Der Juli 2016 im Rückblick

Wir sehen uns den Juli etwas genauer an. War der Monat im Mittel zu warm, zu trocken, zu kühl oder zu nass?

Einigen Menschen wird dieser Monat noch lange in Erinnerung bleiben, für andere war es ein ganz normaler Juli. Wir blicken kurz zurück auf die letzten 30 Tage:

Dieser Monat ging mit einem regen Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten einher. Kurze ruhige Wetterphasen wurden von markanten Wetterentwicklungen und länger andauerndem Tiefdruckeinfluss abgelöst. In der Summe überwog die Tiefdruckaktivität und mit dem Hoch „Burkhard“ soll an dieser Stelle das stabilste Hochdruckgebilde genannt sein. Dieses entwickelte sich über den Azoren und verlagerte sich später über Mitteleuropa hinweg in den Osten und Nordosten Europas. Neben einzelnen Tagen mit unterdurchschnittlichen Temperaturwerten gab es auch einige hochsommerliche Tage, teils mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Das letzte Monatsdrittel brachte neben Tropennächten (Tiefstwerte nicht unterhalb von 20 Grad) und markanter Schwüle auch wieder einige Tage mit Unwettern. Trockenheit und „Land unter“ trennten oft nur wenige Kilometer.

Temperatur - Einheitlich zu warm

Der Juli endet im Monatsmittel deutschlandweit etwas zu warm. Dennoch gab es vor allem im Norden, Westen und regional im Süden ein paar Tage mit unterdurchschnittlichem Temperaturmittel. Diese wenigen Tage reichen in der Summe nicht aus, um a.) das Bundeslandmittel und b.) das Gesamtflächenmittel Deutschlands in den neutralen oder gar negativen Bereich der Temperaturabweichung zu drücken. Im Schnitt beträgt die Abweichung rund +1,7 Grad. Berlin war mit rund 20 Grad Mitteltemperatur das wärmste Bundesland, aber nicht die wärmste Stadt. Den ersten Platz für die höchste Mitteltemperatur teilen sich mit etwa 21,7 Grad die Städte Düsseldorf, Mannheim und Offenburg.

Niederschlag - Etwas zu trocken, aber Unterschiede

In vielen Bundesländern waren es zunächst nur gelegentliche Niederschläge, die mit entsprechenden Frontensystemen zu uns geführt wurden. Im Monatsverlauf entwickelten sich aber auch zusammenhängende Niederschlagsgebiete (sogenannte Cluster) mit länger andauernden Regenfällen. Feucht-warme Subtropikluft lieferte einen guten Nährboden für die Entwicklung unwetterartiger Regengüsse. In einzelnen Ortschaften, teils sogar Landkreisen wurde die sonst übliche Monatsmenge in wenigen Stunden vom Himmel gelassen - mit entsprechenden Folgen. Nicht nur in Berlin stapelten sich Schlamm und sogar Autos in Unterführungen. Besonders nass verlief der Juli im Süden und Osten Bayerns, dem Südosten Baden-Württembergs sowie von Südthüringen bis in den Osten Hessens und im Osten Sachsens. Auch in den übrigen Regionen gab es vereinzelt sehr nasse Landkreise. Bezieht man sich abschließend auf ganz Deutschland, so war der Juli etwas zu trocken, obwohl es an jedem Tag in diesem Monat irgendwo in Deutschland geregnet oder geschauert hat.

Sonnenscheindauer - Leicht unterdurchschnittlich

Es ist bestimmt kein Geheimnis mehr, dass sich die Sonne im Bundesdurchschnitt etwas zu selten zeigte. Da sich schlichtweg keine stabile Hochdrucklage etablierte und ausreichend feuchte Luft vorhanden war, zeigten sich unzählige Wolken am Himmel. An einzelnen Tagen lag die Wolkendecke sprichwörtlich auf dem Boden auf, es bildete sich gebietsweise dichter Frühnebel mit Sichtweiten unter 50 Meter. Zwischendurch konnten natürlich auch sonnige Phasen vermeldet werden, sodass im bundesweiten Schnitt immerhin etwas über 90 Prozent des Klimamittelwertes erreicht wurden.