Sommerrückblick - Teil 1

Der meteorologische Sommer endet am 31. August. Wir schauen schon mal zurück.

Der meteorologische Sommer endet am 31. August. Wir schauen zurück.

 Im Mittel zu warm

Der astronomische Herbstanfang ist dieses Jahr zwar erst am 22. September und somit stehen uns auf dem Papier noch rund 3 Wochen Sommer zu, aus statistischen Gründen endet der meteorologische Sommer aber bereits am 31. August. So können wir Meteorologen ganze Monate "abrechnen" und müssen nicht "mitten drin" unterbrechen. So dauert der meteorologische Sommer genau 3 Monate: Juni, Juli und August. Nun erscheint diese News zwar schon am 30. August, die fehlenden 2 Tage (30./31.08.) machen den Braten aber auch nicht mehr fett, so dass wir heute schon mal auf die Temperaturen zurückblicken.

Im Deutschland-Mittel fiel der Sommer 2016 rund 1,5 Grad zu warm aus gegenüber der offiziellen Referenzperiode 1961-1990. Damit fiel der Sommer 2016 zwar "kühler" aus als sein Vorgänger, rangiert damit aber im oberen Mittelfeld mit Kontakt zur Spitzengruppe auf der Sommer-Wärme-Skala seit dem Jahr 2000.

Alle drei "meteorologischen" Sommermonate zu warm

Für die Einzelmonate zeigt sich, dass der Juni im Deutschlandmittel 1,6 Grad, der Juli 1,7 Grad und der August 1,3 Grad zu warm ausfielen. Besonders bei letzterem mag man überrascht sein, denn in der Tat war der August nicht nur "gefühlt" lange Zeit zu kalt. Mit Hoch GERD kam die längste und auch stärkste Hitzewelle des gesamten Sommers nach Deutschland, teilweise gab es sogar neue Temperaturrekorde bei uns. Diese Hitzewelle machte dann innerhalb einer Woche aus einem "zu kalt" ein "zu warm", obwohl der August die meiste Zeit doch unterkühlt ausfiel. 

Der Juni 2016 fiel im Osten und Nordosten Deutschlands mit Abweichungen von über 2 Grad deutlich zu warm aus, während im Südwesten das Mittel kaum überschritten wurde. Spitzenreiter war Magdeburg mit 2,6 Grad über der Norm, "Silber" teilen sich Leipzig, Potsdam und der Fichtelberg im Erzgebirge mit Abweichungen von 2,5 Grad. Dagegen blieben Köln-Bonn und Lahr am Oberrhein mit Abweichungen von "nur" 0,8 Grad in der Nähe des Durchschnitts. Im Juli 2016 lagen die höchsten Abweichungen erneut im Osten des Landes, in Magdeburg fiel der Juli sogar 2,7 Grad "zu warm" aus. Aber auch sonst lagen die Temperaturen mindestens 1 Grad über der Norm. Der August 2016 fiel im Norden und Nordosten insgesamt eher "mäßig warm" aus. Das brandenburgische Neuruppin weist eine Abweichung von 0,3 Grad über der Norm auf, auch andere Stationen liegen nah am Mittelwert wie z.B. Emden mit 0,5 Grad. Dagegen konnte diesmal der Südwesten des Landes punkten: Stuttgart liegt 2,2 Grad über dem Strich, Konstanz 2,0 Grad.

"Zu warm" nicht gleichzusetzen mit "freundlichem Badewetter"

Insgesamt steht ein gegenüber der Referenzperiode 1961-1990 zu warmer Sommer zu Buche. Nun könnte man meinen, dass die Freibadbetreiber eine positive Bilanz ziehen könnten. Dem ist in den meisten Fällen aber nicht so. Oft blieben die Besucherzahlen hinter den Erwartungen zurück. Zeigt einmal mehr, dass ein "zu warm" nicht gleich auch freundliches, trockenes und badetaugliches Sommerwetter bedeutet. Doch davon an dieser Stelle morgen mehr, wenn wir einen Rückblick auf den Niederschlag und die Sonnenscheindauer werfen.