Erster Frühlingsmonat mit sehr winterlichem Charakter

Mit dem heutigen Tag endet der März, der insgesamt kalt war und besonders dem Norden und Osten des Landes winterliche Verhältnisse bescherte.

Hochwinterlicher Monatsbeginn

Bereits Ende Februar stellte sich in Deutschland eine markante Kältewelle ein, die uns auch noch zu Beginn des März beschäftigte. So wurde mit einer strammen Ost- bis Nordostströmung arktische Luft nach Deutschland gelenkt, die nicht nur verbreitet für Dauerfrost und in den Nächten strengen Frost, sondern durch den sogenannten „Lake-Effect“ im Ostseeumfeld auch für kräftige Schneefälle sorgte. Regionen von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern versanken förmlich im Schnee, als Ostseeschneeschauer wiederholt große Mengen brachten. In der Gemeinde Eggebek, welche zwischen Schleswig und Flensburg liegt, wurde am Morgen des 01. März eine Schneehöhe von 40cm gemeldet, doch auch im näheren Umkreis lagen verbreitet mindestens 20cm Schnee. Die Kältewelle erreichte ihren Höhepunkt am 02.März, als in Mecklenburg-Vorpommern, genauer in Barth mit -19,2 Grad die niedrigste Temperatur im März gemessen wurde.

Kurz Frühling zu Beginn der zweiten Dekade

Nach diesem extrem winterlichen Monatsauftakt konnte sich die Wetterlage vorübergehend umstellen. Der hohe Luftdruck über Nordeuropa schwächte sich ab und machte den Weg für atlantische Tiefs frei, die mehr in unsere Gefilde gelangten und mildere Luft mit sich brachten. Kurzzeitig waren die Weichen sogar auf Frühling gestellt, als am Wochenende 10./11.03. Deutschland auf die Vorderseite des Sturmwirbels „Yuliya“ lag. Damit wurde Warmluft aus dem westlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa gelenkt und die Temperaturen stiegen hierzulande recht verbreitet auf Werte über 15 Grad. Mit einem Höchstwert von 20,6 Grad wurde an der Meteogroup-Station Bad Lausick in der Leipziger Tieflandsbucht der höchste Wert im März gemessen. Am selben Tag gab es mit Olbersleben (20,3 Grad) noch einen weiteren Ort, an dem die 20 Grad-Marke geknackt wurde.

Doch bereits in der darauffolgenden Woche wurde schnell klar, dass die Frühlingstemperaturen nur ein kurzes Intermezzo waren, als sich erneut über dem Seegebiet vor Norwegen ein kräftiges Hochdruckgebiet aufbauen konnte und sich später mit einem weiteren Schwerpunkt über Westrussland zu einer Hochdruckbrücke verbinden konnte.

Die zweite Kältewelle

Mit der Druckkonstellation drehte die Strömung wieder auf Ost und ein weiterer Schub extrem kalter Luft erreichte die Bundesrepublik nach dem 15. März. Das Wetter in Deutschland verfiel erneut in den Wintermodus mit Dauerfrost und einigen Schneefällen wiederum im erweiterten Ostseeumfeld. Doch diesmal konnte sich eine Luftmassengrenze quer über dem Land ausbilden, welche die kalte Luft im Norden von milderer Luft im Süden trennte. Entlang dieser Grenze schneite es teils kräftig, wo besonders der Südosten von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen betroffen waren. Der Leipziger Hauptbahnhof war nach starken Schneefällen zeitweise gesperrt. Hinzu kamen Sturmböen und meterhohe Schneeverwehungen, die regional den Verkehr extrem behinderten.

Im letzten Monatsdrittel wurde der Weg dann auch wieder frei für neue Tiefdruckgebiete, die uns aus Westen mit milderer und feuchter Luft erreichten. Im Norden des Landes befand sich weiterhin kältere Luft, wo es selbst zum Ende des Monats noch einmal für Schneefälle und der Ausbildung einer mächtigen Nassschneedecke gereicht hatte.

Fazit

Der März war deutschlandweit im Schnitt zu kalt und lag mit einer Mitteltemperatur von rund 2,3 Grad in etwa 1,0 Grad unter dem Wert der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990. Dennoch waren die Temperaturabweichungen im Westen und Süden des Landes bei weitem nicht so hoch wie im Norden und Osten. Direkt an den Alpen war der März sogar mancherorts etwas zu mild.
Die Sonne schien im Schnitt etwas mehr als 100 Stunden und erreichte dadurch annähernd ihr Soll. Überdurchschnittlich war der Sonnenschein vor allem zwischen Lausitz, Leipziger Tieflandsbucht und Magdeburger Börde, während im Norden von Schleswig-Holstein wie auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz die Sonne seltener schien und auch unter dem Monatssoll blieb.

Bei der Betrachtung des Niederschlags war der März eher etwas zu trocken. Der meiste Niederschlag fiel im Schwarzwald, doch auch sonst stechen in der Niederschlagssummenkarte die Mittelgebirge hervor. Eher zu nass war auch der Nordosten, während die übrigen Regionen allesamt im Schnitt zu trocken waren. Im Raum Stuttgart sind oft nur ein Drittel des Monatssolls gefallen.