Monatsrückblick Januar 2017

Der Monat Januar ist so gut wie vorbei und wir schauen Zurück: Es war zu kalt, aber mit viel Sonnenschein.

Der Monat Januar ist so gut wie vorbei und wir schauen Zurück, was uns der erste Monat im Jahr 2017 für Wetter bescherte. Eins schon mal vorweg, es war zu kalt, aber mit viel Sonnenschein.

Hochdruckgebiete dominierten den Januar

Der Januar war geprägt von Hochdruckgebieten, die nur vorübergehend auch von Tiefdruckgebieten durchbrochen werden konnten. Den Anfang machte das Hoch YÖRN (Dieses Jahr haben Hochdruckgebiete weibliche und Tiefdruckgebiete männliche Namen. Dieses Hoch wurde jedoch noch 2016 getauft, so dass es noch einen männlichen Namen erhielt), welches vor allem der Südhälfte einen ruhigen und oftmals auch sonnigen Start in das Jahr brachte. Im Norden stand aber schon das Tief CORINNA bereit (ebenfalls noch 2016 getauft), dabei drehte die Höhenströmung auf West bis Nordwest und es gelangte kalte aber auch feuchte Luft nach Deutschland. Es kam zu den ersten Schneefällen des Jahres, die in einem breiten Streifen von NRW und dem südlichen Emsland bis rüber zur Oder und Neiße gleich am ersten Arbeitstag des Jahres für glatte Straßen sorgten. Aber auch im Süden wurde es weiß. Das Tief war recht rasch wieder Geschichte und nach nur sehr kurzer Wetterberuhigung durch das Hoch ZHYGIMONT folgte das Sturmtief AXEL, das für viel Wind und nochmals Schneefälle sorgte.

Hinter Sturmtief AXEL drehte die Strömung auf Nord und es gelangte kalte Polarluft nach Deutschland, so kam es am 06.01.2017 fast landesweit zu einem Eistag (die Temperatur steigt auch am Tage nicht über 0 Grad hinaus). Nur in NRW und Rheinland-Pfalz wurden an einzelnen Stationen Höchstwerte knapp über 0 Grad gemessen.

Nachfolgend wechselten sich Hochdruckgebiete mit freundlichem, teils aber auch zu Nebel- und Hochnebel neigendem Wetter mit Tiefdruckgebieten ab. So kam es also neben ruhigen Tagen auch immer mal wieder zu Niederschlägen, eine besonders spannende Wetterlage bescherte uns dabei das kleine Randtief EGON. Dieses zog am 13.01.2017 vom Ärmelkanal rasch über Deutschland zum Baltikum. Solch kleine Tiefs können immer wieder gerne für Überraschungen sorgen, so auch diesmal, denn es brachte deutlich mehr Wind als von den meisten Wettermodellen angedacht. Vor allem in der Mitte und im Süden kam es zu einigen schweren Sturmböen bis hin zu Orkanböen, wir berichteten in unserer News vom 13.01.2017 darüber, falls es jemand nochmal genauer wissen will.

Der Januar 2017 hatte also schon einiges zu bieten in Sachen Wetter, wie es im Detail bei der Temperatur, dem Sonnenschein und Niederschlag aussah folgt jetzt…

Temperatur: Viel zu kalt

Im Januar wurde immer wieder kalte Luft nach Deutschland gelenkt und es gab einige Tage mit verbreitetem Dauerfrost. Vor allem im Süden konnte sich die kalte Luft sehr gut halten. Zwar floss auch immer mal wieder mildere Luft ein, dennoch fiel der Monat im Schnitt zu kalt aus. Nur im nahen Küstenumfeld gab es positive Abweichungen der Temperatur vom langjährigen Mittel, während sie in der Nordhälfte um rund 1 Grad, im Süden teils sogar bis um 4 Grad unter diesem lag. Die Mitteltemperatur für Deutschland im Januar 2017 liegt bei -2,3 Grad und damit 1,8 Grad unter dem langjährigen Mittelwert (Zeitreihe 1961 bis 1190). Vor allem bei klaren Nächten konnte die Temperatur örtlich bis unter -20 Grad sinken. In Schorndorf-Knoebling in Bayern sank die Temperatur am 7.01. auf -25,8 Grad, aber das war noch nicht mal der tiefste Wert in diesem Monat. An der Station Funtensee, ebenfalls in Bayern, zeigte das Thermometer sogar unter -40 Grad an. Allerdings liegt die Station auch auf 1550 Meter in einem abgeschlossenen Hochtal, wo sich die Kaltluft ansammeln kann. Auch in unserer Hauptstadt Berlin ging die Temperatur am gleichen Tag auf unter -10 Grad zurück.

