Weltwetter-Übersicht

Ex-Zyklon PAM über Neuseeland, ungewöhnlicher Starkregen in Mexiko, extremer Temperatursturz in Kanada und Unruhe am Mittelmeer. Unsere sonntägliche Übersicht:

Wie jeden Sonntag blicken wir auch heute wieder über den Tellerrand und haben die interessantesten Wetterentwicklungen weltweit zusammengestellt. Dabei geht es vor allem zu Beginn der Woche in vielen Teilen der Welt turbulent zu - so bedroht ex-Wirbelsturm "Pam" Neuseeland, ein neuer Schneesturm steuert auf den Nordosten der USA zu und Mexiko sieht sich einem ungewöhnlichen Starkregen gegenüber. Aber auch rund um das Mittelmeer haben unsere Unwetterzentralen zu tun:

Mexiko: Ungewöhnlicher Starkregen

Normalerweise ist der Winter und der frühe Frühling eine eher trockene Wetterperiode in Mexiko. Doch gleich zu Beginn der kommenden Woche sieht dies ganz anders aus. Denn nach einer ungewöhnlich kalten Periode in der Region - in den vergangenen Tagen musste ein Highway in Mexico City wegen starken Schneefalls gesperrt werden - verbleibt ein Bereich kalter Luft in der Höhe unmittelbar vor der Westküste. Da über dem warmen Wasser des Ostpazifik damit das Temperaturgefälle mit der Höhe besonders groß ist, kann die feuchte Luft leicht aufsteigen, es entsteht teils gewittriger Starkregen, der dann auch von dort ins Landesinnere gelenkt wird.

Die Folge ist teils ergiebiger gewittriger Dauerregen, vor allem im zentralen Westen des Landes zwischen Manzanillo und Zihuatenejo (siehe auch MeteoEarth.com). Bis einschließlich Dienstag sind dort gebietsweise Regenmengen zwischen 125 und 175 mm zu erwarten, also etwa so viel Niederschlag, wie er bei uns durchschnittlich in zwei Monaten fällt. Im Stau einiger Gebirge sind lokal auch über 200 mm möglich. Damit ist in dieser Region die Gefahr von Überflutungen und auch Erdrutschen gegeben. 

Nordamerika - Temperatursturz im Nordosten

Auch in Nordamerika geht es, wie so oft in den vergangenen Monaten, mit der Temperatur erneut auf wilde Berg- und Talfahrt. Nachdem in den vergangenen Tagen der schneegeplagte Nordosten des Landes durch kräftiges Tauwetter sich nun eher dem Problem gegenüber sah, wie man der Tauwassermengen und herabfallender Eisbrocken Herr werden könnte, kommt der nächste Temperatursturz für Massachusetts und Umgebung bereits wieder in Sichtweite. 

Ursache ist ein Tief, das sich derzeit über dem zentralen Kanada befindet und bereits den Einwohnern von Winnipeg mit Schnee und Sturm Probleme bereitet. Viele von ihnen wollen an diesem Wochenende zu Spring Break vor den immer wieder kehrenden Schneestürmen fliehen, durch widrige Wetterbedingungen kommt es allerdings auch zu Störungen im dortigen Flugverkehr. 

Dieses Tief wird nun unter Verstärkung über die Hudson Bay weiter südwestwärts ziehen und zur Mitte der kommenden Woche auch von den Großen Seen her Schnee und Kälte in den Nordosten der USA bringen. Die wenigen Menschen, die dabei in der Tundra- und Taigaregion rund um die Hudson Bay wohnen, werden zuvor schon auf sehr widrige Wetterbedingungen stoßen. Nehmen wir als Beispiel den Ort Churchill in der kanadischen Provinz Manitoba: Die Temperatur stürzt zu Wochenbeginn in 24 Stunden um mehr als 20 Grad in den Keller, begleitet von starken Schneefällen bei einem aufkommenden West- Nordweststurm, der im Mittel mit rund 90 km/h bläst, in Spitzen aber durchaus auch deutlich über 110 km/h hinaus kommen kann.

Nach dem Schnee folgt die trockene arktische Luft, sodass die Temperatur in den kommenden Tagen um die -20 Grad-Marke pendeln wird. So extrem wird der Temperatursturz im Nordosten der USA indes längst nicht ausfallen, wenn zur Wochenmitte der nächste Schnee durchzieht, dennoch liegt die Temperatur 5 bis 10 Grad und teils noch mehr unter den klimatologischen Durchschnittswerten.

Neuseeland - Ex-Zyklon "Pam" zieht ab

In Neuseeland startet derweil die neue Woche wild, was insbesondere für die dichter bewohnte Nordinsel gilt. Ursache ist der ehemalige Zyklon "Pam", der als außertropisches Tief unter Abschwächung südostwärts weiter zieht. "Pam" hat Freitag und Samstag als Zyklon der höchsten Kategorie 5 mit Windspitzen von teils über 300 km/h den südpazifischen Inselstaat Vanuatu großflächig verwüstet, bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist das Ausmaß der Schäden und die Anzahl der Todesopfer immer noch nicht geklärt, da die Telekommunikation dort zusammengebrochen ist:


Bericht aus Vanuatu nach Durchzug des extremen Zyklons "Pam"

Ex-"Pam" ist immer noch stark genug, um nun im Norden Neuseelands für Orkanböen zu sorgen, die bereits am heutigen Sonntag, gepaart mit kräftigem Regen, in freien Lagen rund um Auckland auftreten. Die berechneten Windspitzen von noch fast 170 km/h in der nähe des Zentrums von ex-"Pam" (siehe StormTracker) entsprechen dabei immer noch einem Hurrikan der Kategorie 1. 

Erneut Unwetter am Mittelmeer

Am Mittelmeer kommt das Wetter nicht zur Ruhe. Aktuell und auch noch zu Beginn der Woche wiederholt sich dabei ein Wetter-Szenario, wie wir es bereits häufiger in den letzten Wochen und Monaten erleben durften. Dabei zog von Frankreich her ein Gebiet kälterer Höhenluft in Richtung Mittelmeer. Dabei konnte sich ein Tief bilden, das zum Montag hin unter Verstärkung weiter ostwärts auf Korsika zuzieht. Mit dem milderen Meerwasser unter der kalten Höhenluft können sich dabei mächtige Regenwolken bilden, die auf der Vorderseite dieses Tiefs unter anderem auch gegen die Alpen gelenkt werden. 

Dementsprechend warnen unsere Unwetterzentralen Frankreich und Italien vor teils ergiebigen Stauniederschlägen vom Südosten Frankreichs bis in den Nordwesten Italiens hinein, insbesondere in der Region Piemont ist in tieferen Regionen mit Regensummen von 60 mm bis in die Nacht zum Dienstag zu rechnen, in Höhenlagen können Neuschneemengen von 40 cm auftreten, ein Großteil hiervon in kurzer Zeit. Ähnliche Mengen werden für die Staulagen auf Sardinien und Korsika erwartet.