Trockenheit und Waldbrandgefahr

Freundlicher April – Aber wo sorgt das bisher recht sonnenscheinreiche und trockene Aprilwetter nun für erhöhte Waldbrandgefahr?

Bisher konnte man in fast allen Regionen Deutschlands im April nicht das für diesen Monat umgangssprachlich so oft zitierte wechselhafte „Aprilwetter“ beobachten, sondern eher sehr freundliches Wetter mit viel Sonnenschein. Welche Auswirkungen hat diese Trockenheit insbesondere auf die Waldbrandgefahr?  

„Der April, der April, der weiß nicht was er will!“ So, oder so ähnlich wird das Wetter im April vom Volksmund ja oftmals beschrieben. Typischerweise zeichnet sich der vierte Monat des Jahres auch durch eher wechselhaftes Wetter aus, wo ein sehr breites Spektrum von Frost mit Schnee- und Graupelschauern, über regnerisch und grau bis hin zu sommerlich warm und trocken möglich ist. Teilweise können alle drei Phänomene auch innerhalb eines einzigen Aprils auftreten. Schuld daran ist vereinfacht gesagt die stark zunehmende Kraft der Sonne im April. Die Landmassen können sich dadurch schon recht schnell erwärmen, während die Meere aufgrund der sehr hohen spezifischen Wärmekapazität des Wassers hier noch die Wärme, besser gesagt die Kälte des Winters gespeichert haben. Je nach Strömungsrichtung (hauptsächlich ob vom Wasser oder vom Land her kommend) können somit teils rasante Temperatursprünge entstehen.

Der aktuelle April präsentierte sich bisher jedoch nicht so wechselhaft. Stattdessen dominierte oftmals recht stabiles Hochdruckwetter, welches nur durch vorübergehende und zugleich vergleichsweise schwache Tiefdruckaktivität unterbrochen wurde. Dementsprechend fiel der Monat in den ersten zwei Wochen auch fast überall zu trocken aus. Lediglich in den Staulagen von Erzgebirge und Alpen ist bis dato die in etwa für die Jahreszeit übliche Niederschlagsmenge gefallen. Ansonsten liegt die gefallene Niederschlagssumme deutschlandweit vielfach zwischen 30 und 50% des Normalwertes. Besonders trocken zeigte sich dabei die letzte Woche, wie man auf der Radarsummenkarte (siehe Abbildung) gut erkennen kann. Die bis dato trockensten Regionen findet man an der Oder-Neiße-Grenze sowie am Niederrhein, wo örtlich bisher nur ca. ein Fünftel des üblichen Solls an Niederschlag erfüllt wurde.

Teils hohe Waldbrandgefahr      

Diese Trockenheit hat natürlich Auswirkungen auf die Waldbrandwarnstufe. Abgesehen von der unmittelbaren Küstenregion herrscht überall ein Waldbrandgefahrenindex (WBI) von mindestens 3, was einer mittleren Gefahrenstufe entspricht. Für weite Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie Brandenburgs und Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern besteht sogar hohe Gefahr bei einem WBI der Stärke 4. Unsere Kollegen der Unwetterzentrale haben dahingehend auch bereits entsprechende Warnungen herausgegeben.  Bei viel Sonnenschein ist die Waldbrandgefahr heute besonders hoch, denn die Bäume sind oft kaum oder spärlich belaubt und die Böden spärlich ergrünt, sodass die Sonneneinstrahlung bis auf den Erdboden bzw. ins niedere Gehölz dringen kann. Zum Freitag hin geht die Waldbrandgefahr durch aufkommenden Regen aber wieder zurück. Im Süden werden sogar ergiebige Niederschläge erwartet, so dass hier dann keinerlei Waldbrandgefahr mehr besteht.