Wetter diese Woche - nach schwüler Hitze und Gewittern folgt der Frühherbst

Pünktlich zum meteorologischen Herbst wird es deutlich kühler ...

Am Dienstag, dem 1. September 2015, beginnt der meteorologische Herbst. Und passend dazu stürzt die Temperatur in Deutschland mit Schauern und Gewittern förmlich ab. Doch zuvor zeigt an diesem Montag der Sommer noch einmal, was er kann - mit schwüler Hitze und vielerorts auch mit sonnigem Wetter. Wie geht es dann mit dem Wetter in dieser Woche weiter? Hier, wie jeden Montag, unser Wochenwetter:

Wetterlage

Zu Beginn der neuen Woche wird Deutschland noch größtenteils von Hochdruck dominiert. Der Schwerpunkt des hohen Luftdrucks liegt allerdings bereits über Süd- und Südosteuropa in Form der Hochdruckgebiete JESSICA über den Alpen und KARMA über dem Schwarzen Meer. Weiter westlich "schießt" bereits die Kaltluft vom Nordmeer auf Portugal zu, und als Gegenbewegung bekommen wir wie so oft in diesem Sommer subtropische Heißluft über Frankreich geliefert. Diese ist jedoch nicht ganz unkritisch - kleinräumige Störungen haben bereits für teils intensive Gewittergebilde gesorgt, die bereits am Montagmorgen über den Nordwesten Deutschlands zogen. Ebenfalls von dort zieht nun am Dienstag die Kaltfront dies Tiefs JONAS über uns hinweg, die für Unwettergefahr sowie für einen regelrechten Temperatursturz in Deutschland sorgen wird. Nachfolgend beruhigt sich das Wetter in deutlich kühlerer Luft, neben einigen freundlichen Phasen bleibt es dann leicht unbeständig.

Zum Wochenstart oft sonnig und schwül-heiß

Doch wie bereits jetzt mehrfach erwähnt hat der Montag für viele von uns in Deutschland reichlich Sonnenschein und schwüle Hitze im Gepäck. Zum Teil gab es in der Nacht bei Temperaturen über 20 Grad sogar Nebelfelder, wodurch die hohe Luftfeuchtigkeit offensichtlich wird. Meist werden dann tagsüber auch Maximalwerte über 30 Grad erreicht, in Richtung Oder und Neiße sind auch um 36 Grad zu erwarten, nur an den Küsten, im höheren Bergland sowie im Nordwesten wird die 30-Grad-Marke wohl nicht geknackt werden. Ursache hierfür sind die bereits erwähnten, teils gewittrig durchsetzten Regengebiete aus der Nacht, die über Norddeutschland hinweg ostwärts ziehen. Danach zeigt sich auch dort zeitweise die Sonne, sonst scheint sich die meiste Zeit des Tages, in der Südhälfte sogar meist ungestört. Meist bleibt es dann auch trocken, nur über den Bergen kann es am Nachmittag oder Abend vereinzelt zu Hitzegewittern kommen. Sonst künden erste mögliche Gewitter im äußersten Westen von dem nahenden Temperatursturz.

Wie in der Animation mit MeteoEarth.com gut nachzuvollziehen ist, zieht dann schauerartiger und teils gewittriger Regen in der Nacht zum Dienstag dann weiter ins Landesinnere, wobei stellenweise auch Starkregen, Hagel und Sturmböen nicht ausgeschlossen sind. Wie weit dies im Detail vor sich geht, ist nur zeitnah zu beurteilen und kann am besten anhand der Warnungen bei unserer Unwetterzentrale oder per AlertsPro App verfolgt werden. Der Osten und Süden Deutschlands dürfte allerdings noch bei oft klarem Himmel größtenteils von Unwettern verschont bleiben. Anhand der Tiefsttemperaturen bemerkt man auch, dass der Luftmassenwechsel noch nicht stattgefunden hat, vor allem in Sachsen, dem Südosten Brandenburgs, in Ostthüringen sowie in Anhalt kommt es noch oft zu einer so genannten Tropennacht mit Tiefstwerten knapp über 20 Grad.

