Turbulenter Wochenauftakt

Föhnsturm in den Alpen, stürmisch und nass auch im Westen und deutliche Milderung auf Temperaturen über 20 Grad im Osten. Die Woche startet turbulent.

 

Föhnsturm in den Alpen

Momentan befindet sich Mitteleuropa zwischen tiefem Luftdruck, der sich entlang einer Rinne von der Iberischen Halbinsel über Norditalien bis nach Westrussland erstreckt, und einem Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über Skandinavien. Das Tief VAIA liegt dabei aktuell über dem Golf von Genua und kann sich weiterhin verstärken, da mit Zustrom kälterer Luft in höheren Luftschichten der Druck über dem westlichen Mittelmeerraum weiter fällt. Bodennah resultiert für Deutschland ausgehend vor allem von dem Hoch über Skandinavien eine Nordostströmung, die durch die stärkere Drängung der Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks, vgl. Abbildung) auch recht lebhaft wird.In höheren Luftschichten ist jedoch vielmehr der ausgedehnte Tiefdruckkomplex über dem westlichen Mittelmeerraum steuernd, der eine kräftige Südströmung in Gang bringt. Demzufolge kommt in den Alpen am Montag vermehrt Südföhn auf, der durch den hohen Druckgegensatz zum Sturm wird. Auf den Alpengipfeln ist wiederholt von Orkanböen mit über 140 km/h auszugehen. In Föhntälern sind schwere Sturmböen oder gar orkanartige Böen von mehr als 100 km/h möglich. Voraussichtlich kann der Föhn auch bis ins Alpenvorland durchgreifen, wahrscheinlich passiert dies in der Nacht zum Dienstag bzw. Dienstagmorgen. 

Temperaturen über 20 Grad

Während heute in höheren Lagen Süddeutschlands durch den ersten Schnee der Saison vielerorts einige Zentimeter Neuschnee liegen und es von den Mengen der sogar für Rodelspaß reicht, wird durch die Südströmung in höheren Luftschichten Subtropenluft über die Alpen nach Deutschland gelenkt. Somit machen die Temperaturen bereits am Montag im besagten Süden des Landes einen ordentlichen Satz nach oben. Am Inn sind örtlich sogar schon 20 Grad drin, doch auch sonst liegen die Temperaturen meist zwischen 10 und 18 Grad. Zum Dienstag erreicht die Warmluft auch den Nordosten, wo an Spree und Oder dann häufiger Werte um 20 oder sogar über 20 Grad anzutreffen sind.

Sturm und Regen im Westen

Doch bleiben wir beim Dienstag, wo sich nicht nur Sonnenschein und spätsommerliche Wärme im Osten einstellt. Im Westen des Landes ist von recht turbulentem Wetter auszugehen. Der Grund dafür ist abermals Tief VAIA, welches sich nämlich bis Dienstag nordwestwärts über Benelux bis zur Nordsee verlagert. Demnach wird auf der Rückseite der Wind in den westlichen Bundesländern kräftig auffrischen. Nach derzeitigem Stand könnte es vielerorts gar für Sturmböen reichen. Zudem setzt im Verlauf teils kräftiger Regen ein, in höheren Mittelgebirgslagen reicht es auch für nassen Schnee. Der Temperaturunterschied zwischen dem Westen und dem Osten des Landes wird am Dienstag dadurch enorm groß sein und reicht von voraussichtlich 3 Grad in der Eifel bis rund 22 Grad an Oder und Neiße.

Doch nach dem turbulenten Wochenauftakt wird es ab Wochenmitte dann generell ruhiger mit Temperaturen, die tagsüber verbreitet im zweistelligen Plusbereich liegen. Damit endet der Oktober sehr mild und auch unter oder über dem Kostüm an Halloween reicht eine dünnere Jacke. Auch der November startet entsprechend mild und ein neuerlicher Kaltlufteinbruch oder gar winterliche Verhältnisse sind vorerst nicht in Sicht.

Auf den Seiten der Unwetterzentrale können Sie sich über die aktuellen Geschehnisse und der entsprechenden Warnlage stets ein Bild machen.