Lebensgefahr durch Tropensturm bei Papstbesuch

Auf den Philippinen begrüßen tausende gläubige Katholiken Papst Franziskus, während Tropensturm "Mekkhala" ("Amang") an Land geht. Gefährlich!

Auf den Philippinen ist derzeit Papst Franziskus zu Gast. Nachdem er die Hauptstadt Manila besucht hat, ist er zurzeit auf dem Weg nach Tacloban, der Küstenstadt, die vor 14 Monaten von Taifun "Haiyan" so schwer getroffen wurde. Doch herrscht genau jetzt und dort erneut eine Tropensturmwarnung vor ex-Taifun "Mekkhala (Amang)". Eine gefährliche Kombination für die jubelnde Menschenmenge.

Aktuell befindet sich "Mekkhala" unmittelbar vor der Ostküste, sein Zentrum ist 145 km östlich-nordöstlich von Tacloban City in der Provinz Leyte. Wie im StormTracker von MeteoEarth.com zu sehen ist, bringt der ehemalige Taifun der Stufe 2 immer noch Windgeschwindigkeiten um 100 km/h mit Orkanböen bis 130 km/h. 

"Mekkhala" (auf den Philippinen "Amang" genannt, dort gibt es ein anderes Benennungssystem für Taifune) zieht derzeit mit 17 km/h langsam weiter nach Nordwesten. Sein Landgang findet zum Zeitpunkt dieser News an der Nordostküste der philippinischen Insel Samar statt. 

Menschenmenge in Lebensgefahr

Doch schon seit Stunden bekommen tausende von Menschen die äußeren Regenbänder zu spüren. Denn sie standen bereits seit langer Zeit am Flughafen von Tacloban City, um die Ankunft des Papstes zu erwarten. Dieser kam ausgerechnet in die Stadt, um den Folgen des Taifuns "Haiyan" (Anfang Dezember 2013) zu gedenken. In der Provinz Leyte, in der auch Tacloban City liegt, sind damals laut Behörden etwa 10.000 Menschen durch die Folgen des Tropensturms ums Leben gekommen.

Rund 80 der 100 Millionen Menschen auf den Philippinen sind Katholiken, das Land hat damit den drittgrößten Anteil an Katholiken weltweit. Dementsprechend sind auch nach Abflug des Papstes immer noch Menschenmassen im strömendem Regen und bei zunehmendem Sturm auf den Straßen von Tacloban City unterwegs, wie auf Twitter zu sehen ist. Kurz nach Abflug des Papstes in zurück Richtung Manila ist hinter ihm in der Nähe des Flughafens ein Privatflugzeug abgestürzt, es wurde aber niemand verletzt.

Doch ist dieses Zusammentreffen der Ereignisse äußerst brisant. Denn die Gefahr nicht nur durch den Sturm selbst, aber auch durch die Wassermassen, die vom Himmel stürzen können, ist nicht zu unterschätzen. Neben herabfallenden Gegenständen drohen vor allem plötzliche Überflutungen. Diese Situation ist also lebensgefährlich!

Unsere MeteoGroup-Kollegen auf den Philippinen warnen durch Tropensturm "Mekkhala" vor Regenmengen von über 100 Litern pro Quadratmeter bis Montag, während er unter deutlicher Abschwächung über die Philippinen ziehen wird. Unsere Maximalabschätzung der Regenmengen lässt gebirgsbedingt sogar örtlich über 500 Liter pro Quadratmeter zu (der durchschnittliche Jahresniederschlag von Berlin liegt bei rund 600 L/qm!), begleitet von allmählich schwächer werdenden Sturmböen. Genauere Warnungen sind der obigen Abbildung zu entnehmen oder stets aktuell auf weather.com.ph zu verfolgen oder auch mobil mit dem StormTracker in unserer MeteoEarth App. Wir hoffen, dass es zu keinen größeren Opfern kommen wird.