Orkantief OPHELIA: Der Tag danach

Am Montag zog der Ex-Hurrikan OPHELIA über Irland und Großbritannien mit Böen bis zu 159 km/h hinweg und sorgte für eine Schneise der Verwüstung.

Der ehemalige Hurrikan OPHELIA zog am Montag als außertropisches Orkantief über Irland und England hinweg und sorgte dort für den stärksten Sturm seit 30 Jahren („The Great Storm 1987“).

Auch im Flachland Orkanböen bis 150 km/h

Bereits um 04 Uhr englischer Zeit meldeten die ersten Stationen stürmische Böen der Stärke 8, was aber an den Küsten noch nichts Dramatisches ist. Eine Stunde später kam es an der Station Sherkin Island im Süden von Irland zu Sturmböen von 80 km/h. Richtig los ging es dann um ca. 08/09 Uhr, als erste Stationen an der Südküste Irlands Böen der Stärke 11 meldeten und auch im Landesinneren traten immer häufiger Sturmböen auf. Damit war es aber noch nicht getan, gegen Mittag kam es dann recht verbreitet zu schweren Sturmböen bis hin zu orkanartigen Böen oder Orkanböen. Teils wurden sogar Windgeschwindigkeiten erreicht, die der Kategorie 2 auf der Hurrikan-Skala zuzuordnen sind. Zudem erreichte das Sturmfeld nun auch Großbritannien und brachte dort nicht weniger starke Böen.

Hier mal die Top 5 der höchsten Böen für Irland und Großbritannien.

Irland:

Roches Point

155,6

Cork Airport

129,6

Shannon Airport

122,2

Sherkin Island

118,5

Johnstown Castle

114,8

Großbritannien:

Great Dun Fell

159,3

Cairngorm

146,3

Aberdaron

144,5

Capel Curig

144,5

Cairnwell

133,3

Schneise der Verwüstung - Schottland Böen bis 152 km/h

So ein Sturm bleibt natürlich nicht ohne Folgen: Neben zahlreichen umgestürzten Bäumen forderte OPHELIA bis jetzt auch drei Todesopfer. Über 300.000 Haushalte seien ohne Strom, viele Flüge wurden gestrichen und teils kam es auch zu Überflutungen durch bis zu 10 Meter hohe Wellen.

Zwar hat der Sturm aktuell schon nachgelassen und wird sich allmählich weiter abschwächen, dennoch wurden heute Morgen um 6 Uhr in Nordengland und Schottland immer noch Orkanböen mit bis zu 152 km/h (Station Cairngorm, Schottland) gemessen. Die Gefahr ist also noch nicht ganz vorbei.

OPHELIAS Einfluss auf Deutschland

Wir hatten schon davon berichtet, dass OPHELIA bei uns für die ungewöhnlich warmen Temperaturen sorgt, ansonsten nahmen wir nicht viel vom Ex-Hurrikan wahr. Heute zieht das Sturmtief über die Nordsee Richtung Skandinavien, dabei wird lediglich der äußerste Norden Deutschlands bzw. die Küsten vom Sturmfeld gestreift. Sturmböen um 80 km/h werden aber allenfalls in exponierten Lagen der Nordsee erwartet.