Wetterextreme weltweit: Wieder Wirbelsturm vor Jemen, nächster Herbststurm für Europa

Was passiert diese Woche beim Weltwetter.

Nur eine Woche nach dem schwersten Zyklon "Chapala" vor der Arabischen Halbinsel, bedroht nun Zyklon "Megh" die Region. Außerdem im Fokus der nächste Herbststurm, dazu sehr mild und kein Winter in Europa.

Nach "Chapala" nun Zyklon "Megh" vor Jemen

Erst in dieser Woche wurde die südliche Arabische Halbinsel von dem stärksten Zyklon seit Beginn der Wetteraufzeichnungen getroffen. Mit Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h, vor allem aber mit enormen Regenmengen wurde die Insel Socotra (350 km vor Jemen) sowie der Jemen schwer getroffen. Örtlich fielen über 500 L/qm (normal sind für diese Region 45 L/qm im Jahr!!!), damit ist innerhalb von nur 2 Tagen der Niederschlag von mehreren Jahren gefallen. Die Folge waren schwere Erdrutsche sowie Überschwemmungen. Bereits wenige Tage später hat sich über dem Arabischen Meer erneut ein Zyklon entwickelt - "Megh". In diesen Gewässern sind Wirbelstürme äußerst selten, da trockene Wüstenluft die Entwicklung von Tropenstürmen bremst bzw. verhindert, umso erstaunlicher ist die aktuelle Entwicklung. Die Zugbahn von "Megh" wird von den Wettermodellen ähnlich wie bei "Chapala" berechnet, allerdings etwas weiter südlich. Am schwersten betroffen ist wieder die Insel Socotra sowie die Somalihalbinsel, dort befindet sich der Tropensturm derzeit. Aktuell erreicht er die Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten bis 230 km/h, wird sich im Golf von Aden auf dem Weg nach Jemen zwar etwas abschwächen, wahrscheinlich auf Kategorie 2 und am Dienstag bzw. in der Nacht zu Mittwoch die jemenitische Küste erreichen. Der Schwerpunkt der höchsten Windböen und teils wieder sehr hohen Regenmengen wird rund um Aden sowie bis Djibouti zu spüren sein.

Europa: Nächster Herbststurm, dazu weiterhin sehr mild und kein Winter

Während der erste Sturm der Saison mit Windgeschwindigkeiten bis 143 km/h (Brocken) in der vergangenen Nacht und am Sonntagvormittag über Norddeutschland/Dänemark über die Ostsee abzieht, steht über dem Atlantik bereits der nächste Herbststurm in den Startlöchern. Der Jet-Stream (Starkwindband in der mittleren Atmosphäre) hat sich weiter nach Süden verlagert, so dass jetzt die Tiefdruckgebiete etwa von den Britischen Inseln über Südskandinavien/Deutschland ins Baltikum ziehen. In einer kräftigen Westwindwetterlage hat sich Sturmtief "Carsten" über den Britischen Inseln entwickelt, dort ist es bereits heute sehr stürmisch. Am Montag verlagert sich das Zentrum nach Norwegen und wird sehr wahrscheinlich in Deutschland nur den Norden recht windiges Wetter bringen. Dahinter kann sich dann Tief "Dieter" zum Sturmtief entwickeln und wird dann einen recht stürmischen Dienstag bringen. Die aktuelle Warnlage bzw. Vorwarnungen haben die Kollegen der Unwetterzentrale bereits herausgegeben.

Es ist aber nicht nur recht windig und stürmisch, sondern auch sehr mild. In Deutschland hat der November bisher schon einige Temperaturrekorde gebracht und liegt derzeit 3 bis 12 Grad!!! über den Normalwerten. Aber nicht nur in Deutschland ist es ungewöhnlich mild, sondern bis weit nach Nordeuropa hinein herrscht derzeit kein Winterwetter. In Norwegen z.B. mussten wegen Schneemangels erste Skiwettbewerbe abgesagt werden.