Vielerorts noch keine heißen Tage im Juli

Schon fast zwei Drittel sind vom Hochsommermonat Juli vergangen und vielerorts gab es noch keine 30 Grad, selten sogar Sommertage mit mindestens 25 Grad.

Im Norden bislang sehr kühl

In einigen Bundesländern wie Bremen und Niedersachsen sind die Sommerferien schon bald vorbei, jedoch war dort bislang vom Sommer so gut wie nichts zu spüren. Im Norden müssen die Temperaturen kämpfen, um überhaupt das Monatssoll zu erreichen. Bis dato liegen sie mit Abweichungen von bis zu -1 Grad unter dem langjährigen Mittel des Gesamtmonats bezogen auf die international gültige Klimareferenzperiode der Jahre 1961 bis 1990. Bezogen auf die Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betragen die derzeitigen Abweichungen der Monatsmitteltemperatur sogar bis zu -2 Grad.

Auffällig in der bisherigen Temperaturstatistik des aktuellen Monats sind die bislang ausbleibenden „heißen Tage“ im Norden des Landes, also Tage, an denen das Quecksilber mindestens 30 Grad erreicht. An der Wetterstation Berlin-Dahlem, dessen Aufzeichnungen bis 1908 zurückreichen, sind im Juli im Schnitt 2,5 Tage mit Maximaltemperaturen von mindestens 30 Grad normal. Die Anzahl von Sommertagen mit Temperaturen von mindestens 25 Grad sollte im Schnitt sogar bei 10,3 liegen. Der Juli 2017 brachte dort bislang nicht einen „heißen Tag“, und die Anzahl von Sommertagen beläuft sich derzeit auf insgesamt zwei. Dies gilt nicht nur für Berlin, sondern auch für Bremen, wo bislang nur der 06.07 und 07.07. mit jeweils einem Höchstwert von mindestens 25 Grad, einen Sommertag darstellten. Hamburg dagegen konnte im Juli bisher noch nicht einmal mit einem Sommertag glänzen, zumindest wenn man die Station Hamburg-Fuhlsbüttel betrachtet.

Kräftiges Nord-Süd-Gefälle

Ein ganz anderes Bild vom Sommer bekommt man im Süden des Landes, wo die Abweichungen der Mitteltemperatur durchweg positiv sind. Mit einer Mitteltemperatur von rund 20 Grad am Bodensee und knapp 21 Grad am Oberrhein weichen die Werte bis zu +2 Grad von den Jahren der Referenzperiode 1961-1990 ab. Im Südwesten des Landes herrscht gefühlt im gesamten Juli schon Hochsommer, besonders in der ersten Dekade gab es häufiger „heiße Tage“. So wurde z.B. in Freiburg im Breisgau gleich an vier aufeinanderfolgenden Tagen jeweils ein Höchstwert von über 30 Grad gemessen. An sechs Tagen gab es mindestens 25 Grad. Allerdings sind dort noch keine Sommerferien.  

Bis zum Ende des Monats sollte sich dieses Nord-Süd-Gefälle der Temperaturen in Deutschland sogar noch etwas verstärken können. Zwar bringt der bevorstehende Schwall warmer Luft aus Südeuropa auch mal dem Norden vorübergehend hochsommerliche Temperaturen und zumindest ein paar Sommertage, doch wird die Lage durch neuerliche Schauer und Gewitter wieder rasch kippen. Nachfolgend sollte dann besonders in die Nordhälfte wieder kühlere oder nur mäßig warme Luft einströmen.