Extreme Schneemassen in den Alpen

Massiver Wintereinbruch im Alpenraum: Lokal liegt der Schnee meterhoch und Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Bereits seit über einer Woche halten die Schneefälle an sowie in den Alpen an. Teilweise türmt sich der Schnee meterhoch auf, besonders stark betroffen sind die Gebiete in den östlichen Alpen. Fast schon paradox, denn aufgrund der Schneemassen mussten bereits Skigebiete geschlossen werden. Einige Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Entspannung ist (noch) nicht in Sicht.

Schnee liegt lokal meterhoch

Zum Jahreswechsel begannen die Schneefälle in den Alpen und intensivierten sich in den ersten Januartagen. Der Schwerpunkt lag anfangs in den österreichischen Alpenregionen, wie z.B. Salzburger Land, Steiermark oder Tirol. In den letzten Tagen aber schneite es im gesamten Alpenraum kräftig, auch in den deutschen Alpen kam bis zu einem Meter Neuschnee hinzu. An den bayerischen Alpen liegen verbreitet zwischen 20 und 90 cm Schnee, lokal beträgt die Schneehöhe am heutigen Mittwochmorgen über 1 m, z.B. in Balderschwang mit 120 cm. Zudem kam es durch das Sturmtief BENJAMIN am Dienstag zu Schneeverwehungen, lokal türmen sich die Schneemassen bis zu zehn Meter hoch. Das birgt Gefahren, vor allem durch die Schneelast: Derzeit ist der Schnee besonders feucht und damit auch sehr schwer. Bäume knicken unter der Last zusammen, Dächer müssen von den Schneemassen befreit werden, damit sie nicht einstürzen. Vorsorglich wurde z.B. das Schwimmbad in Penzberg geschlossen, um eine Katastrophe, wie sie am 2. Januar 2006 in Bad Reichenhall passiert ist, zu verhindern. Zudem ist die Lawinengefahr sehr hoch, verbreitet herrscht Lawinenwarnstufe 4 von 5, vereinzelt wurde aber auch schon die höchste Stufe ausgerufen. 

Weitere Schneefälle im Laufe der Woche

Für den heutigen Mittwoch werden weitere Schneefälle an den Alpen erwartet. Die nördliche bis nordwestliche Strömung lässt die Niederschläge dort stauen, so dass nochmals 20 bis 40, lokal auch bis 60 cm Neuschnee erwartet. Am Donnerstag lassen die Schneefälle vorübergehend nach, doch bereits im Laufe des Freitags sowie am Samstag werden aus Nordwesten weitere, teils auch wieder kräftige Schneefälle erwartet, dann dürften nochmals bis zu 1 m Neuschnee hinzukommen. Die Lage an und in den Alpen dürfte sich weiter verschärfen, es muss mit Straßensperrungen, Schneebruch, Schneeverwehungen und gesperrten Pisten gerechnet werden. 

Aber nicht nur in den Alpen herrscht derzeit Winterwetter, sondern auch in den Mittelgebirgen. Im Schwarzwald, Bayerischer Wald, Thüringer Wald und vor allem auch im Erzgebirge muss mit teilweise hohen Neuschneemengen gerechnet werden. Die Kollegen haben für die Regionen im Erzgebirge bereits rot gewarnt, also die zweithöchste Warnstufe ausgegeben, denn auch dort werden für die nächsten Tage 20 bis 40, lokal auch bis 60, exponiert bis 80 cm Neuschnee erwartet.

Wer in die betroffenen Gebiete fährt, sollte sich unbedingt vorher informieren, denn es besteht recht verbreitet Schneekettenpflicht bzw. es können Zufahrtstraßen in bestimmte Täler gesperrt sein. Die Kollegen der Unwetterzentrale behalten die Warnlage im Blick und warnen entsprechend postleitzahlengenau unter www.unwetterzentrale.de