Frühe Pollen

Allergiker merken es bereits, Hasel- und Erlenpollen sind schon unterwegs. Früher Heuschnupfen?

Die milde Witterung in der ersten Hälfte des Winters 2013/2014 hat auch dementsprechende Auswirkungen auf die Natur. Rote Augen und laufende Nasen gibt es bereits bei denjenigen, die auf Haselpollen allergisch reagieren. Beginnt dementsprechend auch die Heuschnupfensaison früher?

Haselpollen fast drei Wochen zu früh

Vergleicht man die Meldungen über den Blühbeginn der Haseln mit den klimatologischen Mittelwerten, so ist die Natur derzeit rund 20 Tage früher als üblich. Kein Wunder, war die erste Hälfte dieses meteorologischen Winters deutlich zu warm: Während der Dezember in Deutschland knapp drei Grad über den Mitteltemperaturen der langjährigen Mittelwerte ausfiel, ist der Januar 2014 sogar noch wärmer. Die aktuellen Abweichungen an den Wetterstationen liegen derzeit zwischen +4 Grad (Konstanz) bis sogar +6 Grad (Hannover).

So bemerken alle, die allergisch auf Haselpollen reagieren, in vielen Regionen bereits juckende Augen und laufende Nasen. Aus unserer Pollenflug-Karte (Abb. 2) lässt sich erkennen, dass der Haselpollenflug sogar gebietsweise mit mäßiger Intensität stattfindet.

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Sogar die Erlenpollen fliegen bereits (Abb. 3), sie sind nach aktuellem Stand sogar knapp vier Wochen früher unterwegs als sonst. Deren Intensität ist allerdings zunächst nur gering.

Frühe Heuschnupfensaison?

Dementsprechend taucht die Frage auf, ob damit auch die weiteren Pollen früher fliegen als üblich. Damit ist insbesondere die Frage gestellt, ob noch eine winterliche Phase mit verbreitetem Frost zu erwarten ist, die damit den Pollenflug zum Erliegen bringen und die Natur zurück in den Winterschlaf schicken würde.

Doch auch mit heutigem Stand kann diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden. Wie schon in den vergangenen News berichtet, gibt es zwar nun ein Kältereservoir, das nördlich und östlich von uns bereit steht und nur darauf wartet, "angezapft" zu werden. Doch regieren nach wie vor die atlantischen Tiefs. Allenfalls in Bodennähe kann ein östlicher Wind die Temperaturen sinken lassen. Doch sind dies allenfalls vorübergehende Phasen vor allem im östlichen Deutschland. Und selbst dort bleibt es tagsüber meist frostfrei. Auch aus den Ensembleprognosen zweier wichtiger Vorhersagemodelle, dem amerikanischen GFS und dem europäischen ECMWF (Abb. 4), lässt sich zwar der Trend zu sinkenden Temperaturen ablesen. Jedoch ist keine ausgeprägte kalte Wetterperiode in Sicht.

Dementsprechend kann man davon ausgehen, dass auch die Heuschnupfensaison in diesem Jahr früher startet als normal. Um wie viel zu früh kann allerdings noch nicht mit ausreichender Sicherheit abgeschätzt werden. Allergiker können die weitere Entwicklung etwa mit unserer App PollenPro für das iPhone weiter verfolgen. Übrigens: Vereinzelt sind derzeit auch Zecken unterwegs, ein seltenes Phänomen im Hochwinter.