Eine ordentliche Portion Wärme

Auch wenn es an diesem Samstag im Norden stark bewölkt ist, liegt die Temperatur derzeit verbreitet über dem Mittel. Und es wird noch wärmer…

Das Wochenende startet im Norden wolkig, aber Regen ist kaum ein Thema und selbst in den bewölkten Regionen geht es heute überdurchschnittlich warm oder eben mild durch den Tag. In der Mitte und im Süden ist es an diesem Samstag abseits der nebelanfälligen Gebiete bereits vielfach sonnig, wobei sich die Advektion warmer Luftmassen noch verstärkt.

Advektion?

Das Wort stammt aus dem Lateinischen und steht für Heranführung. Damit ist der Transport von Wärme oder auch Feuchtigkeit innerhalb einer Strömung gemeint. Bei der Temperatur unterscheidet man zwischen Warmluft- und Kaltluftadvektion, kurz WLA oder KLA. Aktuell haben wir es mit markanter WLA zu tun und dies führt zwangsläufig zu einem Temperaturanstieg - nicht nur in den höheren Luftschichten.

Omega-Wetterlage?

Zum Sonntag nimmt der Hochdruckeinfluss auch im Norden zu. Der markante und breite Hochdrucksektor wird dabei von einer Tiefdruckzone über dem Atlantik und einer Zone tiefen Luftdrucks über dem Osten und Südosten Europas flankiert, wodurch sich eine Art Omega-Wetterlage einstellt. Dieser Artikel geht etwas genauer auf die besondere Großwetterlage ein: LINK.

OPHELIA und Subtropikluft

Über dem offenen Atlantik im Bereich der Azoren wird der Hurrikan OPHELIA derzeit von der vorherrschenden Strömung der Nordhemisphäre eingefangen. Als eingelagertes Randtief steuert der Tiefdruckwirbel zum Montag unter Abschwächung Irland an. Dabei ist es wichtig, zu erwähnen, dass OPHELIA sehr wahrscheinlich als außertropisches Tief auf Irland trifft und eben nicht mehr als Hurrikan. Wie man es auch dreht und wendet, indirekt gewinnt OPHELIA an Einfluss auf unser Wetter, vor allem in puncto Temperaturentwicklung.

Von Südwesten her steigert sich am Sonntag die Advektion warmer Luftmassen. Entsprechend wird es warm bei Höchstwerten von rund 18 Grad auf den Ostseeinseln, 23 Grad im Berliner Raum bis 25 Grad an Rhein und Neckar. Zum Vergleich: In Berlin werden an einem 15. Oktober in der Regel Höchstwerte um 14 Grad erreicht. Es ist gut gerne 4 bis 11 Grad zu warm für Mitte Oktober. Sicherlich werden sich darüber aber nur wenige Menschen beschweren. Dabei ist es abgesehen von den Gebieten mit zähem Nebel vielerorts von Beginn an sonnig. Nur im Ostseeumfeld von Schleswig-Holstein sowie von Mecklenburg-Vorpommern bis zur Uckermark machen sich anfangs noch einige Wolkenfelder bemerkbar, die im Laufe des Tages aber immer weiter auflockern und der Sonne weichen.

Neue Rekorde möglich

Am Montag und Dienstag verweilen wir unter Hochdruckeinfluss im Bereich der nun schon mehrfach angesprochen warmen Luft. Erst zum Mittwoch wird ein Luftmassenwechsel erwartet, wobei die Temperaturen jedoch weiterhin über den jahreszeitlich üblichen Werten liegen. Mancherorts kann es an diesem Sonntag sowie am Montag neue Tagesrekorde geben, eventuell sogar ganz vereinzelt neue Dekadenrekorde für den Monat Oktober.