Oster-Wetter-Trend

Knapp zwei Wochen vorher wagen wir nun einen ersten Blick auf mögliche Wetterlagen zu Ostern

Für die Planung ist Ostern schon in nächster Nähe. Für eine seriöse Wettervorhersage liegt das Fest noch zu weit in der Zukunft. Jedoch kann man mithilfe moderner Vorhersagemethoden zumindest einen Trend herausarbeiten. 

Wie lange hält das Hoch?
In letzter Zeit sind wir ja vom Wetter sehr verwöhnt worden. Wie bereits in vergangenen News geschrieben wurde, zeigen sich die letzten Wochen bei übernormalen Temperaturen und viel Sonnenschein. Und auch in dieser Woche wird uns zunächst malerisches und trockenes Frühlingswetter beschert.

Optimisten freuen sich über Hoch Harry und das mit ihm bescherte Wetter und sehen diesen als Trend, Pessimisten blicken sorgenvoller in die Zukunft, ahnend, dass solch ein Hochdruckgebiet sich nicht ewig halten kann. Doch was sagen die Vorhersagemodelle über die Entwicklung in nächster Zeit?

Ab Wochenmitte Umstellung
Naturgemäß kann man für die kommenden Tage konkretere Vorhersagen machen. Bis Donnerstag wird sich an dem Hochdruckeinfluss wenig ändern. Spätestens am Nachmittag, wenn sich die letzten Nebelfelder aufgelöst haben, wird überall die Sonne den Ton angeben können. Der Hochdruckschwerpunkt verlagert sich allerdings allmählich mehr und mehr zu den Britischen Inseln und schwächt sich dabei ab, wobei im Norden der Wind immer spürbarer werden wird. Hier bemerkt man die Annäherung der Tiefs von Norden her, die aber erst am Mittwochabend mit ersten dichteren Wolken von Nordwesten her die Küsten erreichen.

Ab Donnerstag bringen dann Tiefausläufer dichte Wolken und etwas Regen in die Nordhälfte Deutschlands, ab Samstag wird es dann auch in Süddeutschland etwas unbeständiger und kälter werden. Doch die Vorhersagemodelle deuten bereits darauf hin, dass sich am kommenden Sonntag schon wieder der Hochdruckeinfluss verstärken könnte.

Ensembleprognosen
Nun sind wir bereits in einem Vorhersagezeitraum, in dem wir nicht mehr "die eine Prognose" machen können. Denn die in den Vorhersagemodellen berechneten Wetterabläufe sind chaotischer Natur, das bedeutet, dass kleine Abweichungen im Anfangszustand zu völlig anderen Ergebnissen in der Vorhersage führen können. Es ist also wichtig, auch Messfehler und andere Ungenauigkeiten zu berücksichtigen, wenn die Vorhersage über eine Woche hinaus geht.

Aus dem Grunde wird etwa bei dem Europäischen Vorhersagemodell ECMWF nicht nur eine, sondern insgesamt 52 Berechnungen vorgenommen, wobei bei 50 dieser Berechnungen absichtlich kleinere Fehler in der Analyse "eingebaut" werden. Damit bekommt man ein Bündel, ein Ensemble an möglichen Wetterabläufen, die dann beispielsweise statt einer einzelnen Temperaturprognose einen zu erwartenden Bereich angeben, in dem sich die Temperaturen aufhalten werden (aktuell zu sehen in unseren Ensembleprognosen). Man kann auch ähnliche Ergebnisse in Cluster gruppieren und erhält dann mögliche Wetterlagen und deren Wahrscheinlichkeiten. 

Trend bis Ostern
Dabei sehen wir in Abb. 2 als dunkelblaue Linie das Mittel aller Prognosen des Ensembles und das in hellblau gezeichnete Erwartungsintervall, in dem 80% liegen. Hier gezeigt wird die Höhe der 500 hPa-Fläche, korrespondierend mit dem Luftdruck der Atmosphäre in rund 5,5 km Höhe. Wir sehen dort deutlich den Tiefdruckeinfluss zum kommenden Wochenwechsel und auch den oben bereits erwähnten Luftdruckanstieg im Verlauf der nächsten, der Karwoche. Zu den Osterfeiertagen sinkt er dann bereits wieder ab.

Dabei regiert zu Ostern im Mittel der Vorhersageberechnungen am Boden tiefer Luftdruck über Nordeuropa (Abb. 3), der zumindest von Norden her versucht, die zuvor etablierte Brücke zwischen Azorenhoch und Hoch über der Ukraine zu unterbrechen. Schaut man sich die möglichen Wetterlagen in der Clusterdarstellung genauer an, so wird ganz ruhiges Hochdruckwetter Ostersonntag noch von acht Mitgliedern (= 16%, Abb. 4), am Ostermontag von neun Mitgliedern (= 18%, Abb. 5) gezeigt. Die gute Nachricht dabei ist, dass eine ausgesprochen kühle Wetterphase nirgends gezeigt wird. 

Fazit
Aus heutiger Sicht deutet sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% unbeständiges Wetter für Ostersonntag an, zu 30% existiert aber noch die Möglichkeit ruhigen und teils warmen Hochdruckwetters. Zum Ostermontag sinkt die Chance für Hochdruckeinfluss auf 18%.

Am wahrscheinlichsten ist dabei ein Mix aus Sonne (Abb. 6) und Wolken bei einzelnen Schauern (Abb. 7). Die Temperaturen halten sich voraussichtlich etwas über den jahreszeitlich üblichen Werten (Abb. 8) auf. Dies ist, wie bereits betont, nur ein erster, grober Trend. In den nächsten Tagen werden wir an dieser Stelle sicher wieder auf das Osterwetter eingehen. 

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