Temperaturen auf Talfahrt?!

In den kommenden Tagen geht die Temperatur weiter zurück. Die 10-Grad-Marke wird nur noch vereinzelt erreicht und Nachtfrost droht.

Inzwischen pfeifen es nicht mehr nur die Spatzen von den Dächern: Es wird kälter bzw. kühler. Bis vor Kurzem hatten die Landwirte in vielen Bundesländern mit der Trockenheit zu kämpfen. Jetzt gibt es Niederschläge, doch droht bereits neues Ungemach:

Boden- und Luftfrost in Sicht

Zum Unmut zahlreicher Hobbygärtner und vieler Landwirte wird in den nächsten Tagen mit einem weiteren Temperaturrückgang gerechnet. Während es zunächst noch verbreitet frostfrei durch die Nächte geht und höchstens vereinzelt Bodenfrost angedeutet wird, ist bereits in der Nacht zum Dienstag vereinzelt Luftfrost möglich. In den Nächten zum Mittwoch und Donnerstag wird dann flächig mit leichtem Luftfrost gerechnet. Noch vor Kurzem wurden stellenweise 20 Grad erreicht und nun geht es mit Blick auf die neue Woche tagsüber in vielen Regionen mit einstelligen Temperaturwerten weiter.

Ist das noch normal?

Auf einen markanten Warmluftvorstoß im April folgt nicht selten ein Kaltlufteinbruch, welcher sich über einen Tag bis hin zu Wochen erstrecken kann. Der April gehört zum Frühling, es handelt sich um eine Übergangszeit zwischen Winter und Sommer und somit sind Temperaturschwankungen in beide Richtungen nicht die Seltenheit. Ungewöhnlich sind hingegen länger andauernde Phasen mit deutlich unter- bzw. überdurchschnittlichen Temperaturen. Und genau so eine Phase steht uns nun bevor, es ist mit negativen Abweichungen zur Normaltemperatur über einen längeren Zeitraum zu rechnen. Der bereits blühenden Flora und allgemein den kälteempfindlichen Pflanzen droht eine harte Zeit. Die Ursache hinter der sich anbahnenden „Kältephase“ ist in der nördlichen Strömung auszumachen, welche in der neuen Woche vorherrschend ist.

Es lassen sich einige Beispiele für längere kalte Abschnitte im April finden. Der April 2013 verlief im äußersten Nordwesten temperaturtechnisch unterdurchschnittlich, so lag die Abweichung unter anderem im Emsland und in Ostfriesland zwischen minus 0,3 und minus 0,8 Grad. Im Jahr 2012 schloss der April im äußersten Westen etwas zu kalt ab, die Abweichung betrug beispielsweise in Emden und in Düsseldorf minus 0,1 Grad vom Mittelwert. Der April im Jahr 2008 wurde vor allem im Südwesten Deutschlands etwas zu kalt beendet. Damals wich das Mittel beispielsweise im Saarland etwa 0,6 Grad vom „Normalwert“ ab.

Es geht aber noch kälter, recht eindrucksvoll hat sich der April in den Jahren 97, 86 und 77 verabschiedet. Die Mitteltemperatur auf ganz Deutschland bezogen lag etwa 1,0 Grad unter der Norm. Der kälteste April seit Beginn der Aufzeichnungen (1891) wurde im Jahr 1917 verzeichnet. Damals war es etwa 2,5 Grad zu kalt. Ebenfalls mehr winterlich als frühlingshaft wurde der April 1929 beendet. Der wärmste April liegt hingegen erst wenige Jahre zurück: 2009 herrschten im Schnitt milde 11,8 Grad. Zum Vergleich: Im Durchschnitt ist ein Aprilmonat rund sieben Grad warm.