Der erste Sturm der Kategorie 5

Wir blicken auf den ersten Sturm der Kategorie 5 in diesem Jahr und auf Zyklon NORA, der an diesem Wochenende den Norden Australiens erreicht.

Kurz vor Weihnachten 2017 ging es über dem Indischen Ozean los. Seitdem werden in regelmäßigen Abständen kräftige Tiefdruckentwicklungen über dem Indik verzeichnet. Nicht selten entwickelten sich markante Sturmsysteme. Die tropischen Wirbelstürme im Indischen Ozean, im südlichen Pazifischen Ozean sowie in der australischen Region werden als Zyklone bezeichnet. Schon mehrfach hat es in den letzten vier Monaten kräftige Regen- und Sturmereignisse im Bereich von Mauritius, La Réunion, Madagaskar und an der afrikanischen Ostküste gegeben.

Der erste Sturm der Kategorie 5 im Jahr 2018

Derzeit steht vor allem Australien im Fokus, auch dort gab es in diesem Jahr schon einige Unwetter. Gleich zwei große Tiefdruckwirbel beschäftigen momentan die Kollegen auf dem fünften Kontinent. Darunter Tief MARCUS, der erste Sturm der Kategorie 5 in diesem Jahr. Es handelt sich dabei um die höchste Stufe auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala (kurz SSHS). Die Skala ordnet je nach Windgeschwindigkeit Stürme in unterschiedliche Kategorien ein und kann auch für Taifune oder Zyklone benutzt werden.

Entgegen mancher Meldungen hatte das Tief MARCUS sehr wohl Kontakt mit dem australischen Festland. Kurz nach seinem Entstehen, ging das tropische Tief am 17. März im Bereich der Timorsee an Land und streifte den Norden bzw. Nordwesten Australiens. Nachfolgend zog MARCUS weiter in den Bereich des Indischen Ozeans, wo der Wirbel derzeit rund 500 km westlich der Stadt Geraldton vor der Küste des Bundesstaates Western Australia liegt. Den Höhepunkt seiner Entwicklung hat dieses Tief längst überschritten und die Kategorie 5 wurde auch nur sehr knapp und kurzzeitig erreicht. Vermutlich hält sich der Wirbel auch in den kommenden Tagen fern vom Festland.

NORA sorgt für Unwettergefahr

Im Gegensatz zu MARCUS stellt der Zyklon NORA derzeit eine unmittelbare Gefahr für viele Anwohner im Norden des Bundesstaates Queensland und der Nordhälfte des Northern Territory dar. Der Landgang vom Golf von Carpentaria her (riesige flache Meeresbucht an der Küste Nordaustraliens) steht unmittelbar bevor. Mit Windgeschwindigkeiten von 120 bis 190 km/h soll der Sturm auf Land treffen, über der offenen See sind deutlich höhere Windgeschwindigkeiten über 250 km/h möglich.

Mit dem Landgang wird sich das System in puncto Wind abschwächen, es ist aber noch nicht klar, wohin das Tief letztendlich zieht. Die Mehrheit der Modelle deutet auf einen westlichen Kurs inklusive Abschwächung hin, Einzelberechnungen deuten hingegen auf einen südöstlichen Kurs hin. Wie auch immer, die langsame Zuggeschwindigkeit des Systems wird mindestens für ein paar Tage für große Probleme sorgen, denn das Tief ist „vollgesogen wie ein Schwamm“. Überschwemmungen, Überflutungen, hohe Blitzaktivität und Sturmböen werden zwangsläufig für Schäden sorgen. 

Über 1000 Liter Regen?

Exorbitante Regenmengen um 1000 Liter pro Quadratmeter lassen für manche Regionen in Queensland Schlimmes befürchten. Natürlich fallen diese Mengen nicht an einem Tag vom Himmel, doch 24-stündige Regenmengen von 100 bis 200 mm über mehrere Tage hinweg können katastrophale Folgen haben. Ist das noch normal? Natürlich handelt es sich bei den zu erwartenden Regenmengen um eine extremes Ereignis. Dennoch sind Wirbelstürme im Norden Australiens vor allem im Zeitraum zwischen November und April keine Seltenheit, die Australier nennen diese Stürme auch "Willy-Willy". Mit MeteoEarth können Sie die Stürme leicht, sicher und kostenlos verfolgen.