Kräftige Gewitter in Südwestdeutschland

Letzte Nacht gab es ungewöhnlich für die Jahreszeit nochmals kräftige Schauer und Gewitter im Südwesten Deutschlands

Kräftige Gewitter sorgten im Südwesten Deutschlands in der letzten Nacht am Ende der diesjährigen Gewittersaison nochmal für kräftige Niederschläge. Auch konnte zahlreiche Blitze beobachtet werden.

Ausgangssituation

Verantwortlich dafür waren zum einen feuchte Luftmassen, die bereits gestern mit einer Kaltfront von Tief VLADIANA in diese Region geführt wurden. Die Kaltfront legte sich diagonal über Deutschland und brachte gestern zunächst nur einzelne Schauer, lag dabei ziemlich ortsfest in einer Linie Lübecker Bucht - Nordhessen - Hochrhein. Gleichzeitig näherte sich in der Höhe ein sogenannter Trog, also eine zyklonale Ausbuchtung des Jetstreams in etwa fünfeinhalb Kilometern Höhe. Dieser sorgte für einen Antrieb, d.h. für eine kräftige vertikale Hebung dieser Luftmasse. So konnten sich diese zum Teil sehr kräftigen Gewitter entwickeln. Auch die Orografie in diesen Regionen spielte bei der Entwicklung eine große Rolle. Da sich die Gewitter nur langsam bewegten, fielen an Ort und Stelle teilweise hohe Niederschlagsmengen.

Schwerpunkte

Schwerpunkt dieser Niederschläge waren vor allem Baden-Württemberg, genauer die Region von der Baar bis zum Bodensee, Süd- sowie Nordschwarzwald und das nordwestliche Hessen. Herauszustellen sind hier stündliche Mengen von bis zu 40 l/qm im Raum Tuttlingen, sowie 31 l/qm in Enzklösterle südwestlich von Pforzheim. Weitere Stationen mit hohen Niederschlagsmengen: Geisingen (Baden-Württemberg) 22,5 l/qm, Amoeneburg-Rüdigheim (Hessen) 21,8 l/qm, Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) 21,2 l/qm und Ludwigsburg (Baden-Württemberg) 20,3 l/qm. Somit fielen in diesen Regionen von Montagabend 20 Uhr bis Dienstagmorgen 08 Uhr MESZ 20 bis 30, teils über 40, in der Region Tuttlingen mitunter auch über 60 l/qm.

Örtlich gingen sogar nahe an 20 Litern innerhalb von 10 bzw. 20 Minuten nieder. Aufgrund der Kleinräumigkeit von Starkniederschlägen sind im Bereich von Gewittern durchaus örtlich auch noch höhere Mengen im Bereich des Möglichen. Solch hohe Niederschlagssummen sind im Sommer mit sehr feuchten und warmen Luftmassen nichts Ungewöhnliches, dennoch traten diese im Vergleich zu anderen Jahren sehr spät im September auf.