So war der Sommer 2020

Durchwachsen ging der Sommer los, im August folgte lokal eine Rekordhitze. Hier ist der Rückblick...

Der Sommer 2020 war insgesamt etwa 2 Grad wärmer als im Durchschnitt und landet damit auf Platz 10 der wärmsten Sommer. Das lag vor allem an der Hitzewelle im August. Und obwohl es lange sehr wechselhaft war, fiel der Zeitraum von Juni bis August gebietsweise zu trocken aus.

 

Juni startet kühl, im August folgte Hitze

Anders als die beiden letzten Sommer fing dieser doch eher verhalten, fast schon mitteleuropäisch "normal" an. Der Juni lag mit einer Durchschnittstemperatur von 16,9 Grad genau im Normalbereich und damit "gefühlt" schon eher etwas kühl, auch der Juli brachte es "nur" auf gut 17,3 Grad und damit gutes Mittelmaß. Vor allem Mitte Juli brachten Tief vom Nordatlantik kühle Polarluft, die im Erzgebirge sogar für eine Frostnacht sorgte, an der Wetterstation Marienberg-Kühnhaide wurde am Morgen des 12. und des 13. Juli eine Temperatur von -2 Grad gemessen. Doch so schnell wollte der Sommer nicht aufgeben und drehte ab Ende Juli fast schon unverhofft richtig auf. Es folgte eine Hitzewelle, die bis Mitte August anhielt. Im Norden war es eine der längsten Hitzewellen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der heißeste Tag war der 9. August, in Trier wurde ein Höchstwert von 38,6 Grad registriert. An der MeteoGroup/DTN Wetterstation Brauneberg-Juffer wurde mit 39,7 Grad sogar fast die 40-Grad-Marke geknackt. Unterm Strich reiht sich der Sommer 2020 auf Platz 10 der wärmsten Sommer ein, der erste Platz bleibt unangefochten und wurde im Jahr 2003 mit 19,7 Grad erreicht.

 

Viel Regen im Süden, aber auch zu trockene Regionen

Im Mittel sieht die Niederschlagsbilanz gar nicht so schlecht aus, nach zwei sehr trockenen Sommern gab es immerhin 230 L/m² im Schnitt, damit fehlen zum Mittel nur 9 Liter. Aber wie immer liegt der Teufel im Detail. Während die Regionen an den Alpen viel zu viel Regen hatten (vor allem Oberbayern mit teilweise über 700 L/m², z.B. Oberstdorf-Birgsau mit 765 L/m²), fehlt in der Uckermark, in Teilen Sachsen sowie im Rheinland und Saarland eine ganze Menge Niederschlag, lokal gab es hier weniger als die Hälfte des sonst üblichen Niederschlags (Mainz-Lerchenberg hatte nur 80 L/m², Grünow nur 85 L/m²).

 

Sonne war ausreichend da

Deutschland konnte sich über 675 Sonnenstunden freuen und damit gut 10 Prozent mehr als im klimatischen Mittel von 1961 bis 1990. Am sonnigsten war es, wie so oft, an der Küste, vor allem an der Ostsee, an der Wetterstation Hiddensee-Dornbusch und auch in Darßer Ort gab es fast 900 Stunden Sonne. Am wenigsten Sonnenschein bekam Oberstdorf-Birgsau mit nur knapp 377 Stunden.