Am Dienstag, dem meteorologischen Herbstanfang, arbeitet sich dann dieses Gebiet mit dichten Wolken und teils kräftigem, gewittrigen Regen von West nach Ost durch Deutschland. Wie schnell dieses im Detail vor sich geht, ist noch mit größeren Unsicherheiten behaftet (siehe auch den Modellvergleich bei den Abbildungen), allerdings sieht es danach aus, dass der Tag im Osten Bayerns und auch in Sachsen sowie von Ostbrandenburg bis zum Stettiner Haff noch größtenteils sonnig und schwül-heiß verlaufen wird. So sind dort noch einmal Höchstwerte zwischen 29 und 33 Grad zu erwarten. Allerdings können sich auch dort im Tagesverlauf einzelne, aber kräftige Gewitter vor der eigentlich Luftmassengrenze bilden, die dann auch Unwetterpotenzial besitzen. Wenig bis gar keine Sonne, dafür reichlich Regen kann man von Baden-Württemberg über Hessen, die Pfalz, Ostwestfalen und dem östlichen Niedersachsen erwarten, während es vom Niederrhein über das Emsland bis an die schleswig-holsteinische Nordseeküste bereits wieder größtenteils trocken ist. Die dort teils stark böig heranwehende polare Meeresluft sorgt allerdings für einen gänzlich anderen, teils frühherbstlichen Wettercharakter mit Maximalwerten zwischen 16 und 21 Grad. Wer also an dem morgigen Dienstag von der Neiße an den Niederrhein fährt, wird einen Temperatursturz von 14 Grad erleben und auf der Fahrt häufig den Scheibenwischer einsetzen, zum Teil auch mit Aquaplaning zu kämpfen haben. An den Küsten könnte es auch teils stürmisch werden.

Ab Mittwoch von Nordwesten kühler und freundlicher

In der Nacht zum Mittwoch hat dann das teils gewittrige Regengebiet nun auch endgültig den Südosten Deutschlands erreicht, vor allem an den östlichen Alpen kommt es dabei auch zu markanten Regenmengen. Dort, also an den Alpen, wird es auch Mittwoch tagsüber aus dichten Wolken noch zeitweise regnen, vereinzelt auch noch von Blitz und Donner begleitet. Sonst stellt sich typisches Rückseitenwetter ein, also ein Mix aus Sonne und Wolken, wobei vor allem vom Westmünsterland und dem Niederrhein bis nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein auch einzelne Schauer oder ganz selten Gewitter möglich sind, daneben allerdings auch gerade dort recht häufig die Sonne scheint, im Norden begleitet von frischem bis starkem Wind. Und die Temperaturen sind jetzt überall sportlich zu nennen, die Höchstwerte liegen nur noch bei 17 Grad in Schleswig und 23 Grad im östlichen Brandenburg, auch die Nächte sind nun deutlich frischer mit teils einstelligen Tiefstwerten.

Am Donnerstag ziehen dann auch die letzten dichten Regenwolken aus dem Südosten Deutschlands ab, sodass sich auch dort wieder gelegentlich die Sonne zeigen kann. Im übrigen Land bleibt es bei einem oft freundlichen Hin und Her aus Sonne und Wolken mit einzelnen Schauern hier und da. Die höchste Schauerwahrscheinlichkeit findet sich im Nordwesten. Die Höchstwerte liegen bei eher frühherbstlich anmutenden 16 Grad an der Nordseeküste und 23 Grad in Odernähe.

Der Trend von Freitag bis Sonntag ist dabei naturgemäß noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. Nach jetzigem Stand muss zum Freitag vor allem im Süden und Osten sowie im Nordwesten Deutschlands mit einigen Schauern oder selten Gewittern gerechnet werden, während dazwischen in einem breiten, von Südwest nach Nordost orientierten Streifen die Schaueranfälligkeit deutlich geringer ist. Für das kommende Wochenende sollten wir uns dann auf freundliche Phasen, aber auch Regengüsse einstellen, wobei die Schwerpunkte der Schauer vor allem in der Nordwesthälfte sowie im Südosten Deutschlands liegen. Etwa in der "südlichen Mitte" sieht unser Vorhersageverfahren derzeit eine eher geringere Bereitschaft zu nassen Überraschungen vor. Jedenfalls geht das Temperaturniveau noch etwas weiter zurück, die 20-Grad-Marke werden wir wohl nur noch vereinzelt erreichen, meist geht es frühherbstlich frisch zu.