Die lang anhaltende Frostperiode mit oft strengen Nachtfrösten ließ auch so manche Bäche, Flüsse und Seen zufrieren. So kam es auf einigen Schifffahrtsstraßen zu Sperrungen, da die Schiffe nicht mehr gegen das Eis ankamen.

Zum Monatsende gelangte jedoch auch wieder mildere Luft nach Deutschland und während sich in den Tiefen Lagen noch kalte Luft halten konnte, stieg das Quecksilber auf einigen Bergen auf deutliche Plusgrade an. Eine klassische Inversionswetterlage, wie sie in winterlichen Hochdruckgebieten häufig vorkommen. So wurden beispielsweise am 22.Januar auf der in knapp 1500 Meter Höhe gelegenen Station auf dem Feldberg im Schwarzwald +3,9 Grad gemessen, während in Freiburg im Breisgau auf 238 Meter die Temperatur bei -4,5 Grad verharrte. Nach und nach kam die mildere Luft aber auch in den bodennahen Schichten an und vor allem in NRW konnte man am 28. mit Höchstwerten um 10 Grad schon mal einen Vorgeschmack auf den Frühling bekommen. Örtlich wurden im Lee des Rothaargebietes durch föhnartige Effekte sogar knapp 12 Grad erreicht.

Aber auch wenn wir oft frieren mussten, so machte das reichlich Sonnenschein wieder weg.

Viel Sonnenschein

Durch den überwiegenden Hochdruckeinfluss konnten wir uns nicht über Mangel an Sonnenschein beschweren, auch wenn sich der ein oder andere sicherlich auch an ein paar sehr graue und trübe Tage erinnert. Denn hoher Luftdruck bedeutet nicht immer eitel Sonnenschein, oft konnte sich in feuchter Luft Nebel oder zwischen der kalten Grundschicht und milderer Luft in der Höhe Hochnebel bilden. So lagen Teile Süddeutschlands viele Tage unter einer zähen Hochnebeldecke, während in den Bergen sonniges und sehr gutes Wintersportwetter herrschte. Nichtsdestotrotz wurden verbreitet deutlich mehr Sonnenscheinstunden registriert, als der Monat Januar im Vergleich zum langjährigen Mittel sonst so zu bieten hat. Spitzenreiter in Sachen Sonne mit teils weit über 100 Sonnenstunden (im deutschlandweiten Durchschnitt waren es rund 77 Stunden) waren die Berggipfel, welche oft aus der hochnebelartigen Wolkendecke hervorguckten. Schauen wir auf die Top 20 der sonnenscheinreichsten Orte, fällt auf, dass diese alle in den südlichen Bundesländern liegen. Der Norden wurde öfter von Tiefdruckgebieten und deren Wolkenfeldern gestreift, die die Sonne verdeckten. Aber dennoch wurden auch dort häufig die Erwartungen übertroffen und der Januar 2017 zählt sogar zu den vier sonnenscheinreichsten seit Beginn solcher Aufzeichnungen.

Trotz teils kräftiger Niederschläge insgesamt zu trocken

Auch wenn immer wieder mal Tiefs für Niederschläge sorgten blieb es in Deutschland fast landesweit zu trocken, mancherorts fielen gerade mal 20 % des sonst üblichen Niederschlags. Passend zur Sonnenscheinverteilung, war es im Süden insgesamt trockener als im Norden. In Niedersachsen und im Hamburger Raum wurden immerhin rund 90 % Niederschlag im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten registriert. In der kalten Luft fielen die Niederschläge oft auch als Schnee und sorgten für wunderschöne Winterlandschaften, sogar im Norddeutschen Tiefland und in den Mittelgebirgen schlugen die Herzen der Wintersportfans bei Schneehöhen von rund 40 cm bereits ab mittleren Lagen bestimmt höher. Aber auch wenn der Schnee für sicherlich viele, besonders den Kleinen unter uns, viel Freunde gemacht hat, so sorgte er für glatte Straßen. Aber nicht nur der Schnee bürgte Gefahren im Straßenverkehr, so kam es auch immer mal wieder zu Glatteis durch Regen der auf die kalten Böden viel, zuletzt erst gestern.

So schön trockenes Wetter, am besten noch in Zusammenhang mit Sonnenschein, aber auch sein mag, so zeigte sich die niederschlagsarme Witterung sich auch an den Pegelständen vieler Bäche und Flüsse. Der Rhein führte wochenlang so niedrige Pegelstände, wie sie seit rund 60 Jahren in einem Januar nicht beobachtet wurden.

Fazit

Der Januar 2017 fiel zu kalt und zu trocken aus, jedoch gab es viel Sonnenschein. Der Februar könnte nach jetzigem Stand dagegen zu mild werden.