Monatsrückblick: So war der April

Der sonst so launische April zeigte sich fast ausschließlich von seiner sonnigen und trockenen Seite, erst zum Ende hin holte er in Sachen Niederschlag kräftig auf.

"April, April, der weiß nicht was er will", heißt es so schön, um das typische Aprilwetter kurz zu umschreiben. In diesem Jahr blieb dieser Wettercharakter meist aus, insgesamt war der April 2015 überdurchschnittlich sonnig, in einigen Regionen ziemlich trocken und auch leicht zu warm.

Nachdem mit Orkantief "Niklas" der März sehr turbulent endete, konnte sich das Wetter Anfang April bzw. über Ostern deutlich beruhigen. Auf der Rückseite von "Niklas" strömte jedoch kalte Polarluft in unsere Breiten, wodurch die Temperaturen zum Monatsbeginn ziemlich unterdurchschnittlich waren. In den Mittelgebirgen gab es nochmal jede Menge Neuschnee, teilweise wurden die größten Schneehöhen der gesamten Wintersaison gemessen, wodurch Wintersportler in den Osterferien nochmal voll auf ihre Kosten kamen.

Nach Ostern kam das erste Frühlingshoch 

Es ließ zwar lange auf sich warten, doch die Prognosen haben bereits zu Ostern mit einer großen Mehrheit ein Hochdruckgebiet favorisiert, welches zum Ende der zweiten Aprilwoche, sprich um den 10. April, bei uns warmes Frühlinsgwetter bringen sollte. Das tat es auch, so wurde am 10. April im Südwesten Deutschlands die 20-Grad-Marke recht verbreitet geknackt, teilweise wurden auch Werte von knapp 25 Grad gemessen. An der Station in Sankt Augustin wurde mit 25,2 Grad der erste Sommertag im Jahr 2015 registriert.

Doch richtig stabil konnte das Hoch noch nicht werden, so wurde es wieder recht rasch von einigen Tiefdruckgebieten und kühlerer Luft verdrängt. Zur Monatsmitte konnte sich hoher Luftdruck dann stärker über Mitteleuropa etablieren, so war schließlich der 15. April in den südwestlichen Bundesländern sehr verbreitet ein Sommertag mit mindestens 25 Grad. Spitzenreiter mit einem Höchstwert von 28,5 Grad war Offenburg, dicht gefolgt von Ihringen (28,1 Grad) und Wiesbaden (27,8 Grad). Doch auch in den östlichen Bundesländern wurde mit 25,4 Grad in Jena (Thüringen) und 25,0 Grad in Stassfurt (Sachsen-Anhalt) ein Sommertag verzeichnet.

Trockenheit, Waldbrandgefahr, Staubstürme

Die bis dato recht trockene Witterung ließ zur Monatsmitte die Walbrandgefahr in vielen Regionen Deutschlands stark ansteigen. Teilweise kam es in Mecklenburg-Vorpommern auch lokal zu Staubstürmen und Verkehrsbehinderungen. Hobbygärtner und Kleingartenbesitzer mussten häufiger bewässern und Pollenallerkiger bekamen die stark einsetzende Birkenblüte zu spüren. Das Hoch "Quila", dass mit seinem Schwerpunkt lange Zeit bei den Britischen Inseln lag, brachte das einerseits freundliche, aber auch trockene Wetter. Mit einer nördlichen Anströmung blieb das Temperaturniveau jedoch gedämpft, meist waren die Morgen- und Abendstunden empfindlich kalt, tagsüber war die kräftige Aprilsonne jedoch sehr angenehm.

Wechselhafter Monatsausklang

In Sachen Niederschlag konnten der Westen und Süden Deutschlands seit dem vergangenen Wochenende deutlich aufholen. Das Hoch "Quila" wurde durch Tiefausläufer verdrängt, es gab kräftige Schauer und Gewitter, teilweise mit Starkregen. Dennoch zeigt die Monatssumme des Niederschlags sehr trockene Regionen im Nordosten Deutschlands sowie teilweise in Hessen, Franken und Thüringen. Teilweise sind nur etwa 30 bis 50 Prozent vom langjährigen Mittelwert zusammengekommen. Eher durchschnittlich bis überdurchschnittlich war der Niederschlag dagegen in Südbayern und Baden-Württemberg.

Die Bilanz

Sonne: In den meisten Regionen bisher weit über 200 Stunden, daher im Mittel rund 30 bis 40 Prozent mehr, als im April üblich ist

Temperatur: Im Deutschlandmittel fällt der Monat knapp über 1 Grad zu warm aus. Speziell in der Ost- und Südhälfte lag das Temperaturmittel auch 1,5 bis 2 Grad über dem Klimawert. 

Niederschlag: Im Deutschlandmittel sind nur rund zwei Drittel von der mittleren Monatssumme gefallen. Speziell im Nordosten und in der Mitte Deutschlands war der April deutlich zu trocken.