Willkommen im (Vor-) Frühling

Wann welche Pflanze zu blühen beginnt, richtet sich nach einem sogenannten phänologischen Kalender, der den Frühling in drei Abschnitte teilt:

Gerade jetzt im März sehnen sich viele von uns nach den ersten grünen Blättern. Wir werden hellhörig, denn das Vogelzwitschern scheint mit jedem Tag lauter zu werden und es ist offensichtlich - da draußen tut sich etwas. Doch wann können wir damit rechnen, dass die Bäume erste Blätter sprießen lassen?

Phänologie – Jahreszeiten und Naturerscheinungen

Den grundsätzlichen Kreislauf der Vegetation im Frühling kennt jeder von uns. Die Knospen beginnen zu sprießen, erste Blätter und Blüten entwickeln sich, bis schließlich die Kronen der Laubbäume wieder Schatten spenden können. Die Wissenschaft, die sich mit der Frage beschäftigt, wie die Natur abhängig von der Jahreszeit erscheint, nennt man Phänologie. Sie untersucht nicht nur den zeitlichen Verlauf der Vegetationsentwicklung, sondern auch das Verhalten der Tiere abhängig von den Jahreszeiten, zum Beispiel den Beginn, die Dauer und das Ende des Winterschlafes und/oder dem Balzverhalten.

Die drei Jahreszeiten des Frühlings - Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling

Phänologen unterteilen das Jahr auf insgesamt zehn Jahreszeiten, beginnend mit dem Vorfrühling. Diese Unterteilung ist abhängig von der ersten Blüte bestimmter Pflanzen, sogenannter Zeigerpflanzen, ist also nicht fest kalendarisch datiert. Der Vorfrühling beginnt mit der ersten Blüte der Haselnuss. Da es in Küstennähe im Winter im Durchschnitt meist etwas wärmer ist, begann 2017 in Teilen von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen diese Jahreszeit bereits Mitte Februar, während sich in Mittelgebirgs- und Alpenregionen erst jetzt erste Knospen ausbilden.

Gefolgt wird der Vorfrühling vom Erstfrühling. Die Blüte der Leitpflanze, die diese Jahreszeit einleitet, ist die der Forsythie. Sie erhält als Oster-Zierstrauch Einzug in viele Haushalte. Im Erstfrühling wird es dann flächendeckend grün, denn nach den Blättern der Stachelbeere und der Johannisbeere treiben auch der in Deutschland am häufigsten vertretene Laubbaum - die Buche - sowie andere Gattungen (Ahorn, Birke, Rosskastanie und die Linde) Blätter aus. Zudem blühen dann auch Kirsche, Pflaume und Birne. In Japan steht die Blüte der Kirsche im Frühjahr besonders im Fokus, denn sie markiert hier den Anfang des Frühlings. Es gibt sogar es ein spezielles Kirschblütenfest und eine Kirschblütenvorhersage im Fernsehen.

Voll im Frühling

Der Vollfrühling ist die letzte Phase des Frühlings aus phänologischer Sicht gesehen. Er setzt in Europa in zuerst Portugal ein, wo es bereits Ende Februar warm genug ist, dass Kulturapfel, Flieder und Himbeere zu Blüten beginnen. Von dort aus entwickelt sich die Vollfrühlingsfront in Richtung Nordwesten entsprechend der Temperaturentwicklung. Den Süden Deutschlands erreicht die Vollfrühlingsfront erst zu Beginn des Aprils, während man sich im Norden Deutschlands zum Teil noch bis Maibeginn gedulden muss. Diese Phase bildet das Ende des phänologischen Frühlings.