Wetter am Dienstag: Heiß? 30 Grad? Unwetter?

Ein Schwall feucht-warmer Luft macht am Dienstag stellenweise 30 Grad möglich. Wo kann man sie genießen und wo sind Unwetter möglich?

Vom nächtlichen Frost hin zu Temperaturen von über 20, örtlich möglicherweise nahe 30 Grad am kommenden Dienstag. Ein Blick in die Wetterextreme in Deutschland zeigt, was im Frühling alles möglich ist. Dabei macht sich von Südwesteuropa ein Schwall warmer und feuchter Luft auf dem Weg. Allerdings bleibt es dabei recht unbeständig. 

Erster "Heißer Tag" mit 30 Grad?

Erleben wir in der kommenden Woche den ersten Tag mit 30 Grad Höchsttemperatur? So zumindest lauteten manche jüngste Schlagzeilen in den Medien. Unsere Antwort vorweg: für die meisten von uns ist die Antwort: Nein. Denn die genannte 30-Grad-Marke ist am kommenden Dienstag nur dann zu erreichen, wenn alle Voraussetzungen in idealer Weise zusammen kommen, und dann auch nur im Südosten Bayerns. Doch wie kann es sein, dass es zu einem Temperaturanstieg von teils geringem Nachtfrost in klaren Nächten hin zu Höchstwerten immerhin oft deutlich über 20 Grad kommt? 

Die Antwort ist in der Druckkonstellation über Europa zu finden. Seit dem Durchzug des Tiefs XENOPHON vor einigen Tagen ist polare Meeresluft in den Norden Deutschlands eingeflossen. Kommt diese nun in den teils gering bewölkten oder klaren Nächten, wie es im Norden häufiger der Fall ist, zur Ruhe, so kann sich die Kaltluft in den untersten Luftschichten ansammeln, die Wärme strahlt in den Weltall aus. Daher meldeten einige Wetterstationen am Samstagmorgen auch leichten Frost.

Die wärmere und feuchtere Luft dagegen befindet sich am Samstag über der Südhälfte Deutschlands. Man erkennt dies neben den vielen Wolken und dem sich heute zu den Alpen zurückziehenden Regen daran, dass auch ohne nennenswerten Sonnenschein im Südwesten beinahe 20 Grad erreicht werden können.

Sonntag: Die feuchtwarme Luft kommt voran

Nun setzt sich mit Ausläufern von Tief YVO über der Nordsee diese feucht-warme Luft bereits in der Nacht zum Sonntag nordostwärts über Deutschland in Bewegung, verbunden mit erneut aufkommendem Regen, der ausgerechnet erneut im Süden Baden-Württembergs wieder am ergiebigsten ausfallen dürfte, es lohnt sich also weiterhin, unsere Unwetter-Warnungen vor Dauerregen in dieser Region im Auge zu behalten. An der unteren Oder kommen die ersten Tropfen wohl erst am Sonntagabend an. 

Nachdem dann am Montag Zwischenhocheinfluss im Norden für Wetterberuhigung sorgt, weitet sich in unserer Wetterküche, dem Atlantik, Tiefdruckeinfluss vom Seegebiet bei Irland bis sehr weit nach Süden aus. Und auf der Vorderseite dieser Tiefs wird dabei die feucht-warme Luft über Frankreich in unsere Richtung geschaufelt. Sprich: die Luft wird noch etwas feuchter und noch etwas wärmer. Damit einhergehend bildet sich über Deutschland auch eine so genannte Tiefdruckrinne aus, die das Wetter zunehmend unbeständig gestaltet.

Dienstag im Nordwesten Gewitterwolken, im Südosten viel Sonne

Am stärksten wird dieser Tiefdruckeinfluss dabei in der Nordwesthälfte Deutschlands zu spüren sein, wobei sich in der feucht-warmen Luft viele Wolken bilden werden und auch immer wieder schauerartiger, teils gewittriger Regen bilden kann. Zum Teil fallen einzelne dieser Gewitter dort auch etwas kräftiger aus mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Mit jedem Kilometer nach Südosten hin macht sich dagegen schwacher Hochdruckeinfluss bemerkbar. Dies sorgt dafür, dass die Sonne dort noch länger scheinen kann, nach und nach mehr in den Himmel wachsende Quellwolken entstehen können. 

Während dabei also im Nordwesten unter den oft dichten Wolken "nur" 19 bis 23 Grad erreicht werden, steigt das Quecksilber in der Südosthälfte meist auf 24 bis 29 Grad, wobei es in Richtung Chiemgau am wärmsten wird. Gefühlt wird dies noch durch steigende Luftfeuchtigkeit unterstützt, teils wird es schon das erste Mal schwül in diesem Jahr. Und tatsächlich sind stellenweise Höchstwerte um 30 Grad im Südosten Bayerns durchaus möglich, und ein hochsommerlicher Nachmittag wird dort sicherlich viele ins Freie zum Sonnenbaden locken. Es lohnt sich allerdings dort besonders, den Himmel zum Spätnachmittag oder Abend genauer im Auge zu behalten. Denn in der feucht-warmen und energiereichen Luft sind dabei zwar nur lokale, aber dann auch kräftige Gewitter mit Unwettergefahr möglich.

Für eine genaue Prognose der Wettergefahren ist es heute allerdings noch zu früh. Im Laufe des Sonntags oder Montags lohnt es sich dagegen, häufiger einen Blick auf die AlertsPro App oder unsere Warnkarte zu werfen.