Oktober 2016: Eine Zwischenbilanz

Zwei Drittel des Oktobers sind vorbei: Zeit, ein kurzes Zwischenfazit zu ziehen

Herbst pur

Nicht nur "gefühlt" war der Oktober 2016 bislang auf der herbstlichen und meist "grauen" Seite. Auch die Zahlen belegen, dass der Oktober bislang nicht als ein "goldener" in die Statistik eingeht und das auch nicht mehr wird. 

Nach 20 Tagen fällt die Bilanz herbstlich aus, womit der Oktober dieser Jahreszeit alle Ehre macht. Bislang ist der Oktober temperaturmäßig im Bereich des Normalwertes anzusiedeln mit leichtem Hang für das Prädikat "zu kühl". Insbesondere wenn man statt der Referenzperiode 1961-1990 die aktuellere und "wärmere" Referenzperiode 1981-2010 heranzieht, ist der Oktober bislang 1 bis 1.5 Grad zu kühl ausgefallen. Und beim Blick auf die Wetterkarten zeigt sich, dass sich daran auch wohl so schnell nichts mehr ändern wird, auch wenn es ab Sonntag von Südwesten her vorübergehend wieder milder wird. Interessant ist, dass es dieses Jahr noch kein Monat "geschafft" hat, nach der Referenzperiode 1961-1990 zu kalt auszufallen! Der letzte Monat, der das geschafft hat war - richtig - der Oktober 2015! Der Oktober 2016 könnte es seinem Vorgänger also gleich tun. 

Kein "goldener Oktober"

Ein "zu kalt" ist auch nicht gerade die optimale Voraussetzung für viel Sonnenschein. Zwar herrschte insbesondere in der ersten Oktoberhälfte zeitweise Hochdruckeinfluss, doch sorgten Nebel und Hochnebel nicht selten für trübes Wetter. Vor allem in der Südosthälfte Deutschlands sorgte tiefer Luftdruck für wolkenreiches Wetter. So ist es kein Wunder, dass die Sonnenscheindauer bislang eher "unterirdisch" ausfällt. Sie reicht von 19% in Dresden bis 58% in Lahr am Oberrhein, im Deutschland-Mittel werden schlappe 38% erreicht - das gab es schon lange nicht mehr, es droht der "graueste" Oktober seit 1974!

Ungerechte Regenverteilung

Beim Niederschlag zeigt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle. Während der Oktober im Osten teilweise jetzt schon als "zu nass" ausfällt, sind nach Westen und Nordwesten hin örtlich nicht mal 20% des Solls an Regen gefallen. Letzteres ist besonders in den Regionen zwischen Bremen und Hamburg, in Teilen Unterfrankens und Rheinhessens der Fall. Nach dem deutlich zu trockenen September könnte also auch der Oktober in einigen Regionen deutlich zu trocken ausfallen. Derzeit herrscht aber reger Tiefdruckeinfluss und flächendeckendere Niederschläge werden hier die Bilanz in den nächsten Tagen sicherlich noch aufhübschen - zur Freude der Natur, die dringend das Wasser benötigt.