Wochenende: Trüb-graues Nieselwetter oder strahlender Sonnenschein - Wer bekommt was?

Das Barometer zeigt "schön" und trotzdem trüb-grau? Was ist denn da los? Und wo scheint die Sonne?

An diesem Wochenende sollte man seinem Barometer nicht glauben. Denn obwohl dieses Hochdruck anzeigt (bei manchen Exemplaren auch mit "schön" beschriftet), kann man in trübes Grau blicken, und vereinzelt sogar Nieselregen oder Schneeregen abbekommen. Wiederum andere Regionen bekommen einiges an Sonne mit an diesem Wochenende. Für die weitere Planung hier also unser Wetter für das Wochenende in Deutschland

Wetterlage

Wie kommt es, dass das Barometer hohen Luftdruck anzeigt, es aber trotzdem aus teils neblig-trübem Grau etwas Regen oder Schneeregen geben kann? Die Antwort auf diese Frage ist in größerer Höhe zu suchen. Denn dort zieht am Samstag ein Höhentief von Nordost nach Südwest über Deutschland hinweg. Wir sehen dieses Höhentief zum Beispiel sehr gut, wenn wir uns die Temperatur in rund 5,5 km Höhe ansehen. Durch das Absinken dieser Kaltluft in der Höhe wird dort der Luftdruck vermindert und am Boden erhöht. Mit anderen Worten: Auf der Bodendruckkarte ist von einem Tief nichts zu sehen - so auch nicht bei unserem Bodendruckfeld in MeteoEarth.com. Und dennoch bilden sich in dem Umfeld des Höhentiefs Wolken, und teils kann es auch zu Niederschlag kommen.

Diese Auswirkungen sind an diesem Wochenende vor allem im Osten und Südosten Deutschlands zu spüren, am Sonntag kommt es aber auch dort zu einer zumindest leichten Wetterbesserung. Sonst bemerkt man die große Hochdruckzone über West- und Nordeuropa so, wie man es erwartet: mit häufigem Sonnenschein. Durch die nordöstliche Strömung an der südlichen Kante dieser Hochdruckzone müssen wir allerdings noch auf Frühlingswärme verzichten.

Wolken- und Niederschlagsfilm für das Wochenende


Bewölkung, Regen/Schnee in Europa. Immer aktuell auf meteocentrale.ch

Samstag: teils grau mit Nieselregen, im Westen viel freundlicher

In vielen Regionen in Deutschland dominiert das Höhentief mit dichter Bewölkung das Wetter. Vor allem in den östlichen Bundesländern, speziell Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin und Brandenburg sowie im Nordosten Bayerns und am Alpenrand hat die Sonne nur sehr wenige Chancen, sich überhaupt zeigen zu können. Stattdessen bewegt sich das Höhentief am Morgen von der Oder in Richtung Pfalz am Spätnachmittag über Deutschland hinweg. Dementsprechend muss man vor allem in Sachsen-Anhalt mit Schneeregen oder tagsüber Nieselregen rechnen. Sonst konzentriert sich das Geniesel und Schneegeregne vor allem auf die Nordränder der östlichen Mittelgebirge, stellenweise kann es aber auch in Berlin und Brandenburg für etwas Nieselregen oder Schneeregen reichen. Oberhalb von etwa 600 bis 800 Metern können ein paar Schneeflocken fallen.

In den übrigen Regionen kann sich neben Wolken- oder Nebelfeldern vorübergehend auch die Sonne durchsetzen, und es bleibt trocken. Das wohl schönste Samstagswetter gibt es entlang des Rheins und vor allem im Nordwesten Niedersachsens und allgemein in Nordseenähe, wo sich der Tag sogar überwiegend freundlich zeigt! Aber auch entlang der Ostsee kann sich die Sonne gelegentlich zeigen. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 Grad auf Rügen, 5 Grad in Kassel, 7 Grad in Stuttgart und um 10 Grad im Breisgau. Im Hochschwarzwald stellt sich eine Bisenlage ein, dort könnte es in Höhenlagen zu Sturmböen, vereinzelt auch schweren Sturmböen aus Ost bis Nordost kommen. 

Sonntag - im Norden oft freundlich, im Süden vielerorts wolkig

Auch in der Nacht zum Sonntag kann es vor allem am Nordrand von Erzgebirge, Thüringer Wald, im Bayerischen Wald und an den Alpen für gelegentlichen Nieselregen reichen, ab rund 600 - 800 m für ein bisschen Schnee. Im Westen und Norden ist es abgesehen von Nebelfeldern teils sternenklar. Dementsprechend verläuft auch die Temperaturverteilung: bleiben die Wolken dicht, so starten wir bei +3 Grad in den Sonntag, in Schleswig-Holstein bei längerem Aufklaren kann der Tag bei um -2 oder stellenweise sogar mit mäßigem Frost um -5 Grad beginnen. 

Da das Höhentief nun südwestwärts abgezogen ist, kann sich im Norden die Sonne nun insgesamt häufiger zeigen als am Samstag. Sie setzt sich damit also allmählich auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin durch. Weiter südlich verbleiben noch viele Wolken, vor allem in Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg (mit Ausnahme des Oberrheingrabens). Nicht aber, ohne dass die Sonne sich gebietsweise wenigstens mal kurz blicken lassen könnte. Geringer Regen oder Schneeregen bleibt auf die Gebirgsränder beschränkt, eventuelle Neuschneemengen ab 800 Meter sind nicht der Rede wert. Im Hochschwarzwald kann es weiterhin zu einzelnen schweren Sturmböen kommen, überhaupt merkt man in Baden-Württemberg und Bayern den Nordostwind deutlicher als am Samstag. Die Temperaturen ändern sich nur unwesentlich im Vergleich zum Vortag und liegen bei maximal 3 Grad am Stettiner Haff, 6 Grad in Berlin, 8 Grad in München und 12 Grad im Rhein-Main-Gebiet.