Wo ist der Frühling geblieben?

Auch wenn kurzzeitig mildes Wetter herrscht, in der Summe zeigt sich der März zu kalt und ein neuer Kaltluftvorstoß ist bereits in Sicht.

Sicherlich mag es kaum jemand hören, aber die Temperatur liegt an diesem Sonntag vielerorts im Soll. Mit Blick auf die Temperaturverteilung am Nachmittag ist es sogar stellenweise 4 Grad zu warm für einen 25. März, doch gilt diese Aussage in Bezug auf die Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 und vielen Menschen ist dies noch immer zu kühl. Sicherlich könnte es wärmer sein, auch das Erreichen der 20-Grad-Marke ist Ende März in der Mitte, im Osten und allgemein im Süden Deutschlands kein Hexenwerk, aber normal und alltäglich wäre dieser Umstand auch nicht.

Zwar wurden am 11. März vereinzelt 20 Grad erreicht, doch in der Summe war der "Frühling" bisher nur sporadisch zu Gast. Es scheint in diesem Jahr einfach nicht zu klappen - die Sache mit dem Frühlingsdurchbruch. Auch die Natur hängt in vielen Bundesländern zurück, wie am Entwicklungszustand vieler Pflanzen zu sehen ist.

Was ist da los?

Ganz einfach, es mangelt an Wärme, selbst im Süden Europas. Solange Spanien, Portugal, Italien keine Wärmeperiode verzeichnen, wird der Frühlingsmotor auch in Deutschland weiter stottern. Derzeit liegt die einzig anzapfbare Wärmequelle im östlichen Bereich des Mittelmeeres, allerdings lässt die Ausrichtung der Höhenströmung kein "Anzapfen" zu – noch nicht.

Von der mentalen Einstellung her sind wir Menschen nun im geistigen Frühlingsmodus, zwangsläufig gehen wir von steigenden Temperaturen und reichlich Sonnenschein aus. Nur spielt das Wetter auch in den kommenden Tagen nicht mit.

Aber es kann doch nur aufwärts gehen oder?

Eigentlich schon, denn der täglich etwas höhere Sonnenstand wird zwangsläufig den europäischen Festlandskörper erwärmen. Etwaige Kaltluftvorstöße aus nördlichen oder nordöstlichen Gefilden haben dann eben typisches, mitunter nasskaltes Aprilwetter zur Folge.

Gedulden wir uns, auch wenn es zur Wochenmitte einen markanten Temperaturrückgang im Norden und Nordosten geben wird, so spielt uns langfristig die angesprochene Erwärmung des Festlandkörpers in die Hände. Dennoch ist es auffällig, wie stabil sich der Kaltluftkörper momentan und auch in den kommenden Tagen über Nordrussland und Sibirien zeigt.