Zwischenbilanz Orkantief „Egon“

Gebietsweise kräftige Schneefälle und in der Südhälfte Orkanböen. Schäden, Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen

Mit voller Wucht zog das Orkantief in der Nacht vom Ärmelkanal kommend nach Deutschland herein. Ab kurz vor Mitternacht wurde dabei zuerst der Südwesten vom Sturmfeld erfasst. In der zweiten Nachthälfte erreichte der Sturm dort seinen Höhepunkt. Teilweise wurde Böen der Stärke 11 bis 12 (Orkan) registriert, wie zum Beispiel in Tholey und Berus im Saarland sowie Wörth am Rhein mit satten 120 km/h, Essweiler (RLP) und Stötten(BW) mit 128 km/h. Recht verbreitet gab es in Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland auch Böen um 90 bis 110 km/h. Auch im Süden von NRW und Sachsen-Anhalt gab es Sturmböen. Später, zum frühen Morgen hin waren dann mehr und mehr auch Teile Bayerns, Thüringens und Sachsens betroffen. Auch dort recht häufig mit Böen von 80 bis 110 km/h (Windstärke 9 bis 11) und vereinzelt mit Orkanböen der Windstärke 12. Naturgemäß hat es die höheren Berglagen noch deutlich stärker getroffen, allen voran Weinbiet in Rheinland-Pfalz mit 148 km/h und der Fichtelberg im Erzgebirge mit 146 km/h.

Der Sturm über der Südhälfte zieht heute tagsüber weiter nach Osten und schwächt sich dabei ab. Allerdings zieht von der Nordsee her später ein neues Randtief herein. Dabei wird der Wind in Deutschland gebietsweise erneut auffrischen und es muss in der Nacht und in den Morgenstunden mit Böen der Stärke 8 bis 9 um 70 bis 90 km/h gerechnet werden. Das nächste Sturmfeld fällt also deutlich schwächer aus und der Nordosten ist abseits der Küsten auch nicht betroffen.

Auch kräftige Schneefälle waren im Laufe der Nacht und am Morgen gebietsweise ein Thema. Dabei waren vor allem Regionen in der Mitte und im Norden betroffen. Die entsprechenden Meldungen reichten von Hessen und Rheinland-Pfalz über NRW bis in den Norden und Nordosten Deutschlands. In einem Streifen vom nördlichen Münsterland bis in die Lüneburger Heide wurden heute Morgen um 10 cm Neuschnee gemessen. Der Schwerpunkt der Schneefälle verlagert sich heute tagsüber immer mehr in den Osten, dabei sind regional noch einige Zentimeter möglich. In der Nacht ziehen mit dem nächsten Tief von Nordwesten her aber schon wieder vermehrt Schneefälle über das Land hinweg, erneut können ein paar Zentimeter Schnee fallen, im Bergland auch deutlich über 10 Zentimeter, in den Hoch- und Staulagen von Eifel, Sauerland, Schwarzwald und Allgäu auch um 20 Zentimeter. Zudem steigt die Glättegefahr durch Gefrieren von Nässe. Stets aktuell und gut infomiert bleiben Sie auch unter uwz.de und der App AlertsPro.