Dauerregen und Hochwasser

Anhaltende und kräftige Regenfälle sorgen für rasch ansteigende Flusspegel, im Harz hat sich schon starkes Hochwasser eingestellt.

 

Örtlich schon über 100 Liter Regen

Über dem östlichen Mitteleuropa befindet sich derzeit das umfangreiche Tiefdruckgebiet ALFRED, welches von Hochdruckgebieten umschlossen ist. Somit kann es sich nur langsam ostwärts verlagern. Es führt bis mindestens Mittwoch in großen Gebieten zu unbeständigem und regenreichem Wetter. Dabei werden kühle und feuchte atlantische Luftmassen mit sehr warmen und feuchten Luftmassen aus den subtropischen Breiten miteinander vermischt. Die Regengebiete sind vielfach spiralförmig um das Drehzentrum des Tiefs angeordnet und können weiterhin gebietsweise länger anhaltende und starke Regenfälle bringen. Erst zum Donnerstag nimmt die Westwinddrift wieder etwas zu, der Regen zieht ab, doch folgen nach vorübergehender Wetterberuhigung neue Tiefs.

Bereits am gestrigen Montag haben in den Morgenstunden die Regenfälle im Westen des Landes eingesetzt und konnten sich langsam mit dem Schwerpunkt über Hessen und Südniedersachsen bis in den Nordosten des Landes verlagern. Vielerorts waren diese kräftig und brachten bisher sehr hohe Regenmengen. Spitzenreiter in den vergangen 24 Stunden, also von Montagmorgen bis heute Früh, sind Wetterstationen im Harz und der näheren Umgebung. So  kamen in Artern 100,1 Liter pro Quadratmeter zusammen. Torfhaus/Harz meldet bislang 97,2 Liter.

Doch auch Berlin ist mal wieder im Fokus, wo seit gestern die Regenfälle schon örtlich knapp 60 Liter pro Quadratmeter brachten. Bereits Ende Juni kam es im Großraum Berlin zu sintflutartigen Regenfällen. An der Station Berlin-Tegel wurden damals knapp 200 Liter pro Quadratmeter an nur einem Tag gemessen. So geht bereits jetzt der Sommer 2017 als „nassester Sommer“ seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1963 in die jüngere Klimageschichte ein, denn bis gestern sind dort schon über 360 Liter gefallen, Tendenz stark steigend. Zum Vergleich fallen an dieser Station im Durchschnitt über das gesamte Jahr rund 550 Liter.

 

Hochwasser im Harz und im Südosten Niedersachsens

Die Wetterlage bleibt brisant, denn die Regenfälle halten an und zu den bisher gefallen Regenmengen kommen noch weitere hohen Mengen dazu. In einigen Regionen im Südosten von Niedersachsen sowie in Thüringen und Sachsen-Anhalt herrscht höchste Unwettergefahr. Die Flusspegel steigen rasch an und für einige Bäche und Flüsse im Harz wurde bereits die höchste Alarmstufe ausgerufen. Bis einschließlich Mittwoch sind laut aktueller Modelllage gebietsweise über 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Insgesamt könnten somit vielerorts 150 bis 200 Liter, örtlich auch etwas mehr, zusammenkommen.

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