Rückblick: November 2018

Im November setzte sich ein Trend fort, der bereits Mitte April seinen Lauf nahm: zu warm, zu trocken und sehr sonnig.

Der November schließt sich quasi nahtlos an die Vormonate an. Daran änderten auch kurze Kaltluftvorstöße und messbare Niederschläge wenig. In der Summe war hoher Luftdruck wetterbestimmend, nur vorübergehend sorgten Tiefdruckgebiete für Normalität.

Ungewöhnlich warmer Auftakt

Der November startete ausgesprochen mild, teils warm. Deutschland lag zu Beginn des Monats zwischen hohem Luftdruck über Westrussland und tiefem Luftdruck über Westeuropa in einer südlichen Strömung, wodurch subtropische Luft herangeweht wurde. Die Höchstwerte lagen vielfach im zweistelligen Bereich, am 5.11. wurde im Alpenvorland durch Föhnunterstützung häufig die 20-Grad-Marke geknackt. Am 12. November konnten selbst in Teilen von Sachsen-Anhalt, Thüringen und im Westen von Sachsen Menschen bei Höchstwerten über 20 Grad das Wetter im T-Shirt genießen. Doch auch in NRW, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen wurden an Einzeltagen stellenweise 20 Grad erreicht oder leicht überschritten.

Kaltluftvorstoß in der zweiten Monatshälfte

Der Umschwung kam erst in der zweiten Monatshälfte, da sich der Schwerpunkt der Hochdruckgebiete weiter nach Nordwestrussland und Skandinavien verlagerte. In der Folge drehte die Strömung auf Nordost bis Ost und kältere Luft breitete sich bis nach Deutschland aus. Richtig winterlich wurde es trotz zum Teil unterdurchschnittlicher Temperaturen aber nur vorübergehend und auch nur im Süden Deutschlands. Den Höhepunkt aus Wintersicht stellt der Zeitraum vom 26./27. November dar. Tiefdruckgebiete lenkten von Süden her feuchte Mittelmeerluft über die Alpen, während zeitgleich am Erdboden kalte Festlandsluft zu Gange war. Es kam zu flächigen Niederschlägen, die in der Nacht in Südbayern und in der Südosthälfte von Baden-Württemberg bis in tiefe Lagen in Schnee übergingen. In den Staulagen der Berge konnten immerhin 8 bis 15 cm Neuschnee vermeldet werden. Allerdings handelte es sich sprichwörtlich um ein Winter-Intermezzo, denn inzwischen ist nicht mehr viel übrig von der weißen Pracht.

Fazit und Übersicht

In Bezug auf die international gültige Referenzperiode (1961 bis 1990) fällt der Monat in der Summe rund 1,3 bis 1,5 Grad zu warm aus. Das Thema Trockenheit und Dürre ist trotz messbarer, teils auch mal flächiger Niederschläge längst nicht vom Tisch. Im Flächenmittel fielen nur etwa 20 Liter pro Quadratmeter vom Himmel, dies entspricht etwa einem Drittel der sonst üblichen Monatsmenge. Besonders markant war die Trockenheit in Oberfranken, in Ostthüringen, im südöstlichen Sachsen-Anhalt, in ganz Sachsen sowie im südlichsten Brandenburg. In diesen Regionen sind nicht einmal 10 Liter gefallen.

Einigkeit herrscht hingegen bei der Sonnenscheindauer. So wurde bis auf wenige Ausnahmen (Donau und Nebenflüsse) das Soll erreicht bzw. zum Teil deutlich überschritten. Daher ist es auch kein Wunder, dass der November 2018 mit im Durchschnitt 75 Stunden zu den sonnenscheinreichsten zählt. Die flächigen Messungen der Sonnenscheindauer begannen erst im Jahre 1951.