Extreme Trockenheit in Australien

Australien leidet derzeit unter einer seiner trockensten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In einigen Regionen gab es seit knapp drei Monaten kaum Regen.

Einer der trockensten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

 

Der Winter 2017 war nicht nur der wärmste in Australien, seit die Aufzeichnungen vor mehr als einem Jahrhundert begannen, sondern auch einer der trockensten aller Zeiten. Besonders Hobart, Melbourne, Canberra, Sydney und Brisbane waren sehr trocken, deutlich unter dem Durchschnitt. Nur in Perth und Adelaide gab es nahezu den üblichen Niederschlag. Es war der trockenste Frühlingsbeginn in Sydney seit 1859. Damals wurden nur 0,2 l/m² gemessen. In diesem Jahr wurden dort seit dem 21. Juni nur 38,6 l/m² Regen gemessen, normal wären dagegen 291 l/m². In Brisbane gab es nur 11,2 l/m² anstatt 100 l/m². Hoher Luftdruck hat sich über viele Monate in Mittel- und Nordaustralien aufgebaut und stellt sicher, dass es keine oder wenig Niederschläge gibt. Folgen daraus sind viele Buschbrände und Rationieren von Trinkwasser.

Wie geht es weiter, was sind die Gründe

Das Bureau of Meteorology in Australien sieht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass sich daran auch nicht viel ändern wird, d.h. dass die Niederschlagsmengen auch weiterhin unter der Norm bleiben. Es führt diese Bedingungen auf den Klimawandel zurück. Normalerweise resultiert eine lange Trockenperiode durch ein El-Nino Event oder einen Dipol im Indischen Ozean (eine Anomalie der Meeresoberflächentemperatur des Indischen Ozeans). Doch werden diese derzeit nicht beobachtet. Dagegen führt der Klimawandel wohl zu überdurchschnittlichen Temperaturen und trockeneren Bedingungen in vielen Teilen Australiens. Dies führt auch zu häufigeren Buschbränden, die zudem früher im Jahr beginnen könnten. Doch sind diese Vorhersagen noch mit vielen Unsicherheiten behaftet. Entweder sinkt der Luftdruck bei steigenden Temperaturen, was wiederum zu mehr Niederschlag führen könnte. Aber auch ein Erscheinen von La Nina ist möglich, was wiederum erhöhte Niederschlags- und Sturmneigung bedeuten und die Niederschlagsmengen auf Normalniveau bringen würde.

 

Doch auch wenn sich das Wetter in diesem Jahr noch normalisieren sollte, muss in den kommenden Jahren und Jahrzenten häufiger mit solchen Wetterkapriolen gerechnet werden. Australische Meteorologen sehen eindeutig eine Verbindung mit dem Klimawandel. Ob El Nino oder nicht, zukünftig könnten viele Jahre das Potential haben, Rekorde mit sich zu bringen.