Der Sommer 2019

Neben Sonnenschein, Hitzewellen und Trockenheit bestimmten auch Unwetterschäden und größere Waldbrände die Schlagzeilen in diesem Sommer.

In der Summe waren Wetterlagen wetterbestimmend, die mit hohem Luftdruck einhergingen und uns zeitweise angenehme sommerliche Temperaturen bescherten. Allerdings stellte sich auch immer mal wieder eine dominante südliche Strömung ein, mit der heiße Luft aus dem Norden Afrikas bis weit in den Norden Deutschlands und sogar bis nach Skandinavien gelangte. Dabei sind neue Temperaturrekorde aufgestellt und einige alte Rekorde sprichwörtlich pulverisiert worden. Trockenheit bestimmte über weite Strecken das Bild.

Sommer der Temperatur-Extreme

Jeder der drei Sommermonate fiel im Schnitt deutlich zu warm aus. So wundert es auch nicht, dass der Temperaturdurchschnitt von rund 19,2 Grad am Ende knapp drei Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt. Auf ganz Deutschland bezogen ordnet sich dieser Somme nach 2003 und 2018 an dritter Stelle der wärmsten Sommer seit dem Beginn regelmäßiger Messungen im Jahr 1881 ein. In manchen Bundesländern war es sogar der wärmste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn, beispielsweise in Berlin und Brandenburg. Während man in der Vergangenheit nur sehr selten und auch nur ganz vereinzelt Höchstwerte von 40 Grad in Deutschland beobachtet hat, gab es im Zeitraum vom 24. bis zum 26. Juli 2019 gleich drei Tage am Stück mit Höchstwerten um 40 Grad über der Westhälfte Deutschlands, teils sogar auf großer Fläche. Ein Novum und zugleich ein besorgniserregendes Signal. Der absolute Höchstwert von 42,6 Grad wurde am 25. Juli an der Wetterstation in Lingen (Ni) verzeichnet. Doch liegt dieser Wert innerhalb eines bereits extremen Bereiches deutlich über den Meldungen der Umgebungsstationen und kann daher auch mit Skepsis betrachtet werden.

Uneinheitliches Bild bei der Niederschlagsverteilung

Wie in jedem Sommer zeigt sich bei der Niederschlagsverteilung kein einheitliches Bild. Zwar fällt der Sommer im Deutschlandmittel mit etwa 175 Liter pro Quadratmeter zu trocken aus, der Klimareferenzwert liegt bei 239 Liter. Allerdings sind regional deutlich höhere Regenmengen als üblich vom Himmel gefallen. Dieser Umstand ist heftigen Unwettern in Form kräftiger Gewitter zuzuschreiben, die sich Mangels Höhenwind kaum verlagerten. Die trockenste Region erstreckt sich über einen breiten Streifen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen über die Landesmitte bis nach Brandenburg, wo punktuell nur ein Drittel der sonst üblichen Jahreszeitenmenge gemessen wurde. Viele Flüsse führten Niedrigwasser, teils auf Rekordniveau, einzelne kleinere Flüsse und Bäche waren abschnittsweise sogar völlig ausgetrocknet. Auch die Landwirtschaft (vor allem Getreideernte) hatte unter der Trockenheit zu leiden.

Überdurchschnittlich viel Sonne

Die Sonnenscheindauer wird im Gegensatz zu Temperatur und Niederschlag erst seit 1951 gemessen. Der Sommer 2019 reiht sich im Deutschlandmittel mit rund 755 Sonnenstunden auf Platz vier der sonnigsten Sommer ein. Der Klimareferenzwert liegt bei 604 Stunden. Die Spanne reicht von 945 Sonnenstunden auf Hiddensee bis 460 Stunden in der Gemeinde Schönau am Königssee.

 Fazit: Deutlich zu warm, verbreitet zu trocken und überdurchschnittlich viel Sonne.