Ein winterlicher Gruß?!

Kaltluft breitet sich aus, Niederschläge gehen teils in Schnee über. Im Süden herrscht mancherorts Hochwassergefahr an Bächen und kleinere Flüssen.

Langeweile kommt bei diesem Wetter nicht auf. Ganz im Gegenteil: Vor allem in Süddeutschland hat sich eine Dauerregenlage eingestellt, wodurch an manchen Bächen und kleineren Flüssen Hochwassergefahr herrscht. Immerhin sind in den Staulagen im Schwarzwald von Samstag auf Sonntag binnen 24 Stunden verbreitet um 50 Liter Regen vom Himmel gefallen, vereinzelt sogar über 100 Liter!

Doch sehen wir uns diese abwechslungsreiche und zugleich brisante Wetterlage mal etwas genauer an: An diesem Sonntag trennt eine Luftmassengrenze den Norden und den Süden voneinander. Auf der kalten Seite im Norden befindet sich die auf der Rückseite von Tief MICHAEL eingeflossene Polarluft. Auf der milden Seite im Süden macht sich der ehemalige Tropensturm RINA mit nassem und windigem Wetter bemerkbar und diesem Wirbel folgt sogleich ein neues Wellentief, wodurch der Feuchtenachschub andauert.

Wie man es auch dreht und wendet, tiefer Luftdruck ist momentan wetterbestimmend. Nachdem das oben erwähnte Wellentief den Süden ostwärts passiert hat, macht sich auch südlich der Main-Linie hochreichend kalte Luft polaren Ursprungs bemerkbar. In etwa 1500 m Höhe hat dies einen Temperaturrückgang auf 0 bis -5 Grad zur Folge. Doch bevor es soweit ist, muss das Wellentief zunächst von den Vogesen her Baden-Württemberg und nachfolgend entlang der Donau auch Bayern überqueren und dies geht mit weiteren Niederschlägen und regional auch stürmisch einher. Dabei können abermals 10 bis 25, lokal um 40, im Stau von Schwarzwald und Allgäu in der Spitze auch um 50 Liter Regen fallen.

Zum Abend wird die Schneefallgrenze, aufgrund der sich ausbreitenden Kaltluft, von Norden her auf etwa 800 bis 500 m im Schwarzwald und rund 1000 m an den Alpen sinken. An der Nordflanke des Randtiefs (etwa quer über die Mitte Deutschland verlaufend) kann es durch starke Hebungsmechanismen und Verdunstungsabkühlung vorübergehend auch mal bis in tiefere Lagen nass schneien, bzw. sich Schnee in den Regen mischen. In der Nordhälfte überwiegt ganztags wechselnde, oft auch starke Bewölkung, die gebietsweise Regen-, Schneeregen- oder Graupelschauer bringt.

Weiße Überraschung zum Wochenstart?

In der Nacht zum Montag erreicht die Kaltluft schließlich auch die Alpen, dort können oberhalb 800 - 1000 m durchaus 10 bis über 20 cm Neuschnee zusammenkommen. Aber auch in Hochlagen der zentralen Mittelgebirge wie Thüringer Wald und Erzgebirge sind Neuschneemengen um 10 cm nicht als utopische Warnvorstellung sondern als durchaus machbar zu betrachten. Eifel, Hochsauerland, Harz, Hunsrück, Taunus sowie weiterhin Schwarzwald und Schwäbische Alb sind weitere Kandidaten für den Erhalt einer Neuschneedecke. Dementsprechend kann es nicht schaden, sich in diesen Regionen auf winterliche Straßenverhältnisse zum Start in die Berufswoche einzustellen. Ein regelmäßiger Blick auf die Warnungen der UWZ ist zu empfehlen.

Je nach Intensität der Niederschläge liegt die Schneefallgrenze am Montagmorgen zwischen 400 und 700 m. In der Norddeutschen Tiefebene kommen die Niederschläge im Laufe der Nacht größtenteils zum Erliegen und dort wo die Bewölkung vermehrt auflockert oder es längere Zeit klar ist, können gefrierende Nässe oder Reif nicht ausgeschlossen werden. Man plant besser etwas mehr Zeit für den Weg zur Arbeit ein.