Im Norden kühl, im Süden sommerlich

Heute gibt es zwischen Nord und Süd bis 15 Grad Temperaturunterschied. Auch morgen ist das Wetter sehr unterschiedlich, nur: Wer hat dann die Nase vorn?

Wenn Onkel Anton aus Hamburg am Donnerstag oder Freitag mit seiner Nichte Bertha aus München telefoniert, so wird man beim Thema Wetter durchaus unterschiedlicher Ansicht sein. Doch während es heute beiden aus unterschiedlichen Gründen gefallen könnte, dürfte die Nichte morgen deutlich unzufriedener sein. Warum das so ist, erklären wir in den heutigen News:

Unterschiede zwischen Nord und Süd 

Starten wir zunächst mit der Frage, warum denn heute sowohl der Onkel aus Hamburg wie auch die Nichte aus München heute mit dem Wetter zufrieden sein könnte. Onkel Anton könnte etwa heute eine schöne Radtour unternehmen, bei der auch die Sonne neben ein paar Wolken oft scheint. Gut, man braucht auf dem Rad schon eine Jacke, weil es doch recht frisch ist. Und gut ist auch, dass man an die Sonnencreme gedacht hat. Bei maximal um 12 Grad vergisst man nämlich leicht, wie stark die Sonne jetzt in der zweiten Aprilhälfte schon ist. An Sonnenschutz wird dagegen Nichte Bertha heute wohl von selbst denken, wenn sie sich am Nachmittag in den Englischen Garten in München im Bikini in die Sonne legt. Denn dort fühlt es sich nach Sommer an! Auch dort gibt es viel Sonnenschein, und mit Höchstwerten von 24 bis 25 Grad ist es in der bayerischen Landeshauptstadt heute sogar wärmer als auf Mallorca! Kurzum: Beide sind zufrieden. 

Diese Zufriedenheit wird sich morgen dagegen eher ungleich verteilen: Während der hanseatische Onkel nach wie vor zufrieden mit dem freundlichen Wetter bei sportlicher Temperatur ist, sitzt die Nichte aus Bayern hinter ihrer Fensterscheibe und schaut in einen grauen Himmel, dem Regen hinterher. Vielleicht sieht sie sogar mal einen Blitz. Und mit 14 Grad Höchsttemperatur ist es bei ihr morgen rund 10 Grad kälter als heute. Wie kommt es zu diesem höchst unterschiedlichen Wetter in Deutschland?

Vom "warmen" und "kalten" Hoch und Tief UDO dazwischen

Schauen wir nun, wie diese Unterschiede zustande kommen. Grundsätzlich liegt es daran, dass ein Hoch seinen Staffelstab an das nächste abgibt. Dabei sind aber die beteiligten Luftmassen in diesen Hochdruckgebieten höchst unterschiedlich. Im Süden bringt am Donnerstag noch Hoch PADMA Luft, die ursprünglich aus Nordafrika stammt, heran. In unseren News vom Dienstag haben wir dabei ja bereits über den Saharastaub geschrieben.

Anders dagegen das Hoch QUILA, das sich bei den Britischen Inseln nun allmählich verstärkt. Es bringt deutlich kühlere Luft aus den hohen Breiten heran. Der nächste, wichtige Part bei der Dramaturgie des Wettergeschehens der nächsten zwei Tage ist Tief UDO, das in den Westen Russlands zieht. Sein Tiefausläufer liegt dabei heute tagsüber quer über der Mitte Deutschlands und trennt den warmen Süden vom kühlen Norden. Er ist allerdings noch nicht sonderlich wetteraktiv, hauptsächlich bemerkt man ihn durch zeitweise dichten Wolken, aus denen es hier und da etwas tröpfeln kann.

Im Süden teils kräftiger Regen

Dies wird sich ab der kommenden Nacht ändern, wenn die Kaltfront von UDO von der Mitte in den Süden Deutschlands zieht, dies allerdings sehr langsam, erst zum Abend hin wird sie die Alpen erreicht haben. Durch diese langsame Verlagerung an der Grenze zwischen kalter und feucht-warmer Luft kommt es dann zu teils länger anhaltendem und auch mal kräftigerem Regen, weiter südlich bei dichteren Wolken auch häufiger zu Schauern und einzelnen Gewittern, da der Energiegehalt von warmer und feuchter Luft deutlich höher ist. Dies sind aber gute Nachrichten für alle Landwirte und Hobbygärtner, da dort damit die Trockenheit mit teils zweithöchster Waldbrandwarnstufe beendet wird.

Ganz anders dagegen sieht es in der Nordhälfte Deutschlands aus: Dort scheint häufig die Sonne neben ein paar lockeren Wolken, und meist bleibt es dort trocken. Der Temperaturgegensatz zwischen Nord und Süd nimmt nun ab: Meist liegen die Höchstwerte in der Nordosthälfte bei 11 bis 14 Grad im inneren des Landes, nach Südwesten hin sind noch einmal 15 bis 17 Grad möglich, ganz im Süden kann es örtlich auch noch einmal für 20 Grad reichen. 

Die gute Nachricht: Am Wochenende hat sich dann Hoch QUILA nahezu überall durchgesetzt, und einzelne Schauer konzentrieren sich dann nur noch auf den äußersten Süden, meist bleibt es frisch und trocken. Mehr dazu morgen in unserem Wochenend-Wetter.