Gebietsweise Trockenheit

Böden sind in tiefen Schichten oft außergewöhnlich trocken, verbreitet niedrige Wasserstände in den Flüssen

Die in vielen Regionen relativ trockene Witterung der letzten Wochen und Monate bleibt nicht ohne Folgen. So führen viele Flüsse und Stauseen derzeit Niedrigwasser, besonders betroffen sind die Elbe und ihre Nebenflüsse. Dort können Frachtschiffe zum Teil nur noch mit sehr geringer Beladung fahren. Fahrgastschiffe sind noch nicht so sehr betroffen, weil in Tschechien aus Stauanlagen regelmäßig Wasser freigegeben wird. Schaut man sich die Feuchtigkeit an, die noch in den Böden vorhanden ist, so fallen in vielen Regionen sehr niedrige Werte auf. Nach den Untersuchungen des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) ist vor allem die Bodenschicht in 1,8 m Tiefe mancherorts sehr stark ausgetrocknet. Basierend auf Vergleichswerten der Jahre 1951-2015 wird sogar teilweise eine außergewöhnliche Dürre ausgewiesen, die Verhältnisse sind aber lokal sehr unterschiedlich. Deutlich weniger dramatisch ist die Lage in vielen Teilen Norddeutschlands und regional auch im Süden.

Bereits der vergangene Winter fiel in der Mitte und im Süden zu trocken aus, im Frühling regnete es dann eher im Westen und in der Mitte Deutschlands zu wenig. In letzter Zeit kam es oft auch nur zu eher kurzzeitigen Niederschlägen durch Schauer oder Gewitter, die für eine nachhaltige Durchfeuchtung der Böden nicht ausreichen und vor allem die obersten Schichten bewässern. Die starke Sonneneinstrahlung und damit verbundene Verdunstung, aber auch der große Wasserbedarf der Pflanzen im Frühsommer verstärken den Effekt noch. Flächendeckende und länger anhaltende ergiebige Regenfälle sind auch in der neuen Woche nicht in Sicht. Auch die Waldbrandgefahr ist in nächster Zeit in einigen Regionen wieder sehr hoch.