Saharastaub und MeteoEarth

Kann Saharastaub in den nächsten Tagen unser Wetter beeinflussen?

Ein Tief vor der Iberischen Halbinsel wirbelt derzeit Staub über der Sahara auf. Durch südliche Winde gelangt dieser in den nächsten Tagen nach Mitteleuropa. Aber kann der Staub dann auch das Wetter in unserer Region beeinflussen?

Hoch PADMA bringt schönes Frühlingswetter

Wie bereits gestern im Wochenausblick angekündigt bekommt die großräumige Strömung am morgigen Mittwoch eine südliche Komponente. Damit gelangen recht warme Luftmassen subtropischen Ursprungs bis nach Deutschland. Hochdruckgebiet PADMA sorgt zudem für weiträumige Absinkprozesse, so dass Quellwolkenbildung unterdrückt wird. Dementsprechend sollte abgesehen von unmittelbarer Küstennähe, wo noch das schwache Frontensystem von Islandtief THILO Einfluss ausübt, häufig die Sonne von einem blauen Himmel scheinen.

Tief über Spanien wirbelt Saharastaub auf

Aber wird man wirklich durchweg das übliche Himmelblau bewundern können? Für die meisten Regionen Deutschlands lautet die Antwort „Ja“, aber zumindest für den Süden könnte ein weiterer atmosphärischer Faktor hinzukommen, welcher in unseren Breiten ansonsten nur recht selten markant in Erscheinung tritt. Ein bis in große Höhenlagen ausgeprägtes Tiefdruckgebiet mit Zentrum vor der Iberischen Halbinsel hat bereits begonnen über Nordwestafrika Saharastaub aufzuwirbeln und wird dies auch in den Folgetagen tun. Dieser Staub gelangt im tiefvorderseitigen Aufwindbereich teils bis in mittlere in hohe Niveauflächen der Troposphäre und wird durch die südliche Strömung nun zunächst nach Frankreich, nachfolgend dann aber auch bis nach Mitteleuropa geführt.

Staubkonzentration Donnerstag am höchsten

Derzeitige Staubvorhersagen berechnen ab Mittwoch zumindest in Süddeutschland eine leicht erhöhte Konzentration an Aerosolpartikeln in der Troposphäre. Regional könnte somit der Sonnenschein zumindest leicht eingetrübt sein, wobei der Einfluss auf die zu erwartenden Höchstwerte aber marginal bleibt. Insbesondere am Oberrhein wird es vielerorts einen Sommertag mit über 25°C als Tagesmaximalwert geben. Am Donnerstag soll durch anhaltende Südströmung die Staubkonzentration sogar noch etwas höher sein. Hier ist denkbar, dass dies ausreicht, um die Bildung von hohen Wolken zu forcieren, welche den Sonnenschein dann leicht milchig erscheinen lassen. In der Nacht zum Freitag erreicht dann aber eine Kaltfront mit teils schauerartigem Regen den Süden Deutschlands, so dass sämtlicher Staub aus der Atmosphäre quasi herausgewaschen und zu Boden geführt wird. In Regionen mit besonders hoher Staubkonzentration kann sich der Regen anfangs teils auch leicht gelbrötlich färben. Dieses Phänomen wird oft auch als Blutregen bezeichnet.          

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