Der Sommer kommt – die Ozonbelastung steigt

Wärme, Hitze und viel Sonnenschein. Der Sommer naht mit großen Schritten und das Thema Ozon rückt mehr in den Fokus.

Zwar sind es noch ein paar Tage bis zum meteorologischen Sommeranfang, dennoch zeigt sich das Wetter bereits jetzt von seiner sommerlichen Seite. In der warmen bis heißen Jahreszeit steigt auch die bodennahe Ozonkonzentration an. Dabei ist es wichtig, zwischen dem Ozon in hohen Luftschicht und dem bodennahen Ozon zu unterscheiden. Ozon (O3) ist keine Erfindung des Menschen, sondern ein natürlicher Bestandteil der Luft. Das unsichtbare Gas bildet sich unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht und setzt sich aus drei Sauerstoffatomen zusammen.

Die höchste Ozonkonzentration in der Atmosphäre liegt in der Stratosphäre vor, in einer Höhe zwischen 15 und 30 km über dem Erdboden – auch als "Ozonschicht" bekannt. In der Stratosphäre ist Ozon sehr nützlich, da es einen Teil der Ultraviolettstrahlung der Sonne absorbiert. Erdbodennahes Ozon ist hingegen sehr gefährlich. In unserer Atemluft können bereits niedrige Konzentrationen gesundheitsschädlich sein. Ozon wirkt auf Menschen als aggressives Reizgas; es kann zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Der Tagesgang

Der größte Teil des bodennahen Ozons wird in den sonnenintensiven Phasen des Tages aus Stickoxiden gebildet; Kohlenwasserstoffe verstärken den Prozess. Und eben diese Schadstoffe stammen hauptsächlich aus Autoabgasen. In verschiedenen chemischen Reaktionsabläufen entsteht Stickstoffdioxid (NO2), aus dem das UV-Licht der Sonne ein Sauerstoffatom (O) freisetzt, welches sich mit einem Sauerstoffmolekül (O2) zu Ozon verbindet. So beginnt bei sonnigem Wetter die Ozonbildung mit dem morgendlichen Berufsverkehr in den Ballungszentren bzw. den Metropolregionen und die höchste Tageskonzentration wird am Nachmittag erreicht.

Jährlicher Höhepunkt im Sommerhalbjahr

In der Regel ist eine erhöhte Ozonkonzentration während Schönwetterperioden zwischen Mai und September ein Thema, vor allem wenn hohe Temperaturen mit viel Sonneneinstrahlung über mehrere Tage hinweg herrschen. Der Schwellenwert liegt bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft und ab einer Konzentration von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird von den amtlichen Stellen gewarnt.

Anzeichen von zu hohen Ozonkonzentrationen bei sehr warmen und sonnigen Wetterlagen sind Kopfschmerzen, Augenbrennen, Atembeschwerden sowie eine Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Kinder sind gegenüber Luftschadstoffen empfindlicher als Erwachsene, da sie schneller atmen als Erwachsene und körperlich aktiver sind. Kinder verbrauchen mehr Atemluft und atmen deshalb vergleichsweise größere Ozonmengen ein.

Alle Jahre wieder

Einen richtigen Schutz vor Ozon gibt es nicht und auch auf dem "Land" ist man nicht wirklich sicher, da Luftschadstoffe je nach Luftströmung aus den Ballungsgebieten herangeführt werden können. Neben Waldbrandgefahr, Sonnenbrandgefahr, Trockenheit oder Unwettern ist auch Ozon ein alljährliches Thema im Sommerhalbjahr. Aktuelle Daten und Prognosen können beim Umweltbundesamt abgerufen werden.