Milderung, Hochwasser- und Lawinengefahr

Die Woche beginnt regional mit einem winterlichen Gruß, im Wochenverlauf wird sich jedoch deutschlandweit milde Luft durchsetzen.

Dieser Montag zeigt sich in puncto Wetter dreigeteilt, da die zum Tief GEORGIA gehörende Okklusion (Mischfront) mit ihren Niederschlägen langsam vom Westen her ostwärts vorankommt. Dabei fällt zunächst in einem breiten Streifen von der Deutschen Bucht bis ins südöstliche Bayern Schnee, der weiter westlich in milderer Luft in Regen übergeht. In einem Bereich vom östlichen Vorpommern bis zum Oderbruch bleibt es bis zum Abend überwiegend trocken.

Die Zufuhr milder und feuchter Luftmassen führt in den südwestlichen und westlichen Gebirgen zwangsläufig zu markantem Tauwetter. Ergiebiger Regen wird vor allem in den westlichen Staulagen des Schwarzwaldes erwartet mit entsprechender Gefahr von Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen. Ein Anstieg an den Pegeln der Nebenflüsse von Mosel und Neckar ist ebenfalls zu erwarten und auch im Allgäu werden markante Niederschlagshöhen prognostiziert. Am Oberrhein ist durch die fortwährend nasse Witterung der letzten Tage in dieser Woche ein 10-jährliches Hochwasser möglich, an Mosel und Saar ein 2 bis 5-jährliches Hochwasser. Bei den Temperaturen herrscht heute im Bereich einer Luftmassengrenze gepflegte Uneinigkeit: Nordöstlich der Elbe werden maximal 0 bis 3 Grad erreicht, demgegenüber stehen 6 bis 12 Grad im Südwesten.

Am Dienstag dreht die Höhenströmung mehr und mehr auf West, wodurch im Verlauf eine markante Warmluftzufuhr eingeleitet wird. Die Kaltluft und anfängliche Niederschläge werden unterdes immer weiter nach Osten abgedrängt. Nachfolgend herrscht zunächst ruhiges, wolkiges und oft trockenes Wetter, ehe im Tagesverlauf von Westen her die Warmfront eines neuen Tiefs mit leichten Niederschlägen auf das Vorhersagegebiet übergreift. Bei den zu erwartenden Temperaturen kann man den Winter nur noch in den östlichsten Landesteilen erahnen. Zwischen Vorpommern und Ostsachsen werden 1 bis 3 Grad, ansonsten maximal 4 bis 11 Grad prognostiziert.

Höhepunkt der milden Witterung

Am Mittwoch und Donnerstag steht uns der Höhepunkt der neuerlich zu milden Witterung bevor. Mit auffrischendem Südwestwind gelangt subtropische Meeresluft nach Deutschland. Dabei werden am Mittwoch nur im Nordwesten leichte Regenfälle angedeutet. Ansonsten überwiegt trockenes, aber oft wolkiges Wetter. Die Sonne zeigt sich bevorzugt im Bereich südlich von Main und Donau. Vor allem an den Alpen wird es längere freundliche Phasen geben.

Bei Höchstwerten von 6 Grad im Fichtelgebirge, 10 Grad in Vorpommern und 15 Grad am Ober- und Niederrhein ist es verbreitet 10 Grad zu warm für die letzte Januardekade. Am Donnerstag folgt in der Nordwest- und Westhälfte regnerisches Wetter bei ähnlichen Temperaturen. Im Südosten zeigt sich zumindest für ein paar Stunden die Sonne. Zwar geht die Temperatur ab Freitag wieder leicht zurück, dennoch bleibt es nahezu deutschlandweit bis zum Monatsende zu mild für die Jahreszeit. Ein deutlich zu kalter winterlicher Abschnitt kann auch zum Start in den Februar ausgeschlossen werden.

Brisante Lage in den Alpen

Aufgrund reger Tiefdruckaktivität, einhergehend mit zum Teil kräftigen Niederschlägen, ist die Schneedecke in vielen Regionen der Alpen in den letzten Tagen deutlich angewachsen. In den österreichischen und Schweizer Alpen ist durch die anhaltenden Schneefälle die Lawinengefahr deutlich angestiegen. Derzeit gilt in weiten Teilen der Schweiz die höchste Lawinenwarnstufe. Eine ähnliche Situation gab es letztmals im Winter 1999. Auch im westlichen Österreich gilt aktuell die höchste Warnstufe. Viele Straßen und Tunnel sind gesperrt und manche Orte wegen der Lawinengefahr nicht erreichbar. Auch beim Zugverkehr gibt es zum Teil erhebliche Probleme. Die Problematik wird noch einige Tage andauern, zudem verschärft sich durch eine bevorstehende Milderung die Hochwassersituation in den Alpenländern.