Für den Donnerstag ist die Wettervorhersage noch unsicher. Hier die aktuelle Lage:
Wo wird es am Vatertag freundlich, wo muss man am ehesten ein Dach in der Nähe haben? Diese Frage haben wir uns bereits gestern gestellt, heute stellen wir sie erneut, aus gutem Grund:
Die Atmosphäre ist ein sehr komplexes System mit vielen Prozessen und Kopplungen untereinander. Daher ist das Wetter nie exakt vorhersagbar. Die entsprechenden Gleichungen sind chaotischer Natur. Dementsprechend kann man versuchen, die Vorhersage so gut wie möglich anzunähern, was auch dank moderner Verfahren (zum Beispiel Ensembleprognosen) bereits gut funktioniert.
Im Detail kann es jedoch zu Abweichungen kommen, die umso mehr auffallen, wenn es um den Wechsel der Luftmassen an einem Feiertag geht. In unserem Fall bedeutet die Unsicherheit über die Geschwindigkeit eines Tiefausläufers für den Donnerstag eine spürbare Änderung für die Wettervorhersage. Aus diesem Grund aktualisieren wir heute die Wetter News von gestern.
Um zu verstehen, wie es zu der Veränderung der folgenden Prognose kommt, lohnt es sich nun, ganz genau die Abb. 2 und 3 zu vergleichen. Beides sind Prognosen des europäischen Vorhersagemodells, beide sind für den gleichen Zeitraum: Donnerstag, Christi Himmelfahrt, 2 Uhr MESZ. Abb. 2 wurde jedoch am 5. Mai mittags berechnet, Abb. 3 24 Stunden später. Am wichtigsten sind die Veränderungen beim Tief Xaver bei den Britischen Inseln sowie beim Mittelmeer-Tief "Wolfgang" über dem östlichen Mittelmeer sowie damit zusammenhängend die Position von Hoch "Regine" über der Ukraine (in der Höhe).
Wir erkennen, dass das Tief "Xaver" etwas weiter nach Westen verschoben ist, vor allem aber wird die Intensität des Mittelmeertiefs nun höher berechnet, damit zusammenhängend befindet sich auch das Hoch "Regine" noch nicht so weit östlich, wie es in der Berechnung vom 5. Mai der Fall war.
Dadurch wird der Tiefausläufer, der uns von Westen her den schauerartigen Regen und die Abkühlung bringt, zurückgehalten. Wir sehen dies auch gut an der Position der Fronten im Vergleich der Abbildungen 4 und 5. Was heißt das für uns konkret?
Änderungen beim Vatertagswetter:
Kurz zusammengefasst: Die Gewinner dieser neuen Erkenntnis sitzen wahrscheinlich im Südosten Deutschlands, die Verlierer zwischen Rheinland-Pfalz, dem niedersächsischen Harz und Mecklenburg, so auch zu sehen in Abb. 6 (oben: Prognose des sechsstündigen Niederschlags vom 5. Mai, links vormittags, rechts nachmittags, unten: Prognose vom 6. Mai). Zwischen Berlin, Cottbus und vor allem vom Bayerischen Wald bis ins Chiemgau kann es bei vielen heiteren Phasen noch einmal 25°C warm werden, und mit Glück sogar bis zum Abend trocken bleiben.
Es bleibt aber festzuhalten, dass die Prognose nach wie vor recht unsicher ist und auch in der warmen und labilen Luft Wärmegewitter entstehen können, ganz sicher trocken ist es also nirgendwo. Daher können wir nur die Empfehlung wiederholen, das Wetter für Christi Himmelfahrt so zeitnah wie möglich per WeatherPro oder auf Wetter24 für seinen Ort abzurufen und auch auf die Zahlenwerte wie Niederschlagswahrscheinlichkeiten zu achten. Wir wünschen viel Glück!