Schneeglätte zum ersten Berufsverkehr 2017?

Am ersten Montag des neuen Jahres kündigen sich Verkehrsprobleme durch Schneeglätte an. Wo man vorsichtshalber früher aufstehen sollte:

In den vergangenen Tagen hat sich das ungewöhnlich starke Hoch YÖRN bei uns in Deutschland breit gemacht, von dem auch heute noch weite Teile Mittel- und Süddeutschlands profitieren - außerhalb von Nebelfeldern (Genaueres in unserem Silvester-Wetter). Doch kündet das trübe Grau in Norddeutschland bereits von der bevorstehenden Wetterumstellung, die zum Teil schon morgen Mittag, zum Teil Montagfrüh auch für Schnee bis in tiefe Lagen sorgen kann. Wo kann dieser dann für eine Rutschpartie und eventuell auch Verkehrsbehinderungen zum ersten Berufsverkehr am Montag führen? Hier eine Übersicht:

Wetterlage

Momentan dominiert noch hoher Luftdruck über weite Teile Deutschlands. Das Zentrum des kräftigen Hochs YÖRN liegt dabei heute über dem Alpenraum. Dieses Hoch ist allerdings nicht mehr kräftig genug, um die Niederschläge von ganz Deutschland fernzuhalten, es wird am heutigen Silvestertag von Norden her abgebaut. Dort machte sich bereits am Morgen die Warmfront von Tief CORINNA bemerkbar, die aber nur sehr langsam von dort mit dichten Wolken, Nebel und teils auch Sprühregen landeinwärts zieht. 

Vielmehr wird der damit verbundene schmale Sektor wärmerer Luft (der Warmsektor) weniger nach Süden, sondern in der Nacht zum Jahreswechsel mehr nach Osten ziehen. Damit ist der Weg frei für kältere Luft polaren Ursprungs, die am Neujahrstag von der Nordsee her allmählich auf Deutschland zuzieht. 

Neujahrstag: Wo fällt erster Schnee?

Damit wird der Neujahrstag der Norddeutschen Tiefebene im Bereich des dortigen Warmsektors zunächst allenfalls gelegentlichen Nieselregen bringen. In weiten Teilen bleibt es auch im Norden bis zum Abend bei Regen, der sich dann mit Annäherung der Kaltfront allerdings intensivieren wird. Das Niederschlagsgebiet zieht jedoch zum Spätnachmittag und Abend immer weiter landeinwärts, wo die Luft sich bereits zum Sonnenuntergang und danach wieder abkühlt. Und mit der nachfolgenden kälteren Luft nimmt dabei die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu. 

Beim genauen zeitlichen Ablauf und auch bei der Geschwindigkeit, mit der die Niederschläge landeinwärts ziehen, gibt es bei den verschiedenen Modellberechnungen noch Uneinigkeit. Man sollte jedoch nicht überrascht sein, wenn sich bereits zum Mittagessen zu Neujahr irgendwo zwischen dem westlichen Niedersachsen und dem Münsterland die ersten Schneeflocken in den Regen mischen oder eventuell auch bereits etwas Schnee fällt. Doch wird es dort sicherlich noch nicht weiß werden, Tageszeit und Temperatur sprechen noch eher für einen nasskalten Eindruck.

Bis zum Abend kann man dann davon ausgehen, dass das Niederschlagsgebiet etwa bis zu einer Linie Saargau, Rothaargebirge und Erzgebirge vorangekommen sein wird. Dort fallen nur hier und da einzelne Flocken, teils auch noch Tropfen. Gleichzeitig intensivieren sich die Niederschläge nördlich angrenzend, insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, aber auch im Norden Sachsen-Anhalts bis nach Vorpommern und in das nördliche Brandenburg wird Schnee oder Schneeregen fallen, im Norden Deutschlands bleibt es bei Regen. Schneefall ist dabei das Eine; ob der Schnee auch für Glätte sorgt, das ist die andere Frage. Und hier kann man für den Abend zumindest für tiefe Lagen noch recht entspannt bleiben - meist wird der gefallene Schnee auf den Straßen noch direkt zu Wasser werden, nur bei starkem Schneefall kann sich hier und da eine dünne Schneedecke bilden. Geht es allerdings bereits ein bisschen in die Höhe, wie zum Beispiel im Bergischen Land, im Sauerland oder im Harz ab etwa 200 bis 300 Meter, so muss bereits mit Schnee- und Matschglätte gerechnet werden, einige Vorhersagemodelle bieten vor allem im Bergischen Land bereits mehrere Zentimeter Neuschnee an.

Bis Montagmorgen ziehen Schnee und Schneeregen dann weiter bis zu einer Linie Saargau - Erzgebirge, dort noch mit geringer Intensität. Das bedeutet jedoch, dass man vor allem dort mit Verkehrsproblemen und Stau rechnen muss, wo die Strecken über mittlere Lagen über 200 Meter führen. Und dies sind vom nördlichen Rheinland-Pfalz bis nach Nordrhein-Westfalen sowie auch im Harz so einige. Weiter östlich erscheinen die Niederschlagsmengen noch zu gering, zudem führen wenige Verkehrswege über hohes Terrain, sodass die Auswirkungen auf den Berufsverkehr eher gering sein sollten. 

Weiter südlich ist es noch teils gering bewölkt oder es bildet sich Nebel bei teils mäßigem Frost, und man muss auf die übliche Glättegefahr durch Reifbildung vorbereitet sein, die aber wohl kaum größere Auswirkungen auf den Sraßenverkehr haben dürften.

Stellenweise kann es aber auch im äußersten Norden Überraschungen geben, denn dort lockert die Bewölkung im Laufe der Nacht zeitweise auf, und später sind daneben örtlich Schauer möglich, die nicht nur Regen, sondern auch Graupel oder Schnee im Gepäck haben können. Dort ist man also auch vor glatten Überraschungen auch in tiefsten Lagen nicht sicher.

Fazit

Wer am Montag auf seinem Weg zur Arbeit in der Mitte und im Westen Deutschlands über 200 bis 300 Meter Höhe hinaus muss, (Beispiele A1, A43, A44, A45, A46, A535 im Bereich Bergisches Land und Sauerland), der sollte mehr Zeit auf dem Weg zur Arbeit einplanen. Im Norden Deutschlands kann es ebenfalls Probleme geben, wenn Schneeschauer stellenweise für Glätte sorgen. Im Süden warten dagegen die üblichen Gefahren der letzten Zeit durch Nebel und Reifglätte. Kinder und Urlauber können sich dagegen freuen: Vor allem das bisher schneearme Rothaargebirge und auch der Harz bekommen Neuschnee (mehr dazu auch im Skiwetter).