Wer in Nordseenähe unterwegs ist oder insbesondere auf den Inseln, bekommt eventuell eine spürbare "Husche" ab. Am meisten Sonnenschein ist dabei in einem breiten, diagonalen Streifen zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz über Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt bis nach Berlin, Brandenburg und Vorpommern zu erwarten, an der Ostsee sind dabei bis zu 10, auf Rügen gar 12 Stunden Sonne möglich.

Die Temperatur liegt dabei nach wie vor unter denen, die uns um die Jahreszeit zustehen: im wolkigen Südosten werden nur 11 bis 14 Grad erreicht, ähnlich siedeln sich die Höchstwerte zwischen Küsten bis nach Schwerin, Hamburg und Bremen an. Sonst können wir am Nachmittag 15 bis 18 Grad erreichen.

Pfingstmontag

Grundsätzliches ändert sich gegenüber Pfingstsonntag an der Wetterlage nicht. Dennoch wird man im Südosten Bayerns aufatmen, da sich nach tagelangem Grau endlich wieder die Sonne auch rund um Passau zeigen können wird, auch wenn es in Alpennähe immer noch gelegentlich etwas regnen kann. Wer mag, kann nun aber dort nun in die Alpen, um den frisch gefallenen Neuschnee auf den Bergen zum Skifahren zu nutzen!

Sonst zeigt sich ein ähnliches Bild wie am Pfingstsonntag - neben freundlichen Phasen ziehen immer wieder auch dichtere Wolkenfelder durch. Vor allem vom Emsland bis zu den Nordseedeichen ist es oft wolkig, daher wird der Pfingtsmontagsspaziergang dort wohl mit hoch gezogener Jacke vonstatten gehen. Wie man an der Niederschlagsprognose im Bild sieht, sollte man dort sowie im übrigen Deutschland hier und da mit einzelnen, schwachen Schauern rechnen, die aber keine wesentlichen Mengen bringen werden. Insbesondere nordöstlich der Elbe bleibt es sogar überwiegend trocken. Und nach wie vor haben alle, die eventuell ihr Pfingsten an der Ostsee verbringen, die besten Wetterkarten, dort scheint die Sonne am längsten.

Die Temperatur liegt dabei an den Küsten wie am Vortag bei 12 bis 14 Grad, sonst steigt sie gegenüber Pfingstsonntag unwesentlich an mit Höchstwerten zwischen 15 und 20 Grad, am "wärmsten" wird es vermutlich am Main werden. Unter dem schwachen Hochdruckeinfluss spielt übrigens der Wind an beiden Tagen keine wesentliche Rolle.

Fazit

Ein traumhaft sommerliches Wetter mit Rekordhitze wie Pfingsten 2014 sollten wir nicht erwarten (Pfingstmontag, 09.06.2015 in Ihringen maximal 38,2 Grad). Dafür werden aber auch Erscheinungen wie das verheerende Pfingstunwetter in Nordrhein-Westfalen ausbleiben, und es wird auch nicht so nass wie zu Pfingsten 2013. Im südlichen Bayern feiert es sich in diesem Jahr am Pfingstsonntag wohl noch drinnen am besten, dort bringt aber der Pfingstmontag immerhin zögerlich Wetterbesserung. Wer sich dort mit diesen durchwachsenen Aussichten nicht zufrieden geben möchte, dem sei ein Kurztrip an die Ostsee empfohlen.

Wer dort und sonst in Deutschland einen Spaziergang oder eine Fahrradtour plant, der kann mit dem Wetter ganz zufrieden sein, da bei Sonne und Wolken im Wechsel Schauer die Ausnahme bleiben. So kann es mit Jacke und Sonnenbrille nach draußen gehen. Und gerade an Pfingstmontag kann man bei knapp 20 Grad auch bei zeitweiligem Sonnenschein an das Kaffeetrinken im Freien denken. 

Wer die Prognose für seinen Ort mit Niederschlagswahrscheinlichkeit, Sonnenscheindauer und Wind ganz genau wissen möchte, dem empfehlen wir dabei unsere App WeatherPro.

MeteoGroup wünscht ein frohes Pfingstfest!