Sturmupdate zum Rosenmontag

Besonders in den Karnevalshochburgen entlang des Rheins wird es ein stürmischer Montag. Drohen jetzt Absagen?

Bereits am Mittwoch und Donnerstag haben wir über einen möglichen Sturm zu den Rosenmontagsumzügen berichtet. Zwar herrschen immer noch Unsicherheiten über die Stärke der Böen, doch Eines ist sicher, es wird ruppig. Was sagen nun die aktuellsten Modellberechnungen?

Keine Warnungen für die Umzüge am Wochenende

Der "Zoch", wie der Rosenmontagsumzug liebevoll von den Kölnern genannt wird, ist mit über eine Million Besuchern der größte Karnevalsumzug in Deutschland. Jetzt am Wochenende gibt es bereits die ersten Umzüge, auch wenn es da bereits etwas windiger werden kann, Unwettergefahr oder gar Warnungen sind für die Umzugsorte wie z.B. für den Schoduvel in Braunschweig, nicht ausgegeben. Das ausfühliche Wochenendwetter sowie die Warnlage der Kollegen der Unwetterzentrale. Kritisch wird das Wetter am Rosenmontag, da findet die Mehrzahl der Umzüge statt und genau da kündigt sich Sturmtief RUZICA an. Zwar sind aus heutiger Sicht immer noch keine exakten Prognosen möglich, dennoch bestätigen sich die Berechnungen der Wettermodelle von gestern auch heute.

Rosenmontag: Häufig Windböen der Stärke 8 bis 9, vereinzelt 10 Bft

Die Ursache ist auf dem Atlantik zu finden, denn dort herrscht derzeit unheimlich hohe Tiefdruckaktivität. Gleichzeitig verlagert sich der Jetstream (Starkwindband in der Höhe) relativ weit nach Süden, so dass darin eingelagerte Tiefdruckgebiete eine eher südlichere Zugbahn nehmen und somit Mitteleuropa/Deutschland stärker treffen als "normalerweise". Schauen wir mal auf die verschiedenen Wettermodelle, was denn für den Montag gerechnet wird und was davon als wahrscheinlich gilt. Wieviel Wind kommt und wenn ja, wann und wo?

Das stürmischste Szenario zeigt das europäische Wettermodell ECMWF, demnach würden schon am Vormittag insbesondere zwischen Rheinland und Pfalz sowie Nordbaden verbreitet Sturmböen bzw. schwere Sturmböen bis ins Flachland bekommen, sprich Windstärke 9 bis 10 (zwischen 80 und teils über 100 km/h). Vorgestern zeigte noch das amerikanische Modell, das GFS, die extremste Variante, doch wurden die Böen in der aktuellsten Variante etwas heruntergestuft, demnach sind zwar für den Montagvormittag/ frühen Nachmittag häufig stürmische Böen (8 Bft, um 70 km/h) möglich, auch Sturmböen bis 85 km/h sind nicht ausgeschlossen. Wenn alllerdings am Nachmittag Höhenkaltluft heranrauscht, sind nach diesem Modell bei Schauern auch einzelne schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Schauen wir aber auch mal auf den zeitlichen Ablauf, derzeit berechnen die Modelle einen Höhepunkt am Morgen sowie am späten Nachmittag/Abend, dazwischen könnte sich der Wind etwas abschwächen. Das wäre eine gute Nachricht für die Veranstalter, denn die meisten Umzüge finden zwischen 10 und 15 Uhr statt. Auch wenn am Veilchendienstag nur wenige Umzüge stattfinden, z.B. in Mönchengladbach oder in Olfen im Kreis Coesfeld im Münsterland, ist auch da noch nicht alles in Sack und Tüten, denn es wird ein weiteres Sturmtief heranziehen, vermutlich auch wieder mit Schwerpunkt im Westen Deutschlands.

Fazit: Am Rosenmontag besteht in weiten Teilen West- und Süddeutschlands Sturmgefahr! Es drohen verbreitet stürmische Böen bzw. Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h, auch einzelne schwere Sturmböen bis 100 km/h sind nicht ausgeschlossen. Dazu zum Teil kräftiger Regen, am Nachmittag auch Schauer und Gewitter. Die Narren sollten also mit viel Regen rechnen und die Unwetterwarnungen vor allem ab Sonntag auf den Seiten unserer Unwetterzentrale oder mobil per AlertsPro genau verfolgen.

Schlussendlich entscheiden die Veranstalter, ob der Umzug abgesagt wird oder nicht. In Düsseldorf wurde der Rosenmontagsumzug 1990 aufgrund des Orkan VIVIANS abgesagt bzw. in den Mai verschoben, damals gab es im Rheinland sogar Orkanböen bis 126 km/h, solch hohe Windgeschwindigkeiten werden diesmal wahrschein aber nicht erreicht.