Hitzewelle, Temperaturrekord und Waldbrände

Schon mehrfach kamen die ersten neuen Temperaturrekorde eines Jahres aus Australien, doch auch anderswo ist im Januar markante Hitze möglich.

Auf der Südhalbkugel herrscht Sommer, die Zeit hoher Temperaturen, oft auch der Trockenheit. Immer mal wieder kamen die ersten Rekordtemperatur-Meldungen des Jahres aus Australien. In diesem Jahr gesellt sich ein anderes Land hinzu, jüngst meldete Chile neue Hitzerekorde. Dabei wurden zum Teil Rekorde gebrochen, die mehr als 100 Jahre standhielten.

Nach Medienangaben konnte am vergangenen Donnerstag an mindestens zwölf verschiedenen Stationen in Chile ein neuer Rekord bezüglich der Höchsttemperatur verzeichnet werden, darunter mit 37,7 Grad auch die Hauptstadt Santiago. Chile leidet aber nicht erst seit der letzten Woche unter Hitze und Dürre. Erst vor rund fünf Wochen wurde ebenfalls aus Santiago ein Temperaturrekord gemeldet. Es handelt sich also um eine nun schon sehr lang andauernde Hitzewelle. Im zentralen Chile ist extreme Trockenheit seit den 1970ern ein großes Problem und durch Messungen auch belegt. Die derzeitige Situation stellt dennoch eine Besonderheit dar, da weite Landesteile betroffen sind. Schon zu Beginn des Jahres loderten erste Waldbrände, die zum Teil nicht bekämpft werden konnten. Unzählige Hektar Waldland gingen verloren.

Auch in dieser Woche gab es verheerende Waldbrände in Chile, wobei nicht nur Dörfer vernichtet wurden. Es musste eine ganze Stadt evakuiert werden. Am Ende gab es keine Hoffnung mehr für Santa Olga. Die Stadt wurde durch die schlimmsten Waldbrände der jüngeren chilenischen Geschichte vernichtet. Mehr als 1000 Gebäude wurden von den Flammen verschlungen, über 5.000 Menschen verloren Ihr Hab und Gut.

Rekord oder kein Rekord?

Doch nun zurück zum Thema Rekordtemperaturen. Tatsächlich hat sich die chilenische Wetterbehörde bisher nicht zu den Rekorden bekannt und dies ist auch nachvollziehbar, da die meisten Meldungen von Stationen kamen, die in der Nähe von Wald- und Buschbränden lagen bzw. liegen. Die Umgebungsluft an den Messgeräten könnte somit nicht repräsentativ für die zu dem Zeitpunkt vorhandene Luftmasse sein. Wie dem auch sein, es ist nicht abzustreiten, dass es derzeit eine markante Hitzewelle und extreme Dürre in vielen Regionen von Chile gibt.

Hitze auch anderswo

Auch in anderen Regionen Südamerikas herrscht derzeit große Hitze. So melden zahlreiche Stationen in Argentinien in den letzten Wochen Tageshöchstwerte über 30 Grad, oft sogar über 35 Grad. Gebietsweise wurde die 40-Grad-Marke erreicht oder leicht überschritten. Nun gab es diese hohen Werte im argentinischen Sommer immer mal wieder, allerdings nicht derart häufig auf größerer Fläche. Aktuell werden zum Teil deutlich überdurchschnittliche Temperaturen gemessen, regional 15 Grad und mehr über dem Durchschnitt. Meldungen von verheerenden Wald- und Buschbränden aus der ersten Januarwoche verwundern somit wenig. Ein rasches Ende der Hitzewelle ist auch in der neuen Woche nicht in Sicht.