Der November und die Statistik

Im Volksmund gilt der November als grauer oder trüber Geselle, doch hat der Monat mehr zu bieten. Wir sehen uns den neunten Monat genauer an:

Der November ist der letzte Herbstmonat und somit ein Übergangsmonat. Dabei kommt es nicht selten zu großen Unterschieden zwischen dem Wetter und den Temperaturen zum Monatsbeginn und den Verhältnissen zum Monatsende. So sind vor allem in der ersten Hälfte des Monats nochmals Temperaturen um 20 Grad möglich.

Zwischen Spätsommer und Frühwinter

Am 06. November 1997 wurden an der offiziellen Wetterstation in Rosenheim 25,9 Grad gemessen und somit ein Sommertag erreicht. Natürlich sind diese hohen Werte im November nur bei südlicher Strömung möglich, diese lenkt sehr milde Luftmassen aus dem südeuropäischen Raum zu uns. Föhnunterstützt werden die „spätsommerlich anmutenden Temperaturen“ vor allem an den Alpen bzw. im Alpenvorland erreicht. Weiter nördlich hat ein Überschreiten der 20-Grad-Marke Seltenheitswert. Zum Thema Temperatur: Wie man es auch dreht und wendet, Temperaturprognosen sind im Herbst nicht einfach, zähe Nebel- und Hochnebelfelder sorgen in manchen Regionen auch mal für einen Temperaturfehler von 2 bis 5 Grad und die am Vortag angekündigte Sonne lässt sich unter Umständen doch nicht blicken.

Hin und wieder zeigt uns der November auch seine kalte Schulter. An einzelnen Stationen sind in der Vergangenheit sogar unter minus 20 Grad gemessen worden, beispielsweise in Gardelegen in Sachsen-Anhalt am 23.11.1965. Nicht selten wird im November der erste Frost der Wintersaison verzeichnet. Als Ausnahme gelten die Nord- und Ostseeinseln, da dort das verhältnismäßig warme Meerwasser die Lufttemperatur selbst in klaren Nächten meist über der Null-Grad-Grenze hält.

November selten trocken

Sieht man sich die Niederschlagsverteilung im November an, so werden laut Statistik im Flächenmittel in der Summe meist Mengen zwischen 45 und 75 Liter gemessen. Deutlich mehr Niederschlag fällt in der Regel an den Mittelgebirgen und natürlich auf den Bergen, daher wundert es nicht, dass der Niederschlagsrekord von einer Bergstation stammt: Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurden im November 1950 etwas mehr als 416 Liter registriert. Doch muss der neunte Monat des Jahres nicht zwingend ein nasser Monat sein, wie eindrucksvoll das Jahr 2011 belegt. Damals hatten wir einen extrem trockenen und sonnigen November registriert. Es war sogar der trockenste November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland. In puncto Schnee ist der November kein klassischer Wintermonat, dennoch hat fernab der Greifswalder Oie nahezu jede alteingesessene Station im November schon Schneefall gemeldet.