Supertaifun JANGMI

Die Taifun-Saison ist noch nicht vorbei: Knapp Zwei Wochen nach SINLAKU erreicht nun Supertaifun JANGMI Taiwan.

Bereits der dritte Taifun innerhalb von drei Wochen im nordwestlichen Pazifik: Nach HAGUPIT bedroht nun Taifun JANGMI Taiwan und die Küsten Chinas. Trotz des so blumigen Namens ("Jangmi" kommt aus dem Koreanischen und bedeutet "Rose") sollte dieser zehnte Taifun diesen Jahres nicht unterschätzt werden. Mit Windgeschwindigkeiten über 240 km/h fällt er in die Kategorie des Supertaifuns und wird nach RAMMASUN im Mai zum stärksten Taifun der laufenden Saison.

Der jetzige Taifun JANGMI bildete sich am 23. September im Bereich der Karolinen. Eher unerwartet entwickelte sich daraus innerhalb kürzester Zeit ein tropischer Sturm (siehe Abbildung 2) und daraus ab 26. September entsprechend der Japan Meteorological Agency (JMA) sogar ein Taifun der Stärke 2 mit Windgeschwindigkeiten von 165 km/h. Am Abend des 27. Septembers verstärkte sich JANGMI nach Angaben des Joint Typhoon Warning Centers (JTWC) auf Stärke 4.

Das Zentrum von JANGMI (Abbildung 3) wird Taipeh voraussichtlich erst in den Abendstunden erreichen, bis dahin ist kaum mit einer Abschwächung zu rechnen. Erwartet werden dabei Windgeschwindigkeiten um die 205 km/h. Taiwanesische Behörden haben bereits in Zentraltaiwan Bewohner in Gebieten mit einer erhöhten Gefahr durch Erdrutsche evakuiert. Besonders die zentralen Gebiete Taiwans wurden von Taifun SINLAKU vor zwei Wochen besonders betroffen. Mit einer Regenmenge von 980,9 mm in 48 Stunden war damals Alishan der Spitzenreiter (in Berlin fällt im Jahr "nur" 589,2 mm). Die Pegel der Flüsse dürften diesmal also ganz genau beobachtet werden. Insgesamt brachte SINLAKU Taiwan 12 Tote und mehr als 10 Vermisste.

Im weiteren Verlauf soll JANGMI spätestens am Montag um 2 Uhr unserer Zeit (9 Uhr Japan Standard Time) die Küste Chinas treffen (Abbildung 4). Vorsorglich stellten deshalb die chinesischen Behörden den Schiffsverkehr in der Meerenge zwischen China und Taiwan ein.

Es sind also schwere Schäden zu erwarten, weniger durch die hohen Windstärken, sondern vielmehr durch die sehr starken Niederschläge in kürzester Zeit, welche wiederum Überschwemmungen auslösen oder zu Erdrutschen und Schlammlawinen führen.

Eine sehr gute Beschreibung, wie man einen tropischen Sturm erlebt, findet man hier.