Wärmebelastung, Unwettergefahr und trockener Nordosten?

Wir blicken auf das Wetter in der letzten Maiwoche: Eine Grenzwetterlage sorgt teils für Unwettergefahr, teils für Trockenheit und Hitze.

An diesem Sonntag entwickeln sich im Nordosten und Norden am Nachmittag und Abend wahrscheinlich nur einzelne Schauer und Gewitter, die dennoch lokal mit heftigem Starkregen und Hagel einhergehen können. Es sollte sich dabei eher um Einzelentwicklungen im Bereich eines Höhentiefs handeln, oft herrscht trockenes und sehr warmes bis heißes Wetter.

Die Hauptgewitteraktivität wird sich eher in der Mitte, im Westen, Südwesten und Süden abspielen, da eine Tiefdruckzone von West- und Südwesteuropa her sehr warme und feucht-labile subtropische Luft bis in die Mitte Deutschlands schiebt. Begünstigt für kräftigere Entwicklungen scheint allgemein das Bergland inklusive Umfeld. Insgesamt sollte es sich um Einzelfälle handeln, die man aber nicht unterschätzen darf. Die Hauptgefahr liegt beim möglichen Starkregen, der mancherorts unwetterartig ausfallen kann, auch markanter Hagelschlag ist möglich. Es wird aber auch viele Regionen geben, in denen es heute trocken bleibt.

Im Laufe der Nacht klingen etwaige Schauer und Gewitter schrittweise ab, nur im Norden könnten die Regenschauer etwas langlebiger sein, da sich das eingangs erwähnte Höhentief von Vorpommern zur Nordsee verlagert.

Sehr warmer, oft auch heißer Wochenbeginn

Am Montag herrscht nordöstlich der Elbe meist ruhiges, oft trockenes und sehr warmes bis heißes Wetter. Der Westen und Süden verweilen (dies gilt im Prinzip für die ganze Woche) im Bereich der Tiefdruckrinne inklusive feuchter, energiereicher und sehr warmer Luft, wobei die Labilität sogar noch zunimmt. Dennoch sollten sich mangels Dynamik etwaige Schauer und Gewitter zum Wochenbeginn hauptsächlich auf das westliche und südliche Bergland inklusive Umfeld beschränken. Das Potenzial für Unwetter durch Starkregen, Hagel und Sturmböen ist weiterhin gegeben. Die Temperatur pendelt sich deutschlandweit auf sommerlich hohem Niveau ein: Wir erreichen maximal 25 bis 34 Grad, an der See bleibt es etwas kühler, dennoch ist es insgesamt zu warm für Ende Mai. Im Nordosten herrscht verbreitet die höchste Waldbrandgefahrenstufe.

Grenzwetterlage

Am Dienstag kommt die Tiefdruckrinne etwas weiter nord- und nordostwärts voran. Somit ist tagsüber abseits einer Linie Ostsee-Lausitz mit einem Aufleben der Schauer- und Gewittertätigkeit zu rechnen. Da es sich weiterhin um feuchte Subtropikluft handelt, bleibt die Unwettergefahr durch markanten Starkregen und Hagel bestehen. Es wird schwül, Wärme- und Hitzebelastung gibt es obendrein. Wetterbegünstigt bleibt voraussichtlich der Bereich von Schleswig-Holstein über Mecklenburg-Vorpommern bis nach Berlin sowie ins nordöstliche Brandenburg hinein, wo sich die Sonne wieder 11 bis 15 Stunden zeigen dürfte. In diesem Bereich bleiben Trockenheit und Waldbrandgefahr ein Thema.

Am Mittwoch setzt sich diese Grenzwetterlage fort. So verweilen die West- und Südhälfte sowie die Mitte im Bereich der gewitteranfälligen subtropischen Luftmasse. Zeitgleich sorgt im äußersten Nordosten etwas trockenere Luft für eine insgesamt geringe Wahrscheinlichkeit für Gewitter.

Zwar werden zum Donnerstag oder Freitag auch im Osten etwas höhere Wahrscheinlichkeiten für Regenschauer und Gewitter angedeutet. Großflächigen und dringend benötigten Regen zeigen die Globalmodelle jedoch nicht an. Insgesamt bleibt es von der Ostsee bis in den Nordosten Brandenburgs wohl eher trocken mit den landesweit meisten Sonnenstunden. Die Temperaturen verweilen größtenteils im überdurchschnittlichen, oft sommerlichen Bereich.

Bye-bye Wonnemonat

Da der Mai in Kürze ausklingt, soll an dieser Stelle auf mögliche Rekorde hingewiesen werden. So deutet sich u.a. für Bremen, Hamburg, Kiel, Rostock, Potsdam und Berlin der wärmste Mai seit Aufzeichnungsbeginn an. Teils fehlen bei der Mitteltemperatur nur noch wenige Zehntel Grad. Auch im Westen und Süden könnte der Mai regional rekordwarm ausfallen, die Anomalien im Norden und Osten sind dennoch auffälliger. Stellenweise kann es im Nordosten auch der sonnigste Mai seit Aufzeichnungsbeginn werden. Wir bleiben dran!